Lange Warteliste: Schwabach fehlen Kita-Plätze

25.5.2019, 05:58 Uhr
Wohl dem, der einen hat. Die Kita-Plätze werden eng in Schwabach.

© dpa Wohl dem, der einen hat. Die Kita-Plätze werden eng in Schwabach.

Sie sprach von einem "massiven Problem". Sie geht allerdings auch davon aus, dass die Liste noch deutlich kürzer werden wird. Man habe alle betroffenen Familien kontaktiert, entweder per Telefon, E-Mail oder per Post. Von den 60 Familien, die per Post angeschrieben wurden, fehlen noch die Rückmeldungen.

Die Kinder, die übrig bleiben, alle unterzubringen, könnte "sportlich" werden, wie Adam einräumt. Man sei im Gespräch mit allen Trägern. Fest stehe bereits, dass die Awo um zehn Plätze aufstocken kann. Weitere "temporäre Aufstockungen", so Adam, sind denkbar.

Verflixter Korridor

Ursprünglich sei man bei der Stadt von deutlich geringeren Zahlen ausgegangen. Der Grund für den Anstieg sei der sogenannte Einschulungskorridor, eine Regelung der seit Ende 2018 amtierenden neuen bayerischen Staatsregierung. Eltern von Kindern, die zwischen 1. Juli und 30. September sechs Jahre alt werden, haben die Wahl: Sie können ihr Kind einschulen oder noch ein Jahr im Kindergarten belassen.

Nun gehört Schwabach mit Hof und Bayreuth zu den drei bayerischen Städten mit der höchsten Quote an Korridorkindern, die noch nicht eingeschult werden (61 Prozent). Damit sei nicht zu rechnen gewesen, betont Adam. Warum so viele Eltern sich für diese Variante entschieden haben? Im Ausschuss herrschte Ratlosigkeit. "Wir stochern im Nebel", räumte Stadtrechtsrat Knut Engelbrecht ein. Mehrere Stadtratsmitglieder äußerten ihren Unmut über die Korridor-Regelung. Die Staatsregierung habe durch diesen Schnellschuss die Planungen deutlich erschwert.

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