Mager geht: "Wir verlieren den absoluten Durchblicker"

3.2.2018, 14:00 Uhr
Mager geht:

© Foto: Thomas Correll

"Ohne Humor und konsequente Gelassenheit sitzt man sehr ungut auf dem Direktoren-Stuhl", resümierte Norbert Mager vor den gut 150 Gästen seiner Verabschiedung in der Aula der Realschule. Und Humor bewies er nach den diversen Grußworten und Gratulationsreden auch selbst: "Was ich Schönes über mich gehört habe, hat mich so ergriffen, dass ich fast geneigt bin, meine Amtszeit zu verlängern." Bei allem Augenzwinkern betonte Mager aber auch, wie viel ihm die Schule und seine Profession als Kunsterzieher bedeute. Bei seinen Dankesworten konnte er sich dann die ein oder andere Träne nicht verdrücken.

285 000 Kilometer Schulweg

Wie sehr Mager die Realschule geprägt hat und wie sehr man ihn dort vermissen wird, das war zuvor immer wieder zu spüren. Magers Stellvertreter Werner Rudat leitete die Feier ein mit einer Rechenaufgabe. Wenn Mager 36 Jahre lang jeden Tag elf Kilometer zur Schule und dann wieder nach Hause gefahren ist, wie viele Kilometer macht das insgesamt? Stattliche 285 000 Kilometer waren die Antwort. "Wir verlieren den absoluten Durchblicker an dieser Schule in allen Detailfragen", klagte Rudat.

Offiziell verabschiedet wurde Mager vom Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Mittelfranken, Johann Seitz. Der ließ Magers Stationen noch einmal Revue passieren und würdigte den "Vollblutpädagogen mit höchster sachlicher und menschlicher Kompetenz". "Eine Ära geht zu Ende", stellte Schwabachs Schulreferent Frank Klingenberg fest, der Mager als "stillen, nachdenklichen Menschen mit großer Empathie" lobte.

Angenehme Zusammenarbeit

Die Vorsitzende des Elternbeirats, Corinna Herzog-Stiefermann, betonte die "angenehme, konstruktive Zusammenarbeit", auch wenn man "sicher nicht immer einer Meinung" gewesen sei. Herzog-Stiefermann hätte sich, das machte sie deutlich, ab und an ein entschiedeneres Auftreten des eher ausgleichenden Direktors gewünscht, wenn es um Verbesserungen wie etwa Beamer in den Klassenzimmern oder eine Leinwand für die Aula ging. Man habe aber gemeinsam "viel erreicht zum Wohl der Schule".

Höhepunkt der Feier war das Spiel "Schlag den Mager", bei dem die Schüler Laura Niedermeier, Severin Ehmer, Uli Stahlwitz und Alper Alay ihren Direktor in einer Unterhaltungsshow auf die Schippe nahmen. So galt es, anhand eines Kunstwerks einige Aussagen über den Künstlers zu machen. Alper Alay hatte damit keine Probleme, schließlich stammte das Werk von Direktor Mager selbst, der neben seiner Lehrertätigkeit immer auch Künstler geblieben ist.

"Stiller Impuls"

Humorvoll machte auch der Personalratsvorsitzende der Schule, Sebastian Bredl, in seinem Grußwort weiter. Einen "stillen Impuls zum Verlassen des Lehrerzimmers am Ende der Pause" habe Mager gern gegeben, indem er seinem Kollegium die Zimmertür aufhielt. Es sei auch Magers Verdienst, dass "unsere Schule etwas ganz Besonderes ist".

Begleitet wurde die Feier von musikalischen Auftritten des Schulchors, das Finale bestritt der Lehrerchor. Magers Nachfolger an der Realschule wird Nikolaus Schöpp, der von der Senefelder-Schule in Treuchtlingen kommt und auch bei der Feierstunde in Schwabach anwesend war.

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