Nur Teilerfolg beim Nestversetzen

30.9.2010, 23:05 Uhr
Nur Teilerfolg beim Nestversetzen

© Hess

Zwar hat es nicht geklappt, das Storchennest auf den neuen Platz zu bringen, aber es ist zumindest gelungen, die Plattform und das Haltegestell vom Dach zu holen. Festsitzende Edelstahl-Schrauben, die zu geringe Reichweite der 30 Meter langen Feuerwehr-Drehleiter, fehlende Befestigungswinkel und eine viel zu kurze Anstell-Leiter haben die ehrgeizigen Pläne durchkreuzt.

Dabei hatte am Donnerstag alles recht vielversprechend begonnen: Die Freiwillige Feuerwehr Schwabach stellte die Drehleiter und zwei Mann Bedien-Personal zur Verfügung. Dachdecker- und Spengler-Meister Wolfgang Mühlbacher und sein Geselle Mike Davis ließen sich im Korb nach oben zum Nest fahren. „Storchenvater“ Dieter Schreyer hatte einen eigens angefertigten großen Nistkorb dabei, der den Störchen künftig den Nestbau erleichtern soll.
 

Nur Teilerfolg beim Nestversetzen

Dachdecker-Meister Wolfgang Mühlbacher hängte vom Korb der Feuerwehr-Drehleiter aus seine Holzleiter in einen Dachhaken ein und kletterte auf den Sprossen hoch zum Nest. Dort musste er erst einmal ausmisten. Zwei Müllsäcke und vier Eimer voll Zweige und Erdreich holte er herunter. Doch beim nächsten Arbeitsgang begann der Ärger:

Ärger Teil 1: Die Edelstahlschrauben, die die Plattform auf dem hölzernen Dachreiter hielten, ließen sich partout nicht lösen. Also sägte sie Mühlbacher mit der Eisensäge ab.

Nachdem alle Schrauben durchtrennt waren, konnten er und Davis die Nistplattform bergen und hinunterbringen.

Schreiner-Meister Michael Thorbeck war bestellt, um den Zustand des Nistgestells zu beurteilen. Seine Einschätzung: Die Holzteile sind noch stabil und können weiterverwendet werden. Es handelt sich um langlebiges Akazien-Holz, das der Witterung trotzt.

Ärger Teil 2: Die abgeschnittenen Schrauben-Stifte stecken im Holz fest. Es ist also nicht möglich, in diese Löcher neue Schrauben zu drehen.

Ärger Teil 3: Dackdecker-Meister Mühlbauer muss sich nun eine Konstruktion ausdenken, bei der die Nistplattform anders am Dachreiter befestigt wird. Möglicherweise wird er die beiden Teile mit Metall-Winkeln verbinden. Damit künftige Nest-Montagen einfacher werden, kommen wahrscheinlich keine Holzschrauben mehr, sondern Durchgangs-Schrauben zum Einsatz. Doch das muss alles erst in der Werkstatt vorbereitet und zum Teil angefertigt werden.

Ärger Teil 4: Das Drehleiter-Fahrzeug der Feuerwehr konnte neben dem Chor ziemlich nahe an die Kirche fahren. So war es den Dachdeckern relativ einfach möglich, das Nest vom östlichen Ende des Dachfirsts zu bergen. In der Mitte des Kirchenschiffs, wo das Nest seinen neuen Platz finden soll, klappt dies nicht. Dort sind nämlich noch die Seitenschiffe zu überwinden. Per Drehleiter gelangt man also höchstens bis etwa auf halbe Höhe des Dachs. Von dort geht es nur noch mit einer außergewöhnlich langen Leiter weiter nach oben. Und die hatte niemand dabei.

Storchenvater ist zuversichtlich

„Storchenvater“ Dieter Schreyer ist zuversichtlich, dass in einem neuen Anlauf, in etwa 14 Tagen, das Nest doch noch an seinen neuen Platz, etwa in der Mitte des Dachfirsts, gesetzt werden kann. Dann kommt auch der Nistkorb mit nach oben.