Hallenbad-Neubau beschlossen

4.7.2012, 08:07 Uhr
Hallenbad-Neubau beschlossen

© Karg

Erst muss nämlich die Finanzierung der Maßnahme gesichert sein. Und dies setzt weitere Entscheidungen des Stadtrats voraus. Dazu gehören die Zukunft des ehemaligen Deutschen Gymnasiums an der Wittelsbacherstraße ebenso wie das Projekt „neuer Markgrafensaal“ sowie ein Votum, wie künftig die Stadtverwaltung untergebracht werden soll.

Auch wenn das endgültige „grüne Licht“ noch auf sich warten lässt: Der Stadtrat hat bereits die konkreten Planungen für den Neubau eines Hallenbades in Auftrag gegeben. Außerdem sollen ein Finanzierungskonzept sowie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorgelegt werden.

Bestandteil des nun gefassten Beschlusses ist auch der Wunsch, dass die Stadtbäder-GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke, die Trägerschaft für das neue Hallenbad übernehmen soll. Ein entsprechendes Modell soll erarbeitet werden.

Die Stadt ist jedenfalls in Zugzwang. Denn das bisherige Hallenbad gilt als Sanierungsfall. Ein Gutachten des TÜV Rheinland aus dem Jahr 2009 verdeutlicht die Situation. Die Fachleute haben damals für eine Generalsanierung von Hallenbad und darüber befindlicher Turnhalle Kosten von rund 6,4 Millionen Euro prognostiziert. In den siebziger Jahren gebaut, steht nicht nur die Erneuerung der Haustechnik an, sondern auch die Sanierung der Betonbestandteile das Gebäudes. Dies könne, so Anke Schielein von den Stadtwerken, die den Stadtratsmitgliedern die Situation ausführlich erläuterte, erfahrungsgemäß zu nicht kalkulierbaren Mehrkosten führen.. Und das bestehende Gebäude energetisch zu dämmen, sei wahrscheinlich nur mit großem Aufwand möglich.

Standort mit Potenzial

Die Stadtwerke haben eine Studie erstellen lassen, um die Eignung des Standortes Parkbadgelände für einen Hallenbad-Neubau untersuchen zu lassen. Soziodemografische und wirtschaftliche Gesichtspunkte sind in das Gutachten eingeflossen. Dabei, so Anke Schielein, hätten die Experten festgestellt, dass das Parkbad durch konstant hohe Besucherzahlen sein Potenzial am Standort Anger-/Walpersdorfer Straße beweise. Durch das Zusammenlegen von Frei- und Hallenbad sei zudem zu erwarten, dass Synergiepotenziale beim Betrieb zum Tragen kommen.

Als Mindestprogramm eines Hallenbades sei in Anlehnung an die jetzige Situation ein 25-Meter-Becken mit vier Bahnen sowie ein separates Lehrschwimmbecken gewählt worden. Auch habe man untersucht, ob eventuell sechs Bahnen finanzierbar seien. Mit diesem Mindestprogramm spreche man in erster Linie Schulen, Vereine und Freizeitschwimmer an. In die Untersuchung eingeflossen seien aber auch mögliche „Zusatzbausteine“, wie etwa ein Kinderbereich, ein Solebecken, ein Saunabereich sowie Gastronomie. Damit habe man Familien und gesundheitsbewusste Erwachsene im Auge.

Für die denkbaren Ausbauvarianten gibt es auch bereits eine grobe Kostenschätzung. Diese liegt zwischen 5,8 Millionen Euro (Mindestprogramm mit vier Bahnen) und 10,3 Millionen Euro (sechs Bahnen sowie alle „Zusatzbausteine“).

Gefördert werden würde durch die Regierung von Mittelfranken lediglich der Bau von vier Schwimmbahnen für den Schulsport, für den Ausbau auf sechs Bahnen gebe es, so Anke Schielein, keine zusätzlichen Zuwendungen. Auch sei dadurch nicht mit einer Steigerung der Besucherzahlen zu rechnen.

In der Diskussion sprach sich CSU-Fraktionsvorsitzender Detlef Paul für den Bau von vier Bahnen aus. Angesichts erwarteter Mehrkosten von einer halben Million Euro bei der Aufstockung um zwei Bahnen votiere seine Fraktion mehrheitlich für das Mindestprogramm. Auch SPD-Stadtrat Dr. Gerhard Brunner sprach sich ebenso für die Hallenbad-Variante ohne „Zusatzbausteine“ aus, wollte aber sechs Bahnen realisiert wissen, „wenn es von den Betriebskosten her darstellbar ist“. Planungen sollten auch erstellt werden für den jetzigen Standort des Hallenbades.

Über den jetzigen Stand hinaus gehe auch die kleinste Variante, so Grünen-Fraktionschef Klaus Neun-hoeffer: „Unsere Entscheidung heißt vier Bahnen.“ FDP-Stadtrat Alexander Pühringer regte an, einen gemeinsamen Eingangsbereich für Park- und künftiges Hallenbad zu schaffen.

Nachdem sich zuvor keine Mehrheit für die Sechs-Bahnen-Variante gefunden hatte, gab es für die Vier-Bahnen-Lösung einschließlich Lehrbecken und Kinderbecken zehn Gegenstimmen.

 

Keine Kommentare