Kratzers Chancen sind deutlich gestiegen

17.4.2013, 08:00 Uhr

Können die Unabhängen nur in etwa das Ergebnis von 2008 wiederholen, wäre Kratzer mutmaßlich ab Herbst Landtagsabgeordneter.

Der Kreisvorsitzende der Freien Wähler strebt, wie mehrfach berichtet, zwar gegen Leute wie Volker Bauer (CSU) und Sven Ehrhardt (SPD) zuallererst das Direktmandat an. Doch wenn das nicht klappt, gibt es für Kratzer sozusagen den Umweg über die Liste.

Gute Ausgangsposition

Im Bayerischen Landtag wird, ähnlich wie im Bundestag, die Hälfte der Sitze direkt an den Sieger in den Wahlkreisen vergeben, die andere Hälfte über die Liste. Allerdings können die Wähler, anders als im Bund, bei der Landtagswahl die Reihenfolge auf der Liste jederzeit verändern. Hier werden Erst- und Zweitstimmen jedes Kandidaten summiert. Je mehr Stimmen man sammelt, umso weiter rückt man in der parteiinternen Liste nach vorne. Dennoch ist Platz zwei für Kratzer eine sehr gute Ausgangsposition.

Vor fünf Jahren hatte Hermann Kratzer ebenfalls für den Landtag kandidiert, seinerzeit hatten die Freien Wähler mit der früheren Landrätin Gabriele Pauli allerdings noch eine andere Spitzenkandidatin. Ihren Platz nimmt nach der Nominierungsversammlung MdL Prof. Dr. Peter Bauer, der „Frankensprecher“ der Unabhängigen im Landtag, ein.

Absolute Mehrheit verhindern

Auf Platz zwei folgt, wie gesagt, Hermann Kratzer, auf Platz drei Dr. Andreas Tiedtke aus Lauf. Auf Platz neun taucht der Schwabacher Direktkandidat Christian Huber auf, der erst vergangene Woche für den ausgeschiedenen Wolfgang Müller als Direktkandidat nominiert worden war. Auf Platz 16 steht Sonja Möller aus Eckersmühlen. Ihre Chancen auf den Einzug in den Landtag sind jedoch gleich null.

Erklärtes Ziel der Freien Wähler ist es, die absolute politische Mehrheit der CSU im Landtag zu verhindern. „Politische Arroganz, Machtmissbrauch und die Drehhoferei in Bayern gilt es auszubremsen“, so der Mittelfränkische Vorsitzende der Freien Wähler, Bezirksrat Walter Schnell in seiner Eingangsrede. Er versprach, nach den Wahlen mit denen Politik zu machen, mit denen die wichtigsten Ziele der Freien Wähler verwirklichbar wären.

Ob das ein politisches Statement für eine Koalition mit SPD und Bündnis 90/Die Grünen war?

Einstimmig wählten die Delegierten Walter Schnell zum Spitzenkandidaten für den Bezirkstag in Mittelfranken. Keine Überraschung: Schon jetzt ist der Kammersteiner Bürgermeister und Stellvertretende Landrat Mitglied des „Bezirksparlaments“. Auf Platz zwei setzten sie die gegenwärtige Vizepräsidentin im Bezirkstag, Karin Knorr aus Marloffstein. Platz drei nimmt der stellvertretende Landesvorsitzende der FW und Landrat Armin Kroder (Landkreis Nürnberger Land) ein.

Geringe Chance

Auf Platz 16 und 19 der Liste tauchen die Bürgermeister Thomas Schneider (Röttenbach) und Helmut Bauz (Büchenbach) auf. Der Direktkandidat aus dem Wahlkreis Nürnberg Süd/Schwabach, Thomas Schubert, schaffte es auf Platz zehn. Wenn man bedenkt, dass die Freien Wähler im 26-köpfigen Bezirkstag aber nur mit zwei Leuten vertreten sind, dann wird schnell klar, dass man von diesen hinteren Positionen aus kaum eine Chance auf den Einzug in dieses „Kommunalparlament“ hat.

Mittelfränkische FW-Liste für den Landtag: 1. Dr. Peter Bauer, 2. Hermann Kratzer, 3. Dr. Andreas Tiedtke, 4. Patrick Prell, 5. Gabi Schmidt, 6. Franz Forman, 7. Jürgen Horst Dörfler, 8. Wolfgang Hauber, 9. Christian Huber, 10. Gunther Moll ... 16. Sonja Möller.

FW-Liste für den Bezirkstag: 1. Walter Schnell, 2. Karin Knorr, 3. Armin Kroder, 4. Prof. Dr. Hartmut Beck, 5. Fritz Wagner, 6. Ernst Kettemann, 7. Josef Miehling, 8. Joachim Wersal, 9. Dr. Hedwig Obermaier, 10. Thomas Schubert... 16. Thomas Schneider... 19. Helmut Bauz.

 

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