„Henselt-Festival“: Brückenschlag von der Romantik zur Moderne

12.4.2014, 07:40 Uhr
„Henselt-Festival“: Brückenschlag von der Romantik zur Moderne

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„Henselt-Festival“: Brückenschlag von der Romantik zur Moderne

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Biographie: Adolph Henselt wird am 9. Mai 1814 in Schwabach geboren. Den ersten offiziellen Auftritt absolviert Henselt im November 1832 in München und erntete für seine Virtuosität begeistertes Lob. Seine vorzügliche Technik und sein beseeltes Spiel machten ihn insbesondere in den 1830er und 1840er Jahren neben Chopin und Liszt zu einem der angesehensten Klaviervirtuosen der Romantik. Die Kompositionen, bestimmt von hoher Komplexität, brachten ihm in der Fachwelt hohe Anerkennung ein, darunter auch von Robert Schumann. 1838 wurde Adolf Henselt zum kaiserlichen Hofpianisten der Zarin und zum Generalmusikinspektor der kaiserlichen Töchtererziehungsinstitute in Sankt Petersburg ernannt. Über 40 Jahre übte Henselt diese Lehrtätigkeit aus. Am 10. Oktober 1889 erlag er in Warmbrunn (Schlesien) einem Herzleiden.

Festivalprogramm:

Donnerstag, 8. Mai, 19 Uhr, Bürgerhaus, Eintritt: frei: Musikschulkonzert „Henselt im Kontext der Romantik“. Zur Eröffnung des Henselt-Festivals werden Musikklassen und Ensembles der städtischen Adolph-von-Henselt Musikschule Schwabach unter der Gesamtleitung von Marion Sindel Werke des Namenspatrons ihrer Ausbildungsstätte sowie von romantischen Zeitgenossen vortragen. Zwischen den Stücken gibt es Interessantes über Leben und Werk des Künstlers zu erfahren.

Freitag, 9. Mai, 20 Uhr, „Stationenkonzert“ im Stadtmuseum und Besichtigung des neuen Henselt-Kabinetts ab 19 Uhr (Eintritt: 12/8 Euro): Eine Uraufführung markiert den Brückenschlag zwischen Romantik und Moderne, zwischen dem in Schwabach geborenen Pianisten und Komponisten Adolph von Henselt und dem ebenso aus Schwabach stammenden Jazz-Musiker und –Komponisten Peter Fulda. Unter seiner Gesamtleitung haben sieben Komponisten der „Metropolmusik e. V.“ ihren eigenen Dialog mit dem Werk Henselts geschaffen. In einem „wandernden Konzert“ werden Stücke in verschiedenen Räumen des Stadtmuseums zu hören sein – eine Verbindung der Ausstellungstradition des Museums mit einem modernen Aufführungskonzept. Peter Fulda, der selbst das musische Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium in Schwabach besuchte, sieht in Henselts Werk einen „Schatz der Region, den es zu bergen gilt“.

Das Stadtmuseum Schwabach macht im neuen Kabinett den Künstler audio-visuell erlebbar.

Samstag, 10. Mai, 19.30 Uhr, Markgrafensaal, Festkonzert (Eintritt: 15/10 Euro): Dieser Abend steht ganz im Zeichen des Komponisten und seiner Werke. Den musikalischen Auftakt bildet das Rosenholz-Trio, ein Zusammenschluss arrivierter Musiker aus der Metropolregion Nürnberg, mit dem Henselt-Werk Trio op. 24 für Klavier, Violine und Violoncello in a-Moll. Nach einer Laudatio durch den Vorsitzenden der Internationalen Henselt-Gesellschaft Klaus Keil trägt ein speziell für diesen Abend zusammengeschlossener Chor aus Schwabacher Sängerinnen und Sänger Werke Henselts vor.

Den Hauptpart des Abends bestreitet der britische Klaviervirtuose Daniel Grimwood zusammen mit dem Schwabacher Kammerorchester unter der Leitung von Vladimir Kowalenko. Grimwood gilt als einer der weltweit besten Henselt-Interpreten und wird das Klavierkonzert in f-moll, op. 16, zur Aufführung bringen.

Sonntag, 11. Mai 2014, 11 Uhr, Bürgerhaus, „Henselt – anekdotisch“, musikalische Matinée (Eintritt 5/3 Euro): Zum Abschluss des Henselt-Festivals beleuchtet der Musikwissenschaftler Dr. Lucian Schiwietz, Mitglied der Internationalen Adolph-von-Henselt-Gesellschaft, besondere Aspekte aus dem Leben und Schaffen Adolph von Henselts, musikalisch untermalt mit Werken des Komponisten, vorgetragen durch Daniel Grimwood.

Neben den Konzerten umfasst das Programm weitere Angebote:

Ausstellungen von Henselt-Porträts vom 8. bis 11. Mai im Bürgerhaus, Museum und Markgrafensaal: Schülerinnen und Schüler des Adam-Kraft Gymnasiums haben unter Anleitung der Kunsterzieherin Lisa Lang das Jubiläumsjahr zum Anlass genommen, sich künstlerisch mit der Person Adolph von Henselt auseinanderzusetzen. Die farbenfrohen Porträts werden an den Spielorten der Henselt-Konzerte und im Bürgerhaus gezeigt.

Adolph-von-Henselt-Förderpreis der Stadt Schwabach: Ab 2014 verleiht die Stadt Schwabach für eine besonders herausragende Interpretation eines romantischen Klavierwerkes – vorzugsweise eines Stückes von Adolph von Henselt – an Teilnehmer von „Jugend musiziert“ – Landesentscheid in der Kategorie Klavier solo in den Altersgruppen III – VI den Adolph-von-Henselt-Preis. Der mit 1000 Euro dotierte Preis wird mit Unterstützung des Lions Clubs vergeben — erstmals am kommenden Dienstag in Augsburg. Der Preisträger ist noch geheim.

Neues Henselt-Buch: Gebhard Kindl, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Stadtmuseums und ausgewiesener Henselt-Kenner, hat anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten unter dem Titel „Adolph von Henselt (1814 – 1889). Chronologie eines faszinierenden Lebens“ verfasst. Dieses Buch ist an den Aufführungsorten des Festivals erhältlich.

Henselt am Telefon: Seit Januar ist in der Telefonanlage der Stadt bei Weiterleitungen und zu Wartepausen ein Henselt-Werk zu hören: „La Gondola“, Etüde Op. 13, Nr. 2, gespielt von Natalia Keil-Senserowa.

Weitere Henselt-Konzerte:

In der Reihe „Fränkischer Sommer“ spielt Wolfgang Manz (Professor für Klavier an der Musik-Hochschule Nürnberg) Henselt-Werke am 11. Juli im Evangelischen Haus.

Am 1. November spielen die Nürnberger Symphoniker Henselt unter dem Titel „Schwabach grüßt Leipzig“ in der Meistersingerhalle.

Kartenvorverkauf im BürgerBüro im Rathaus.
 

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