Nach Brandserie in Schwabach: Polizei startet Fahndungsaufruf

24.11.2020, 15:16 Uhr
Insgesamt sechs Mal musste die Schwabacher Polizei und Feuerwehr Anfang November zu Fahrzeugbränden ausrücken. Schnell entstand der Verdacht der Brandstiftung.

© Jürgen Karg, NN Insgesamt sechs Mal musste die Schwabacher Polizei und Feuerwehr Anfang November zu Fahrzeugbränden ausrücken. Schnell entstand der Verdacht der Brandstiftung.

An sechs verschiedenen Stellen im Stadtgebiet sind in der Nacht zum Dienstag, 3. November, Fahrzeuge angezündet worden. Laut Auskunft der Polizei laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Seitens des Bayerischen Landeskriminalamtes wurde nun eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zum Täter führen.

Los ging es in Schwabach am 2. November, kurz nach 22 Uhr, in der Rohrer Straße, wo ein unter einem Carport abgestellter Pkw brannte. Der Autobesitzer und Nachbarn konnten die Flammen zunächst bändigen; allerdings erlitt bei den Löscharbeiten nach Polizeiangaben eine Person eine leichte Rauchgasvergiftung, die im Krankenhaus behandelt werden musste. Kurz darauf eilten die Einsatzkräfte in die Berlichingenstraße. Dort loderten Flammen aus der Front eines geparkten Kleinbusses.


Flammen in Schwabach: Polizei geht von Brandstiftung aus


Danach bemerkten Beamte der Schwabacher Polizeiinspektion in der Ansbacher Straße, nahe der Stadtwerke, offenes Feuer auf dem rechten Vorderreifen eines geparkten Lastwagens, das sie mithilfe eines Feuerlöschers erstickten.

Polizeibeamte in einem zivilen Einsatzfahrzeug wurden im weiteren Verlauf in der Wilhelm-Albrecht-Straße auf Flammen aufmerksam, die auf dem Vorderreifen eines Lieferwagens züngelten.

Dann in der Galgengartenstraße, wo ein Reifen an einem Lastwagen brannte. Eine Streifenbesatzung löschte die Flammen, ehe sie auf das Fahrzeug übergriffen.

Höhepunkt und gleichzeitig Ende der Serie war nach Mitternacht ein brennender Pkw in der Tiefgarage in der Höllgasse. Insgesamt entstand in dieser Nacht laut Polizei ein Sachschaden von deutlich über 100.000 Euro.

Im Zusammenhang mit dieser nächtlichen Serie dürften auch Brände stehen, die im vergangenen Jahr die Ermittler bereits in Atem hielten. So standen in verschiedenen Nächten zwei Personenwagen in Brand, die auf dem Parkplatz des Baumarktes an der Nürnberger Straße abgestellt waren, nachts brannten damals ebenso ein Kleintransporter in der Berlichingenstraße sowie ein Pkw im Stadtteil Wolkersdorf.

Wie die Polizei mitteilt, werden nun Fahndungsplakate aufgehängt – im Umfeld der verschiedenen Tatorte. Die Kripo möchte wissen, ob in jener Nacht Anfang November von Passanten oder Anwohnern verdächtige Wahrnehmungen gemacht worden sind, die die Beamten bei ihren Bemühungen, den unbekannten Brandstifter zu ermitteln, das entscheidende Stück weiter bringen können.

Tagblatt-Recherchen haben ergeben, dass beispielsweise auch in Chemnitz in den vergangenen Wochen immer wieder Autos und Carports in Flammen aufgegangen sind. Parallelen zwischen Schwabach und Chemnitz gibt es.

Die Polizei in Chemnitz ermittelt seit Mitte August 2020 zu etwa 20 Carport- und Fahrzeugbränden in der Stadt und dem näheren Umland, die auf vorsätzliche Brandstiftungen zurückzuführen sind, teilt Andrzej Rydzik, stellvertretender Polizeisprecher und Sachbearbeiter Medienarbeit in Chemitz, mit.

Und weiter: „Einige der Brände konnten bereits zwei Tatverdächtigen zugeordnet werden, die sich bereits beide in Untersuchungshaft befinden. Zu den übrigen Fällen dauern die Ermittlungen einer eigens bei der Kriminalpolizei eingerichteten Ermittlungsgruppe an. Zusammenhänge zu den jüngsten Bränden in Schwabach werden von unserer Seite aus aktuell nicht gesehen.“


Die Polizei erhofft sich dadurch Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung der Täter beitragen können.

  • Wer hat im Zeitraum 02.11.2020, zwischen 21:00 Uhr bis 03.11.2020, 04:00 Uhr auffällige Beobachtungen gemacht?
  • Wer kann Hinweise auf den oder die Täter geben?

Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Rufnummer 0911/2112-3333 sowie die Kriminalpolizei Schwabach entgegen. Das Bayerische Landeskriminalamt hat eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt.