»Lobbyarbeit für die, die keine Lobby haben»

SCHWABACH (stt) - Widerspruch für Guido Westerwelle, die Forderung nach einem stabilen Rentenniveau und Kritik am Zusatzbeitrag zur Krankenkasse. Der Schwabacher VdK-Vorsitzende Walter Fuchs hat die Jahresversammlung seines Verbands genützt, um Stellung auf wichtigen Feldern der bundesdeutschen Sozialpolitik zu beziehen. »Ein Markenzeichen des VdK ist, dass er nicht nur ein moderner Dienstleister im sozialen Bereich ist, sondern auch Einfluss auf die Sozialpolitik nimmt», erklärte Fuchs zum Selbstverständnis des VdK.

Zentraler Punkt fast jeder Jahresversammlung ist die Ehrung der langjährigen Mitglieder. Dabei wurde in diesem Jahr ein äußerst prominenter VdK-Weggefährte ausgezeichnet. Alt-Oberbürgermeister Hartwig Reimann erhielt Ehrenabzeichen und Urkunde für 40-jährige Mitgliedschaft im VdK. »Meine Mutter war Kriegerwitwe», begründete der SPD-Politiker seine Verbundenheit zum Sozialverband, »und ohne VdK hätte sie ihre Rechte nicht so schnell geltend machen können.»

Seit sechs Jahrzehnten dabei

Noch länger als Reimann halten neun VdK-Kameraden ihrem Verband die Treue. Sechs davon sind schon sechs Jahrzehnte Mitglied im VdK Schwabach: Johanna Arnold (95), Erich Jacker (89), Josef Pehnelt (89), Michael Fleischmann (86), Walter Reichenberger (84) und Richard Wagner (82) traten 1950 bei. Eduard Kerling (92) wurde 1955 Mitglied. Otto Humpenoeder (88) und Berta Karl entschlossen sich 1960 zu diesem Schritt.

Im Jahre 2009 verzeichnete der VdK Schwabach den höchsten Mitgliederzustrom aller 16 Ortsverbände des Kreisverbands Roth-Schwabach. 250 Beitritten und 37 Zuzügen standen 88 Abgänge gegenüber, so dass der VdK-Schwabach nun einen Rekordmitgliederstand von 2019 aufweist.

Für die Stadt Schwabach sprach Oberbürgermeister Matthias Thürauf ein Grußwort. Er dankte dem Sozialverband für seine Arbeit und bescheinigte ihm, eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. »Sie betreiben Lobbyarbeit für die, die keine Lobby haben», sagte Thürauf. »Deshalb ist es gut, dass es sie gibt», so der CSU-Politiker, der sich ebenfalls gegen allgemeine Kritik an Hartz-IV-Empfängern wandte. »Pauschal trifft sie alle, man muss aber sauber differenzieren», forderte Thürauf.

30, 25 und zehn Jahre

Neben den bereits erwähnten Personen wurden folgende Frauen und Männer geehrt. Für zehn Jahre: Peter Gietl, Dieter Gömmel, Johann Günzel, Magdalene Hofmann, Edith Jedzik, Gerhard Jedzik, Bernd Kletke, Justina Klaus, Hannelore Krauser, Irene Leikam, Helmut Leykamm, Günter Mayer, Ema Schreiber.

Für 25 Jahre: Christl Foederreuther, Werner Froede, Stefan Hier, Ijlal Kara, Anton Klarner, Ottilie Konrad, Georg Krauss, Hildegard Matschinsky, Anna Meinking, Margarete Meyer, Martina Scheidel, Wilhelm Schiffermüller, Ingeborg Selz, Betti Stapfer.

Für 30 Jahre: Erika Brunner, Max Eibert, Anna Ernst, Betty Ruffing, Margarete Rühl, Robert Schug, Elisabeth Wonneberger.