Mit dem 1. FC Nürnberg auf Augenhöhe

29.9.2009, 00:00 Uhr
Mit dem 1. FC Nürnberg auf Augenhöhe

© Schmitt

Im vergangenen Jahr qualifizierten sich jeweils die ersten vier Teams aus den drei U13-Kreisligen Mittelfrankens für die Bezirksoberliga. Die JFG Wendelstein schaffte als Dritter im Kreis Neumarkt/Jura den Sprung in die neue Spielklasse. Höher geht es bei den D-Junioren nicht, wie die Altersklasse früher genannt wurde. In Mittelfranken treten deshalb dort auch die Bundesligisten 1. FC Nürnberg und Greuther Fürth an.

«Hey, da spielt der Club», hieß es diesmal auf dem Platz des FV Wendelstein. Die JFG zeigte im Spiel gegen einen übermächtigen Gegner durchaus gute Ansätze. Trotz der sieben Gegentore war die Abwehr der beste Mannschaftsteil. Mehr Konzentration im Abschluss hätte sogar den Ehrentreffer ermöglicht. Die Gastgeber vergaben zwei große Tormöglichkeiten. Die Tore des Clubs fielen wie am Schnürchen (6., 20., 24. 38., 45., 54., 60.+1). 3-facher Torschütze war ein Spieler aus der Gemeinde Wendelstein. Der 11-jährige Philipp Harlaß aus Kleinschwarzenlohe trägt beim Club die Nummer acht und erwies sich als gewiefter Goalgetter.

Vater Robert dürfte den Fußballfreunden in Schwabach und dem Landkreis Roth kein Unbekannter sein. Der 41-jährige war lange Spieler der DJK Schwabach und des TSV Kleinschwarzenlohe.

Die große Jugend-Abteilung samt Scouting des Clubs macht’s möglich: Im Team des 1. FC Nürnberg sind die besten Fußballer des Jahrgangs 1998 aus ganz Mittelfranken vereinigt. Zu ihnen gehören auch Tobias Frauenknecht aus Kottensdorf und Niklas Wälzlein aus Fischbach. Tobias hat das Fußballspielen beim SV Unterreichenbach erlernt und besucht das Adam-Kraft-Gymnasium in Schwabach.

Fußball-Legende

Niklas ist der Sohn einer Schwabacher Fußball-Legende. Bertram Wälzlein ist ein Vierteljahrhundert für die DJK aufgelaufen. Seine Fußballschuhe hat der 43-jährige Diplomingenieur vor zehn Jahren an den Nagel gehängt. Ehefrau Petra und Opa Rudolf fiebern am Spielfeldrand ebenfalls mit. Wer der bessere Fußballer ist, dazu will sich Rudolf Wälzlein nicht abschließend äußern. «Bertram hätt’s auch schaffen können, höher zu spielen», ist er überzeugt. «Der persönliche Ehrgeiz hat nicht gereicht», meint der 69-Jährige. Niklas aber sei sehr ehrgeizig, wirft Mutter Petra ein. Er sei auch ein sehr guter Schüler. Obwohl das Fußball-Engagement durchaus Opfer verlangt, wie die besorgte Mutter findet. «Drei Mal pro Woche Training und am Wochenende Spiel oder ein Turnier, da bleiben soziale Kontakte auf der Strecke.» Niklas Wälzlein trägt die Nummer vier, spielt also Innenverteidiger einer Viererkette. Der Vater war Libero und lobt insbesondere die Spielintelligenz seines

Sprösslings. «Er hat Übersicht, setzt die Leute gut ein und spricht sie laufend an, das ist herausragend», analysiert Bertram Wälzlein. Vielleicht wird für Sohn Niklas ja sogar einmal der Traum jedes Juniorenfußballers wahr: Auf Augenhöhe mit den Profis.