Kia Baskets in einer neuen Rolle

SCHWABACH - Die Kia Baskets in einer neuen Rolle: Zum ersten Mal überhaupt trafen sie in dieser Saison auf eine Mannschaft, die sich in der Tabelle hinter ihnen hatte einreihen müssen. Die BSG Basket Ludwigsburg war vor dem gestrigen Vergleich Achter, Schwabach Siebter. In der Vorrunde war dies anders. Für die Kia Baskets war es am ersten Spieltag die Zweitligapremiere. Da waren beide Teams bei Null gestartet. Danach freilich hatte Ludwigsburg die Nase vorne. Lehrgeld mussten die Schwabacherinnen zahlen, bitteres Lehrgeld. Mit 52:72 gab es eine klare Niederlage.

Es hat sich viel verändert seit diesem 30. September. Schwabach ist längst kein Punktelieferant mehr, hat sich Respekt verschafft. Nicht nur gegen die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller. Auch Topmannschaften nehmen den Neuling inzwischen ernst. Selbst die Nummer Eins der Liga, die BasCats aus Heidelberg, mit 14 Siegen aus 14 Spielen unangefochten vorne, mussten vor einer Woche erkennen, dass man in Schwabach nicht im Vorbeigehen die Punkte mitnehmen kann.

Diese Punkte holten sich Coach Tom Gieritz und seine Schützlinge eben gestern mit einem 83:70 (26:21, 16:15, 27:18, 14:16)-Sieg über die BSG Basket Ludwigsburg. Beide Teams starteten recht furios, wollten offensichtlich den zahlreichen Fans im Hexenkessel Schwimmbadhalle ein Offensivfeuerwerk bieten. Defense? Von beiden Teams eher wenig Interesse. Bis Tom Gieritz seinen Mädels in einer Auszeit wohl zu verstehen gab, dass ohne Absicherung auch im Basketball nicht so ohne weiteres Erfolge eingefahren werden können. Auch die Gäste nahmen nun etwas Fahrt aus der Begegnung — das erste Viertel allerdings ging mit 26:21 an die Kia Baskets.

Bis auf neun Punkte bauten die Schwabacher Mädels im zweiten Viertel die Führung aus, um dann freilich wieder etwas die Linie in der Defense zu verlieren. Dies nutzten die Gäste ihrerseits, um zur Halbzeit auf 36:42 zu verkürzen. Ludwigsburg war wieder dran, die Partie für die Kia Baskets also noch lange nicht in trockenen Tüchern. Das sollte sich im dritten Viertel aber schnell ändern. Schwabach machte Druck — vor allem Brooke Elizabeth Le Mar war nun nicht mehr zu bremsen. Zum Ende des dritten Viertels hatte sie ihre persönliche Trefferquote dramatisch ausgebaut — 40 Punkte! Die stellten zu diesem Zeitpunkt zwar nur eine Zwischenbilanz dar, wenngleich für die Amerikanerin im letzten Viertel nur noch drei hinzukamen.

Schwabach hatte die Führung vor dem letzten Viertel auf 15 Punkte (69:54) ausgebaut. Zwar hielten die Gäste dagegen, holten sich im vierten Viertel die ersten vier Punkte, aber Schwabach ließ die Zügel nicht mehr schleifen, hielt die Führung auf sicherem Abstand und war drauf und dran, auch das letzte Viertel für sich zu entscheiden. Doch das gelang nicht — die Gäste gewannen den Schlussabschnitt mit 16:14, was aber nur ein schwacher Trost für sie war. Mit 24 Punkten war Leonie Elbert auch im Rückspiel auffälligste Werferin der BSG Ludwigsburg. Ihre 21 Zähler in der Vorrunde waren hingegen die Basis für den Heimsieg über Schwabach.

Die Punkte blieben in Schwabach. Und auch die Erkenntnis, dass der Basketball hier durchaus etwas bewegen kann. Die Stimmung in der Halle über dem Schwabacher Schwimmbad war wieder überragend. Eine Atmosphäre, um welche die Kia Baskets mittlerweile auch von der Konkurrenz beneidet werden. Erstmals gab es zudem eine Show in der Halbzeitpause, vorgeführt von den Mädchen der Prinzengarde und dem Männerballett der Schwabanesen.

Kia Baskets Schwabach: Lea Vattauer (2 Punkte), Brooke Elizabeth Le Mar (43/3 Dreier), Kerstin Clauß, Shantrell Moss (13/3), Julia Gentsch, Sara Hansel, Anna Furmann (13/1), Diana Fett (6), Katharina Kreklau (6), Lineke Przybille.