Nächste Bäcker-Pleite: Goldjunge meldet Insolvenz an

29.10.2018, 13:21 Uhr
Nächste Bäcker-Pleite: Goldjunge meldet Insolvenz an

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmte das Amtsgericht Fürth Dr. Jochen Zaremba aus der Kanzlei Schwartz Rechtsanwälte Insolvenzverwalter (SRI). "Wir haben eine Frist von sechs Wochen, um die Situation des Unternehmens zu analysieren und ein Gutachten für das Insolvenzgericht zu erstellen", erläutert Zaremba das weitere Vorgehen. Man versuche nun auf dem Wege der Insolvenzgeldvorfinanzierung Löhne und Gehälter bis Ende des Jahres sicherzustellen. "Der Geschäftsbetrieb läuft vorerst weiter – wer dem Unternehmen und seinen Angestellten helfen will, kauft einfach weiter bei Goldjunge ein", so der Insolvenzexperte.

Ziel: Arbeitsplätze erhalten

"Wir wollen das Unternehmen frühzeitig mit dem Ziel einer nachhaltigen Sanierung und Restrukturierung unter den Schutz eines geordneten Insolvenzverfahrens stellen", so Goldjunge-Chef Robin Schimpf. Ausschlaggebend für die Insolvenzanmeldung seien hohe Fremdfinanzierungskosten, unerwartete Instandhaltungs- und Reparaturaufwendungen sowie der heiße Sommer gewesen. Der daraus resultierende Liquiditätsengpass habe keine andere Wahl als die Insolvenzanmeldung gelassen. Ziel sei es nun, im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens die gesunde Filialstruktur des Unternehmens und die Arbeitsplätze zu erhalten.

Die Goldjunge GmbH war erst 2017entstanden, als die neuen Inhaber der Langenzenner Bäckerei Greller auch die Filialen der Schwabacher Dorfbäckerei Karg übernahmen, die sich mehr auf ihr Knäckebrot-Exportgeschäft konzentrieren wollte. Die "hohe Produktqualität und die sehr gute Akzeptanz durch die Kunden" mache ein Sanierungskonzept möglich, so zeigt sich die Geschäftsführung überzeugt. Der Insolvenzplan werde in Zusammenarbeit mit der Rechtsanwaltskanzlei Engelmann Eismann Ast erstellt.

Erst vor Kurzem war eine weitere Bäckerei-Pleite bekannt geworden: Die Bäckerei Entner ist endgültig Geschichte. Alle 24 Verkaufsstellen in Nürnberg und Umgebung wurden geschlossen und an die jeweiligen Vermieter zurückgegeben. In manchen Filialen ist mittlerweile aber sogar schon wieder Leben eingekehrt.

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