"Nützt Euere Chancen, nehmt Euer Leben in die Hand"

SCHWABACH (stt) - Oberbürgermeister Matthias Thürauf hatte für die 114 Abiturienten eine verlockende Botschaft mitgebracht. Das 34-jährige Stadtoberhaupt hat es schließlich vorgemacht: Mit einem Abitur am Adam-Kraft-Gymnasium kann man sogar Chef des eigenen Lehrers werden. In seiner Zeit als Schüler hat ihm Studiendirektor Roland Oeser gute Ratschläge und auch die eine oder andere Weisung erteilt. Heute ist Oeser als Bürgermeister Schwabachs sein Stellvertreter und muss auf ihn hören. Vor diesem Hintergrund war Thüraufs Appell an den Abitur-Jahrgang 2009 während der Abi-Feier gewiss ein besonderer Ansporn. «Nützt Euere Chancen und nehmt Euer Leben in die Hand», rief Matthias Thürauf in den Markgrafensaal.

Zwei der Abiturienten haben bereits während ihrer Schulzeit Außerordentliches geleistet. Lisa Straußberger aus Rohr hat ihr Abitur mit der Traumnote 1,0 bestanden und auch die Hochbegabtenprüfung bestanden.

Nicolas Lange aus Schwabach erhielt aus den Händen von Oberstudiendirektorin Angelika Fuchs den Adam-Kraft-Preis. In diesem Jahr ist die Auszeichnung auf Anregung der AKG-Chefin erstmals per Wahl von den Abiturienten selbst vergeben worden. Oberstufensprecher Nicolas Lange hat dabei ein Ergebnis erreicht, von dem der Oberbürgermeister zeit seiner politischen Karriere aller Voraussicht nach nur träumen kann: Gegen vier Mitbewerber setzte er sich mit über 70 Prozent der Stimmen durch. «Sehr sozial, immer hilfsbereit mit Riesenengagement für die Interessen der Schüler zugleich aber auch ein Mensch mit großem Einsatz für den Ausgleich zwischen Lehrer und Schülern», waren die Gründe für die Wahl Langes.

19 mit Eins vor dem Komma

Von den 19 Abiturienten mit einer eins vor dem Komma erreichten neun einen Schnitt mit 1,5 oder besser. Carolin Hock aus Schwabach war mit 1,1 Zweitbeste. Julian Rönz und Lucie Wolf aus Schwabach haben ihr Abitur mit 1,3 absolviert. Birgit Groo aus Nürnberg und die Schwabacher Marcel Neunhoeffer, Fabian Schmitt und Nathalie Seifert haben es auf 1,4 gebracht. Johanna Reiß aus Schwabach lag in der Endabrechnung bei 1,5. Je einen Buchpreis für die Teilnahme an «Jugend forscht» und am Bundeswettbewerb Mathematik erhielten Patrick Nagl, Max Dennerlein, Matthias Hufnagel, Julian Mendel von Steinfels, Florian Pinzner und Matthias Wyremba. Je ein Preis für überragende Facharbeiten ging an Carolin Hock (Englisch), Florian Pinzner (Chemie), Dominik Schneider (Mathematik), Simon Rothen-eder (Geographie). Als Mitglieder des Schulsanitätsdienstes wurden Simon Rotheneder, Florian Metzger und William Bohac ausgezeichnet. Für Ordnung beim Einstieg in die Schulbusse am Schillerplatz haben mehrere Jahre Felix Boas, Dominik Bauer, Dominik Beyers und Max Dennerlein gesorgt. Chefredakteurin der Schülerzeitung «Klecks» war Laura Schmidt.

«Hoffnungsträger»

Oberstudiendirektorin Angelika Fuchs bezeichnete die 114 Abiturientinnen und Abiturienten als «Hoffnungsträger für eine lebenswerte Zukunft». Für einen weiteren Kernpunkt ihrer Rede nahm sie eine Anleihe aus dem Wahlkampf des amtierenden US-Präsidenten. «Yes, we can", wandte sich Fuchs an alle Abiturienten. Denn wie sie aus der Abiturzeitung wisse, habe fast jeder eine detaillierte Berufs- und Studienorientierung. Zahlreiche Gespräche der jüngsten Zeit hätten ihr gezeigt, fügte Fuchs hinzu, «dass Ihr gut gerüstet seid für die nächsten Schritte in die Freiheit des Erwachsenseins». Fuchs forderte den AKG-Abschlussjahrgang auf, sich überzeugend für Prinzipien und Unabhängigkeit einzusetzen und sich engagiert gegen Sachzwänge und Rationalisierungsphilosophien, gegen Fremdbestimmung und Bevormundung zu behaupten.