Inklusives Sportfest lockte Teilnehmer aus ganz Bayern

6.7.2015, 08:39 Uhr

Nachdem vor zwei Jahren die Erstauflage von „Sportissimo“ sprichwörtlich ins Wasser fiel, sprechen die Veranstalter in diesem Jahr von einem vollen Erfolg

Die Schirmherrin der Veranstaltung, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, war eigens zu dem Festival angereist. In ihrem Grußwort hob sie hervor, wie wichtig das Miteinander von Behinderten und Nichtbehinderten sei. Bei „Sportissimo“ können sie sich begegnen, erklärte Stamm, die zugleich Vorsitzende der „Lebenshilfe“ ist. „Hier wird sichtbar was Inklusion wirklich bedeutet“.

Bei dem Sportfest stand der gemeinsame Sport so sehr im Vordergrund, dass Behinderte und Nichtbehinderte gar nicht immer auf den ersten Blick zu unterscheiden waren. Das Inklusionsnetz Roth schickte eine eigene Mannschaft ins Rennen, die schon durch ihre bunte Zusammensetzung deutlich machte, dass es nicht auf die Unterschiede ankommt, sondern auf das, was Menschen verbindet.

Vor allem wurde bei „Sportissimo“ Fußball gespielt, Jungen- und Mädchenmannschaften waren dazu oft von weit her angereist. Einen weiteren Programmpunkt bildeten die Langstreckenläufe. Neben zahlreichen Mitmachangeboten und ungewöhnlichen Sportarten zum Ausprobieren zog der Menschenkicker die Aufmerksamkeit auf sich.

Vier Veranstalter

Die Lebenshilfe war einer der vier überregionalen Einrichtungen, die zu dem Fest eingeladen hatten. Neben ihr machten sich die „Special Olympics“, der „Bayerische Behinderten- und Rehabilitationssportverband“ und die „Evangelische Jugend Bayern“ für „Sportissimo“ stark. Zusammen mit örtlichen Partnern wie dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat, dem Stadtverband der Sportverbände, dem Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium und christlichen Jugendverbänden organisierten sie das Fest und bereiteten die Sportstätten vor. Der SC 04 Schwabach, der sein ganzes Sportgelände zur Verfügung stellte, erwies sich zum zweiten Mal als ausgezeichneter Gastgeber.

Dekan Klaus Stiegler, selbst begeisterter Leistungssportler, eröffnete das Fest mit einer Andacht über Zachäus. Diese biblische Gestalt wird wegen ihrer zahlreichen Vergehen und ihres schlechten Rufes ausgegrenzt. Gegen den Protest der anderen wendet sich Jesus gerade ihm zu. „Keiner soll alleine bleiben“, fasste Stiegler die Bibel-Geschichte zusammen, die er eigens für das Sportfest vorgetragen und ausgelegt hatte. Schülerinnen des Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasiums machten seine Erzählung mit einer Spielszene anschaulich. Gebärdendolmetscherinnen übersetzen die Worte für Gehörlose. Mitarbeiter der Evangelischen Jugend Schwabach begleiteten den Gottesdienst mit einer Band.

Reibungsloser Verlauf

Trotz der widrigen Umstände, die jede sportliche Betätigung zur Strapaze machten, verlief das Sportfest ohne Zwischenfälle. Lediglich drei Sportverletzungen seien behandelt worden, erklärte Pfarrer Stefan Merz, der mit einem Team der Johanniter-Unfallhilfe vor Ort war. Die Organisatoren hatten große Mengen von Getränken verteilt, überall Wassereimer postiert und Schattenplätze geschaffen. Überhaupt wurde die lückenlose Organisation des Festes von allen Seiten gelobt. „Ich haben viele begeisterte junge Leute gesehen“ erklärte Diakon Jürgen Brandmeyer beim Abschluss. „Und in viele fröhliche Gesichter geschaut“ Der Jugendreferent des Dekanats war verantwortlich für die Organisation. Er zeigte sich erleichtert über den reibungslosen Verlauf und zufrieden mit der positiven Resonanz.

Zahlreiche Helfer

Besonders die große Zahl von ehrenamtlichen Helfern habe es möglich gemacht, das Sportfest auf diese Weise durchzuführen, betonte Brandmeyer: Fast 150 Menschen, vorwiegend Jugendliche, hatten sich bereit erklärt zu helfen, darunter mehrere Klassen des WEG.

Reinhold Schweiger, Sportreferent der Evangelischen Jugend in Bayern, gab nur ein kurzes Statement ab. Sichtlich stolz auf den gelungenen Tag erklärte er „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“. Vielleicht kann ja ein drittes „Sportissimo“ in zwei Jahren einfach nur bei schönem Wetter stattfinden.

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