„Landkreis der Maler, Zeichner, Bildhauer und Künstler“

5.11.2012, 08:48 Uhr
„Landkreis der Maler, Zeichner, Bildhauer und Künstler“

© Schmitt

Bürgermeister Helmut Bauz wies bei der Begrüßung der vielen Besucher darauf hin, dass die 26. Auflage der Büka eigentlich ausfallen sollte. Doch nach dem Beschluss der Gemeinde, sämtliche Bauarbeiten zur Sanierung der Turnhalle auf 2013 zu verschieben, sei die Entscheidung zurückgenommen worden. „Die Büka 2012, schon verloren geglaubt, erscheint nun doch in altem und neuem Glanz“, sagte Bauz, „so war es nicht schwer, ein Motto zu finden. Es ist ebenso einfach wie zutreffend: Überraschungs-Büka 2012.“ Kunst, so Bauz abschließend, sei bei der Büka „in ihrer Vielfalt und in allen Situationen erlebbar“. Den beiden Ausstellungsleiterinnen Helga Schreeb und Lena Herb überreichte Helmut Bauz einen Blumenstrauß.

Musikalisch umrahmte der Instrumentalkreis Büchenbach-Gebersdorf unter der Leitung von Ferdinand Wachter die Vernissage. Der Instrumentalkreis spielte die Komposition „Spirituoso“ von Baldassare Galuppi aus dem Concerto a Quattro Nr.1, die Wiener Serenade Nr. 1 von Wolfgang Amadeus Mozart, das „Allegro“ aus der Sonate F-Dur von Christoph Willibald Gluck und die „Sinfonia da camera“ von Franz Xaver Richter.

Ausstellungsleiterin Helga Schreeb stellte die 26. Büka vor und stellte grundsätzliche Überlegungen zum Wesen der Kunst an. Die These „Jeder Mensch ist ein Künstler“ sei eine bewusste rhetorische Zuspitzung, die nichts über die Qualität aussage, sondern über die prinzipielle Möglichkeit, die in jedem Menschen stecke.

Kunst sei geprägt vom Zauber des kreativ Schöpferischen. „Kunst muss nicht immer die ganz große Kunst sein“, erklärte Helga Schreeb. „Gerade hier bei der Büka erweist sich Kunst als besonders spannend.“ Während Kunst im abgesonderten Raum des Museums oder der Galerie oft „selbstbezogen“ wirke, müsse sie sich hier auf öffentlichem Raum in der Büka einem Dialog mit dem Publikum stellen.

„Die Büka darf sich heute zu den ältesten und größten Kunst-Events im Landkreis Roth zählen“, hob Helga Schreeb hervor. „Und sie ist beispielhaft für eine harmonische Symbiose aller hier ausstellenden Kunstschaffenden und Kunstrichtungen.“ Sie lebe von und mit den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern: aus dem Landkreis Roth, aus Schwabach, Heidenheim, Eckental, Nürnberg, Berching und der Schweiz.

Buchdruck und Recycling-Art

Vielfältige Techniken waren zu bewundern: Malerei, Airbrush und Bodypainting, Buchdruckkunst, Bildhauerei, Fotografie, Keramik, Metallkunst, Objektkunst, Recycling-Art und vieles mehr. „Uns alle hier bei der Büka eint die Begeisterung für die Kunst“, so Helga Schreeb weiter. „Kunst ist Ausdruck der schöpferischen Kraft des Menschen, Kunst ist in der Lage, Perspektiven zu verändern, und Kunst drückt aus, was mit Worten nicht gesagt werden kann.“

Die Vielfalt der Themen, die Ausdrucksformen und Materialien würden von Jahr zu Jahr größer, lobte die Ausstellungsleiterin. Die Büka erschließe neue Möglichkeiten, Kunst zu präsentieren und zu vermarkten. Sie biete Menschen aller Altersgruppen die Chance, ihr Interesse an Kunst und Kreativität auszudrücken.

Die besondere Atmosphäre lade zu inspirativen Momenten beim Rundgang ein, beim Austausch von Künstlerinnen und Künstlern oder beim Verweilen im anregenden Umfeld. „Was uns bei der Zusammenstellung der Büka allerdings besonders begeistert hat, ist die Tatsache, dass diese Künstler auch echte Idealisten sind“, schwärmte Helga Schreeb. „Allen ausstellenden Künstlern liegt der Dialog mit den Besuchern am Herzen, sie sind vielfach künstlerisch an ihren Galerieständen aktiv und geben ihr Know-how gern weiter.“ Schreeb abschließend: „Unser Landkreis ist mit Sicherheit auch das Land der Maler, Zeichner, Bildhauer und Künstler.“

Erstmals in der Geschichte der Büka traten alle 30 ausstellenden Künstlerinnen und Künstler vors Publikum und zitierten Aussagen bekannter Persönlichkeiten über Kunst oder fassten ihr eigenes Kunstverständnis in einem Satz zusammen. Am Sonntagvormittag fand eine Matinee mit Begleitung von Julia Leder (Geige) und Arno Franz (Klavier) statt. Am Nachmittag trat der Chor „Colours of Life – Farbe fürs Leben“ auf.

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