Pepe Yagües zeigt die ästhetische Leichtigkeit der Erotik

28.8.2015, 09:16 Uhr
Pepe Yagües zeigt die ästhetische Leichtigkeit der Erotik

© Robert Schmitt

„Las formas del amor“ sind bei Pepe Yagües bildgewordene Erotik vor dem Hintergrund der griechischen Sagen- und Götterwelt. Seine Welt ist die griechische Mythologie. Der spanische Maler und Bildhauer Pepe Yagües stammt aus Murcia, einem Schmelztiegel historischer Kulturen im Südosten der iberischen Halbinsel.

Zum Teil sind es ziemlich deutliche Darstellungen, die Yagües mitgebracht hat. Doch dank seines temperamentvoll-heiteren spanischen Elements sorgt er mit ästhetischer Leichtigkeit für unbefangenen Spaß an den erotischen Bildern und Plastiken seiner hellenistischen Figuren.

Dabei ist er sowohl technisch als auch in der Darstellung enorm einfallsreich und vielfältig. Und völlig unbefangen. Denn Erotik, das ist für ihn ganz natürlicher Bestandteil überlieferter Geschichten. „Erotik gehört zur griechischen Mythologie, das zeigen Götter wie Aphrodite und Dionysos ganz deutlich“, sagt er.

„Freilich kann man sie auch als Provokation erleben“, erklärt er seine Arbeiten. „Im Vordergrund aber soll die vollkommen natürliche Freude am Leben stehen.“

In den außergewöhnlichen Skulpturen verbindet Yagües scheinbar simple Metallformen mit detaillierten Holzplastiken. Das männliche Element hat dort ebenso seinen Platz wie das weibliche oder der Minotaurus

Seine Bilder entstehen mit Tusche oder Walnussöl. Bei den Drucktechniken greift er auf Kaltnadelradierung und Holzschnitt zurück, den Zentralelementen seiner künstlerischen Ausbildung an der Akademie in Murcia.

Yagües’ Vorbild stammt aus Deutschland. Er arbeitet mit ähnlichen Werkzeugen wie Albrecht Dürer. Herausragend sind die Rahmen einiger Bilder. Sie erweitern den Bildraum, sind eigene Kunstwerke und tragen dank sorgfältiger Technik weitere Gestalten der Liebe.

Pepe Yagües hat sich in seiner Heimat auch einen Namen als außergewöhnlich kritischer Künstler gemacht: Politik, Gesellschaft und Kirche sind die Zielrichtungen der Spitzen des 47-Jährigen. In Schwabach spielt dieser Ansatz zwar eher eine untergeordnete Rolle. Eine Zeichnung aber prangert auf heftige Weise an, dass Faschismus und Kommunismus auf ganz ähnliche Weise wirken. „Sie gehen miteinander ins Bett und sind nur auf ihre Vorteile bedacht.“

Man kann sich dabei eine Vorstellung davon machen, wie Yagües Merkel und ihre Europolitik aufs Korn genommen haben könnte. Kürzlich erst hat er mit einer entsprechenden Ausstellung in Madrid Aufsehen erregt. Sogar der spanische Ministerpräsident Rajoy hat sie besucht. „Er war sehr irritiert“, sagt Yagües und lacht. Das war wohl sein Ziel.

Vernissage ist am 28. August um 19 Uhr. Detlev Gutberlet, Kunstagent aus Altdorf, wird in das Werk des Spaniers einführen.

Zu sehen ist die Ausstellung „Las formas del amor“ bis 27. September. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag, 11 bis 18 Uhr. Samstag, 10 bis 13 Uhr. Sonn- und Feiertage 13 bis 16 Uhr.

Städtische Galerie Schwabach: www.kuenstlerbund-schwabach.de

 

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