Mittelschule Rednitzhembach auf Dauer nicht zu halten

5.11.2019, 14:27 Uhr
Wenn in einigen Jahren aus der Grund- und Mittelschule Rednitzhembach eine reine Grundschule wird, benötigt die Gemeinde womöglich gar nicht mehr alle Räume. Zumindest denkbar erscheint dann der Abriss des Altbaues (links mit dem großen Wandbild).

© Foto: Robert Gerner Wenn in einigen Jahren aus der Grund- und Mittelschule Rednitzhembach eine reine Grundschule wird, benötigt die Gemeinde womöglich gar nicht mehr alle Räume. Zumindest denkbar erscheint dann der Abriss des Altbaues (links mit dem großen Wandbild).

Aus der "Grund- und Mittelschule Rednitzhembach" droht eine reine Grundschule zu werden. "Die Mittelschule wird verschwinden", befürchtet Bürgermeister Jürgen Spahl. Nicht nächstes, übernächstes oder über-übernächstes Jahr. "Aber mittelfristig wird sie nicht zu halten sein. Es gibt eine Abstimmung mit den Füßen", sagte er in der Sitzung des Sozial- und Kulturausschusses.

An Zahlen lässt sich das relativ gut festmachen. In die Rednitzhembacher Mittelschule – die Klassen fünf bis neun – gehen derzeit noch 149 Schülerinnen und Schüler. Tendenz fallend. Nur die fünfte Klasse ist zweizügig. In den anderen Jahrgangsstufen gibt es pro Jahrgang nur noch eine Regelklasse. "Manchmal kratzen wir sogar schon an der Einzügigkeit", so Rathauschef Spahl.

Neben den Regelklassen gibt es noch die Praxisklasse für schwächere Schüler und eine (früher zwei) Deutschklasse, in der Jugendliche, die mit ihren Eltern aus dem Ausland hergezogen sind, intensiv auf den Unterricht in einer Regelklasse vorbereitet werden. Die Konrektoren-Stelle hat das Schulamt bereits gestrichen, weil nicht mehr die erforderliche Anzahl von 180 Schülerinnen und Schüler zusammenkommen.

In die M-Zweige

Der Trend dürfte sich in den nächsten Jahren verstärken. Viele Kinder wechseln nach der Grundschulzeit auf Realschule oder Gymnasium. Und in der Mittelschule drängen viele Schülerinnen und Schüler in die so genannten M-Zweige, weil sie dort einen mittleren Bildungsabschluss machen können, was später bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt beschert. Doch Rednitzhembach kann als kleinster Partner im Schulverbund mit den beiden Schwabacher Mittelschulen (Karl-Dehm und Johannes-Kern) keinen M-Zweig anbieten.

Weil das so ist, kommen auch immer weniger Mittelschüler aus Schwanstetten nach Rednitzhembach. Schwanstetten gehört zwar zum Hembacher Schulsprengel. Doch ein Schwanstettener, der den M-Zweig besuchen will, bekommt in der Regel eine Genehmigung für einen Wechsel nach Wendelstein.

Alternative Nutzung

Die Frage ist, was mit der Schule in Rednitzhembach passiert, wenn ein Großteil der Räume nicht mehr gebraucht werden. Obwohl die Mittelschule im Vergleich zur Grundschule relativ klein ist, belegt sie derzeit aufgrund der nötigen Fachräume 60 Prozent des Platzes. "Was machen wir damit, wenn es die Mittelschule irgendwann einmal nicht mehr gibt", fragte Jürgen Spahl die Gemeinderäte in der Ausschusssitzung.

Drei Alternativen scheinen sich abzuzeichnen. Erstens: Man kann einen Teil der Räume umwidmen. Der Hort zum Beispiel könnte vom Keller in die Klassenzimmer ziehen. Zweitens: Auch ein Umbau zu einer anderen Kinderbetreuungseinrichtung (Kindergarten?) erscheint denkbar. Und drittens: Der Abriss des ältesten Teils der Schule, Baujahr 1972. Der müsste in einigen Jahren ohnehin energetisch saniert werden.

Grundschule wächst

Wenn irgendwann tatsächlich die Mittelschule fallen solltee, würde "nur" noch die Grundschule bleiben. Hier zumindest gibt es gute Nachrichten. Die Schülerzahlen steigen. Mittelfristig wird es sogar drei Klassen pro Jahrgang geben.

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