Rednitzhembach: Neue Kita in der Schule?

25.4.2020, 13:00 Uhr
Rednitzhembach: Neue Kita in der Schule?

© Foto: Robert Gerner

In der Sitzung des Sozial- und Kulturausschusses sagte Bürgermeister Jürgen Spahl, dass es nach aktuellem Stand für 21 angemeldete Kindergartenkinder und angemeldete 21 Krippenkinder ab September keinen Platz gebe. Das hätten die Anmeldezahlen ergeben.

Zwei Gründe sah der Rathauschef für den unerwartet hohen Bedarf. Fast alle Eltern von so genannten "Korridorkindern" hätten sich dafür entschieden, ihre Sprösslinge noch ein Jahr länger im Kindergarten betreuen zu lassen und noch nicht in die Schule zu schicken. Im Krippenbereich steige der Betreuungsbedarf seit Jahren trotz stabiler Geburtenraten. "Mittelfristig werden für Krippenplätze für rund 80 Prozent der Kinder im Alter zwischen einem und drei Jahren anbieten müssen", glaubt Spahl.

Nun ist die 7000 Einwohner zählende Gemeinde mit neun Kindergartengruppen in drei Einrichtungen, vier regulären Krippengruppen und einer Behelfsgruppe im Evangelischen Gemeindehaus auf den ersten Blick zwar gut aufgestellt. Doch das Angebot reicht trotzdem nicht.

Deshalb hatte der Gemeinderat schon im vergangenen Jahr die Weichen für den Neubau einer dreigruppigen Krippe neben dem Gemeindezentrum gestellt. Doch daraus wird jetzt nichts. Es sollte ein Kopplungsgeschäft mit dem Hotel werden, das den ersten Stock des Neubaus für eine Hotel-Erweiterung hätte übernehmen sollen. Doch in Corona-Zeiten haben Gastronomen natürlich andere Probleme als über Erweiterungen nachzudenken.

Was also tun? Weil aufgrund des Rechtsanspruchs auf Betreuung eine schnelle Lösung her muss, kam die Gemeinde auf die Idee, die großzügig bemessenen, aber nur zum Teil genutzten Räume unter der Schulturnhalle zu einer Kindertagesstätte umzufunktionieren.

Viele Fragen offen

Was das Raumprogramm angeht, ist das wohl darstellbar. Allerdings sind noch viele Fragen zu klären, die auch die Mitglieder des Sozial- und Kulturausschusses in den Raum warfen: Wie lassen sich Schul- und Kita-Betrieb trennen? Welchen Außenbereich können die Kita-Kinder nützen, ohne sich mit den benachbarten Schulkindern ins Gehege zu kommen? Ist genügend Platz für einen eigentlich vorgeschriebenen Bewegungsraum? Und wo soll eigentlich die Küche sein?

Fragen, die im weiteren Verfahren geklärt werden sollen und müssen. Der Ausschuss gab sein grundsätzliches O.K. und eine Empfehlung an den Gemeinderat. Der soll einen Planer beauftragen, der wiederum schnell klären muss, ob eine Kita in der Schule machbar ist.

Die Gemeinde muss zeitgleich Zuschussanträge stellen und vor allem einen Träger für die Einrichtungen suchen.

 

Langfristige Lösung

 

Wichtig: Gedacht ist nicht nur an eine vorübergehende Umwidmung der Schulräume, sondern an eine langfristige Lösung. Denn die Gemeinde rechnet damit, dass aufgrund rückläufiger Schülerzahlen die Mittelschule in einigen Jahren auslaufen und Rednitzhembach dann ein reiner Grundschul-Schulstandort wird. Es gab deshalb ohnehin schon Überlegungen, mittelfristig freiwerdende Räume der jetzigen Mittelschule für Kindertagesstätten zu nutzen. Nur muss das Wort "mittelfristig" jetzt durch "kurzfristig" ersetzt werden.

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