Premierenpreis für Marco Schendel

7.11.2010, 22:53 Uhr
Premierenpreis für Marco Schendel

© mk

Es war eine Premiere bei den 14. LesArt-Literaturtagen, dieser Nachwuchspreis. Für Bürgermeister Roland Oeser, Schirmherr des Abends, war verwunderlich, warum es für einen solchen Wettbewerb so lange gedauert hatte. „Denn es ist eine wirklich gute Idee!“

Ausgebrütet wurde sie im Kulturausschuss des Stadtrates, dort eingebracht hatte sie Stadtrat Sven Heublein. „Wir brauchten eine Bühne für junge Nachwuchsautoren – LesArt stellte dafür eine perfekte Gelegenheit dar!“ erklärte Heublein seine Idee.

Über 20 Einsendungen waren bei Hanne Hofherr, der Leiterin der Schwabacher Volkshochschule, dann auch in den vergangenen Monaten eingegangen. Die sechs besten Texte hatte die Jury, neben Hofherr auch noch Stadträtin Sabine Weigand, Kulturamtsleiter Roland Schmid und eben Initiator Sven Heublein, bereits im Vorfeld für das Finale ausgewählt.

Fünf Schülerinnen und ein Schüler – allesamt aus dem Adam-Kraft- oder dem Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium – hatten es in dieses Finale geschafft. Und sie wussten das Publikum mit ihren Texten zu begeistern.

Doch nicht nur der Inhalt, auch die Vortragsweise floss in die Bewertung der Jury ein – ganz nach den Regeln des derzeit so modernen „Poetry Slam“.

Doppelter Erfolg

Marco Schendel ist beides nahezu perfekt gelungen. Mit seinen beiden prägnanten Kurzgeschichten „Das narzisstische Kalkül“ und „Menschen und andere Tiere“ – mit einer Portion Gesellschaftskritik gespickt — hatte sich der 18-Jährige den Nachwuchspreis 2010 sichern und sich über 200 Euro Preisgeld freuen können. Dass er letztendlich auch den Publikumspreis gewann, zeigte den verdienten Sieg an diesem Abend.

Zweite wurde die 20-jährige Jessika Luca mit einer amüsant-verzwickten Verwechslungsgeschichte. Sie konnte Jury und Publikum vor allem mit ihrer ausgesprochen professionellen Vortragsweise überzeugen und verdiente sich so 100 Euro Preisgeld.

Die drittplatzierte Lena Göttling beschrieb hingegen eine beklemmende Geschichte über den Verlust des geliebten Partners, bei der Leser und Zuhörer mit der Protagonistin regelrecht mitleiden mussten. Als Anerkennung erhielt sie ein Preisgeld von 50 Euro.

Wunderbare Begleitung“

„Es war heute Abend ein wirklich gelungener Auftakt und ich denke auch der Beginn einer wunderbaren Begleitung von LesArt in Zukunft“, war sich Oeser sicher.

Für Ideengeber Sven Heublein ist die Zielsetzung des Nachwuchspreises voll und ganz aufgegangen: „Junge Leute konnten hier ihre eigens geschaffenen Texte einem interessierten Publikum vorstellen. Das motiviert. Und sie haben dabei eindrucksvoll bewiesen, dass es gute und spannende Literatur nicht nur in den Beststellerlisten gibt.“