In Großschwarzenlohe entstehen 99 Reihenhäuser

Wendelstein - Großschwarzenlohe wächst. Zu den bislang 3335 Einwohnern werden wohl 250 bis 350 hinzukommen. Wendelstein ist eine der ältesten Gemeinden im Kreis und wird durch das Neubaugebiet auf dem früheren Hörnlein-Grundstück ein wenig jünger.

Wendelsteins Bürgermeister Werner Langhans hat zusammen mit Baureferatsleiter Uwe Babinsky und Vertretern der Baufirma Deutsche Reihenhaus den Startschuss für den Bau von 99 Reihenhäusern auf der Gewerbebrache gegeben.

Drei Hausgrößen

Entstehen sollen neun Reihenhäuser mit 85 Quadratmetern, 20 mit 120 Quadratmetern und 70 mit 145 Quadratmetern Wohnfläche. Die Kosten sind für Wendelsteiner Verhältnisse moderat: Die 85 Quadratmeter kosten 229 990 Euro, die 120 Quadratmeter schlagen mit 259 999 Euro zu Buche, für die größten Häuser mit 145 Quadratmetern verlangt die Deutsche Reihenhaus 299 990 Euro nach Angaben von Kundenberaterin Nadine Rösel. Dabei handelt es sich um Grundpreise, die je nach Ausstattung noch höher werden können.

51 der 99 Häuser sind nach Angaben des Unternehmens bereits verkauft beziehungsweise vorgemerkt. Die größte Käufergruppe komme mit rund 30 Familien aus Nürnberg. Dabei handle es sich jedoch fast ausschließlich um Menschen mit einem Bezug zu Wendelstein; die meisten hätten früher im Ort gelebt. Es handle sich hauptsächlich um junge Familien.

Blockheizkraftwerk

Für die Versorgung mit Strom und Wärme kommt auf dem Gelände zwischen Rother Straße, Feldstraße und Feldweg ein Blockheizkraftwerk zum Einsatz. Ein gasbetriebener Pkw-Motor erzeugt Strom, die dabei entstehende Wärme wird ebenfalls verwendet. Dies bietet nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Vorteile. Dies deckt den üblichen Wärmebedarf. In Spitzenzeiten schaltet die Technik einen Gas-Brennwert-Kessel dazu.

Die Technik-Zentrale versorgt auch alle Häuser mit Kaltwasser. Eine Übergabestation in jedem Haus erwärmt das Trinkwasser bei Bedarf. Auch die Versorgung mit Telefon und Internet erfolgt zentral. Die Technik-Zentrale ist auch für den Fernseh-Empfang zuständig.

Mehr Stellplätze als erforderlich

Die Häuser entstehen nach einem Schema. Unterkellert sind sie nicht. Auf dem früheren Hörnlein-Grundstück wird es eine eingeschossige Tiefgarage geben. Statt der erforderlichen 198 Pkw-Stellplätze baut die Deutsche Reihenhaus 225 Parkflächen, also gut zehn Prozent mehr als von der Marktgemeinde gefordert; es wird auch zwei Parkplätze für Elektrofahrzeuge geben. Mit dem Bau der Tiefgarage und den zusätzlichen Stellflächen kommt die Deutsche Reihenhaus einem Wunsch des Marktgemeinderats nach. Er hatte auch mehr Grünflächen gefordert, die es nun auf dem Gelände ebenfalls geben soll. Geplant sind überdies zwei Gemeinschaftsplätze sowie ein Kinderspielplatz.

Es sei eines der großen Projekte der Deutschen Reihenhaus in der Region, erklärte Achim Behn, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Reihenhaus. Das Baugebiet stehe noch gar nicht in den Immobilien-Portalen und sei trotzdem schon zur Hälfte verkauft. Dies sei "unüblich".

Erster Kontakt vor drei Jahren

Bürgermeister Werner Langhans lobte die "hervorragende Zusammenarbeit" mit der Deutschen Reihenhaus. Seit dem ersten Kontakt seien erst drei Jahre vergangen.

"Es ist ausgereift", freute sich der Bürgermeister. Zu Beginn seien 115 Häuser auf der Fläche geplant gewesen und keine Tiefgarage. "Junge Familien sind jetzt imstande, sich Eigentum zu erwerben", meinte er.

Die Gewerbebrache weise eine enorme Größe auf und befinde sich in guter Lage. "Die Nachfrage gibt uns recht!" so Werner Langhans. Der Marktgemeinderat habe die Voraussetzungen geschaffen. Es gebe in dem Baugebiet keinen Flächenfraß, sondern vielmehr Entsiegelung, erklärte er. In Sachen Busverbindung werde sich noch etwas tun, versprach er. Die Preise seien günstig, wenn man bedenke, dass in Wendelstein für ein altes Reihenhaus schon 450 000 Euro und mehr verlangt würden.

Von der Häuserdichte im Mittelfeld

Zufrieden zeigte er sich darüber, dass es einen Hausmeister geben werde, der für das Gelände verantwortlich sei. Garagenhöfe und Grünanlagen seien "vorbildlich ökologisch" gestaltet. Die Versorgung der Häuser erfolge über ein Fernwärme-Netz, die Grünflächen seien auf Betreiben des Marktgemeinderats erweitert worden. Rund 120 Bäume kommen auf das Gelände, er werde Car-Sharing-Parkplätze geben, Behinderten-Parkplätze und eine zentral geregelte Müllabfuhr. Die Fläche sei 30 000 Quadratmeter groß, "von der Häuserdichte bewegt sich das im Mittelfeld", so Langhans.

Der Bau schreitet in Riesenschritten voran. Derzeit bricht die Abenberger Firma Gilch die alten Gebäude ab und zerkleinert den Beton. Ende Juni beginnen die Arbeiten an der Entwässerung, Anfang/Mitte August startet der Rohbau. Wie Bauleiter Tim Varadi erklärte, sollen bis Ende des Jahres die ersten Häuser stehen. Im Lauf des Jahres 2021 übergibt die Deutsche Reihenhaus die ersten Häuser an Kunden. 2023 wird das neue Baugebiet komplett fertig sein.

Serielles Bauen verringert Aufwand

Das serielle Bauen der Deutschen Reihenhaus verringert den Verwaltungs- und Planungsaufwand und verkürzt die Bauzeit. Deshalb sind nach Firmenangaben die Eigenheime schneller bezugsfertig als individuell hochgezogene Häuser. Das serielle Bauen sorgt für niedrigere Kosten und deshalb für bezahlbares Wohneigentum.

Die Deutsche Reihenhaus hat bereits über 10 000 Wohneinheiten in ganz Deutschland hergestellt. 98,5 Prozent davon werden von den Eigentümern bewohnt. Pro Jahr stellt die Firma 750 neue Häuser her.