Kampf um ihre Schule

20.6.2008, 00:00 Uhr
Kampf um ihre Schule

© oh

Die Schwabacher Delegation unter Leitung des damaligen Oberbürgermeisters Hartwig Reimann hatte bei ihrem Besuch im Senegal im Februar 2007 beim Besuch einer kleinen Schule in einem Dorf in der Savanne, neun Kilometer von Gossas entfernt, die Lehrerin Rose Faye bei einem Unterrichtsbesuch kennen gelernt.

Beeindruckt war man, wie sie in einem einfachen Gebäude auf engstem Raum, ohne Tische und nur mit Bänken ausgestattet, 48 Kindern in französischer Sprache Lesen, Schreiben und Rechnen beibringt.

Die kleine Schule im Dorf Walalane wurde bisher von der katholischen Kirche und vom Staat unterstützt. Jetzt läuft die staatliche Förderung aus und Rose Faye kämpft für eine Weiterführung, da viele Kinder aufgrund der langen Wege sonst nicht in die Schule gehen könnten.

Vier Euro pro Jahr und Kind

Das Schulgeld beträgt vier Euro im Jahr pro Kind und es wird Geld für Materialien, aber auch für den Anbau einer Küche und einer Latrine benötigt. So überreichte die von Oberbürgermeister Matthias Thürauf für die Städtepartnerschaften und Gossas beauftragte Altbürgermeisterin Rosy Stengel an Rose Faye einen Betrag von 500 Euro für ihre Schule.

Die Anwesenden - darunter auch Helmut Keller, der sich seit über 23 Jahren für Gossas engagiert, die damaligen Reiseteilnehmer Irmgard Sittauer und Fraktionsvorsitzender Werner Sittauer sowie Stadtrat Erwin Eberlein und auch Martine Fulde für das Städtepartnerschaftskomitee Schwabach - Les Sables d’Olonne - waren sich einig, dass man die Schule künftig jährlich mit einem Teil der von Schwabacher Bürgerinnen und Bürgern gespendeten Gelder unterstützen solle.

Für Pater Marcel Jacquet von der Missionsstation in Gossas gab Rosy Stengel einen Scheck in Höhe von 2000 Euro für weitere Projekte mit. Rose Faye berichtete auch, dass von bisherigen Spenden nach Gossas ihre kleine Schule bereits frisch gestrichen, der Fußboden hergerichtet und eine neue Tafel gekauft werden konnte. Auch ein Frauenprojekt, bei dem Stoffe selbst gebatikt und daraus Kleider zum Verkauf genäht werden, wurde gefördert. So konnten sich einige Frauen durch eigene Arbeit eine Existenzgrundlage schaffen.

Kontakt zu Margot Feser

Die Einladung der 35-jährigen Lehrerin durch die Stadt Schwabach erfolgte auf Initiative der ehemaligen Stadträtin Margot Feser, Lehrerin an der Johannes-Helm-Schule, die ebenfalls bei der Reise im Jahr 2007 dabei gewesen war und danach Briefkontakt mit Rose Faye gehalten hatte.

Margot Feser erläuterte das zusammen mit der Vorsitzenden des Les Sables-Komitees, Marion Hopmann, und Barbara Steinhauser von der Stadtverwaltung zusammengestellte Programm für Rose Faye. Es sieht, neben der Beteiligung an den Afrika-Projekttagen der Johannes-Helm-Schule, zwei von Irmgard Sittauer koordinierte Besuche an der Karl-Dehm-Schule, die Teilnahme am Französischunterricht am AKG, einen Probenbesuch bei den Kirchenmäusen, einen Besuch des Waldemar-Bergner-Kindergartens und des VHS-Französischkurs von Hanne Bauerschmidt, die beim Empfang übersetzte, vor.

Film über Gossas

Rose Fayes Besuch endet am Freitag, 27. Juni, mit dem Afrikafest der Helm-Schule. Dort wird um 17 Uhr der Film von Peter Feser über Gossas zu sehen sein.

Spendkonto für Gossas: 50 005 bei der Sparkasse Mittelfranken Süd, BLZ 764 500 00, Stichwort «Gossas». Siehe dazu auch www.schwabach. de/partnerstaedte.