«Mittelständische Wirtschaft und Vereine prägen Bayern»

24.9.2007, 00:00 Uhr
«Mittelständische Wirtschaft und Vereine prägen Bayern»

© Karg

«Ohne eine gesunde mittelständisch geprägte Wirtschaft ist alles nichts», konstatierte Matthias Thürauf in seinen Begrüßungsworten. Nur so sei in Schwabach das leistbar, «was wir leisten wollen». Die Stadt verfüge überdies über ein «tolles, reichhaltiges ehrenamtliches Leben», ohne das Schwabach nicht so wäre wie es ist.

Heimische Unternehmen am Ort zu unterstützen und zu halten sowie neue hinzuzugewinnen, das müsse «Chefsache» sein. Ein unternehmerfreundliches Klima müsse sich durch die Stadt ziehen, und vom Rathaus-Chef könne verlangt werden, dass er «nah dran» sei. Schwabach habe eine hervorragende Infrastruktur und Lage, allerdings nicht genügend Gewerbeflächen: «Da müssen wir noch viel tun». Auf die Unterstützung der bayerischen Staatsregierung hofft Thürauf bei den Bemühungen, das Fraunhofer-Institut anzusiedeln, zumal das Forschungs- und Entwicklungszentrum Sondermüll (FES) in dieser Form nicht überlebensfähig sein werde.

Ohne ehrenamtliches Engagement funktioniere es in keinem Verein, sagte Wirtschaftsminister Erwin Huber, der bei seinem Auftritt in Schwabach angesichts der bevorstehenden Wahl des CSU-Vorsitzenden auch von mehreren Fernsehteams begleitet wurde. Ohne den ehrenamtlichen Einsatz in vielfältiger Form wären viele Aktivitäten nicht existent, so der Redner: «Wir bitten Sie herzlich, in dem Einsatz nicht nachzulassen». Die Vielfalt der Vereine mache Bayern noch liebenswerter, sie ermögliche Menschen zusammenzukommen. Soziale Kontakte und ein Miteinander seien unerlässlich. Ein Ehrenamt sei nicht nur Last, sondern bereite auch Freude und Erfüllung.

Dem Appell, Matthias Thürauf bei seiner Kandidatur zu unterstützen, schloss Erwin Huber Lob für die Arbeit von Kultus-Staatssekretär Karl Freller an: «Sie können stolz darauf sein, dass einer aus ihrer Stadt so maßgeblich Schul- und Bildungspolitik mitgestaltet».

Dem Mittelstand sei zu danken, dass sich dessen Betriebe in hohem Maß für die Ausbildung Jugendlicher engagierten. Bayern habe der Mittelstandspolitik stets großen Raum gegeben. Heute zeige sich, dass gerade mittelständische Unternehmen technisch an der Spitze seien. Der mittelständische Familienbetrieb zeichne sich meist auch durch hohe Standorttreue aus.

Huber sprach sich für die geringst-mögliche Belastung der Leistungsträger bei Steuern und Abgaben aus. Deshalb kämpfe man auch für die Befreiung von der Erbschaftssteuer bei der Übergabe der Betriebe von der Eltern- auf die Kind-Generation. Der Wirtschaftsminister erteilte auch überbordender Bürokratie etwa durch umfangreiche statistische Erhebungen eine Absage. Der Mittelstand müsse sich um die Kunden kümmern können und nicht um Formulare.

CSU-Kreisvorsitzender und Staatssekretär Karl Freller leitete die Ehrung Schwabacher Firmen ein, die in der Vergangenheit bewiesen hätten, dass sie zu der Stadt stehen und hier investieren. Die Repräsentanten von fünf Unternehmen durften aus den Händen Erwin Hubers, Karl Frellers und Matthias Thüraufs jeweils eine Urkunde und einen vergoldeten Pflasterstein in Empfang nehmen.

Ausgezeichnet auf diese Weise wurden Harald und Brigitte Fürbeth für ihre Idee und ihr Engagement, «Das Hüttlinger» als Einkaufszentrum nutzbar zu machen und so für die Innenstadt einen «Magnet» zu schaffen.

Geehrt wurde ebenso die Dr. Klaus Karg KG, für die der Inhaber und Simone Buhn die Auszeichnung entgegennahmen. Die Bäckerei ist 2005 an die neue Produktionsstätte in der Alten Rother Straße umgezogen. Unter anderem werde Karg-Knäckebrot in alle Welt exportiert.

Die Firma Johann Leupold GmbH und Co. KG sei bei der Produktion von Faltschachteln weltweit ein Vorbildbetrieb. Die Ehrung nahmen die Geschäftsführer Reiner Kamphausen und Bernd Aßmann entgegen.

Dem größten Unternehmen in der Stadt, die Richard Bergner Verbindungstechnik GmbH & Co. KG, kurz Ribe, habe Schwabach viel zu verdanken. Die Firma habe der Stadt immer die Treue gehalten, betonte Karl Freller. Geschäftsführer Thomas Dann nahm dafür die Anerkennungsurkunde entgegen.

Geehrt wurde überdies die Schmauser Precision GmbH, seit 1910 in der Walpersdorfer Straße angesiedelt. Hergestellt werden unter anderem Nadeln und Nadelsysteme. Die Geschäftsführer Stefanie Schmauser Jenal, Patrick Jenal und André Feustel freuten sich über die Anerkennung.