Italienisches Eis unter Schwabacher Sonne

27.7.2013, 17:56 Uhr

Wobei die Eismacher von dort in ganz Deutschland zu finden sind. Ihre Geschäfte hier haben sie meist nach der Heimat benannt: „Dolomiti“ nach den Bergen oder „Venezia“ nach der Lagunenstadt, die (zumindest Luftlinie) nur einen Steinwurf entfernt liegt.

Schwabachs Eismacherfamilie

Oder das Geschäft trägt den Familienamen. So ist es bei Familie De Rocco, die das Eis-Café in der Ludwigstraße betreibt. Über sie kam der Kontakt zustande.

Und so kam es, dass ein leibhaftiger Eismacher aus dem Zoldo-Tal auf der Straße vor dem Eis-Café De Rocco in eine rund 60 Jahre alten, historischen Eismaschine Speise-Eis herstellte. Der Meister der kühlen Köstlichkeit heißt Maurizo de Pellegrin. Er war 40 Jahre lang Einmacher in Bad Homburg/Baden-Württemberg und ist jetzt im Ruhestand und spricht natürlich fließend Deutsch.

Immer Rühren

Verlernt hat er nichts, und so zeigte er in Schwabach mit einigen Helfern noch einmal, wie es geht – auch mit historischem Gerät. Immer rühren „Rühren, rühren, rühren“, erklärte er. Und er gab auch bereitwillig über Zutaten und Herstellungstechnik Auskunft.

In den großen Blechtopf kommen ein Sirup, Wasser, Zucker, Dextrose und (fürs Zitroneneis) Zitronensaft. In diesem Topf befindet sich ein Rührwerk, der Topf wiederum steht in einem Holz-Zuber. Zwischen Holz und Blech befindet sich Eis. Vier Teile Eis und ein Teil Salz ergeben eine ordentliche Kälte von minus 18 bis minus 20 Grad. Die überträgt sich auf die Speise-Eis-Masse im Blechtopf.

Und immer „rühren, rühren, rühren.“ Damit auch Luft in die Masse kommt.

Selbstgebackene Waffeln

Das Ergebnis ist: Lecker! Vor allem auch, wenn es in selbstgemachten Waffeln aus dem historischen Waffeleisen serviert wird.

Eis schafft Verbindungen

Dass nicht nur Bier und Wein menschliche Verbindungen schaffen und  fördern können, sondern auch Eis, zeigte sich vor dem Eis-Café De Rocco. Einträchtig nebeneinander standen Oberbürgermeister Matthias Thürauf, Bürgermeister Roland Oeser, der Europa-Abgeordnete Martin Kastler (er durfte/musste das Rührwerk der Eismaschine betätigen) und Camillo de Pellegrin.

Camillo mit Werbeabteilung

Er ist zum einen ein ganz entfernter Verwandter von Eismacher Maurizio de Pellegrin, zum anderen aber auch noch Bürgermeister von Forno di Zoldo, einer Ortschaft im Zoldo-Tal. Er hatte auch gleich junge Damen in Tracht mitgebracht, die Prospekte verteilten und damit für den Tourismus in den Dolomiten warben.

Auch einige Stadträte waren unter den Zuschauern und Eisprobierern.

 

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