Rund 3 Millionen für Modernisierung

26.7.2020, 15:24 Uhr
Rund 3 Millionen für Modernisierung

© Foto: Thomas Karl

Die Feier zum Baubeginn mit Information der Aktiven konnte im Frühjahr wegen der Corona-Maßnahmen nicht erfolgen. Doch jetzt begrüßte Kommandant Metz neben seiner Mannschaft die Vertreter der kommunalen Wohnungsbaugenossenschaft mit Ralf Schekira und Sabine Stahl an der Spitze, Bürgermeister Christian Vogel mit seinen städtischen Mitarbeitern, die Abordnung der Feuerwehr mit Stadtbranddirektor Volker Skrok von der Berufsfeuerwehr und dem Führungstrio Günter Herzog, Udo Fertig und Wolfpeter Zonner von den Freiwilligen Feuerwehren Nürnbergs.

Im Frühsommer 2022 fertig

Im Frühsommer 2022 soll der Worzeldorfer Feuerwehrhof – rund fünfzig Jahre nach dem Bau – für geplante 3 Millionen Euro auf den neuesten Stand gebracht sein. Denn bei der ersten Planung gab es noch keine weiblichen Aktiven und auch Hygiene und Technik haben sich in 50 Jahren erheblich weiterentwickelt. Somit werden nun an die Fahrzeughalle in einem Erweiterungstrakt Umkleide- und Sanitärräume geschlechtergetrennt für die knapp 60 Aktiven, unter denen sich etwa zehn Damen befinden, hergestellt, hierzu gehören auch die zwölf Mitglieder der Jugendfeuerwehr – davon die Hälfte Mädchen.

Sabine Stahl von der wbg-K berichtete in ihrem Grußwort von dem Bemühen, bei der Sanierung die Idealvorstellungen dem Bestand anzupassen. Besonderes Augenmerk wurde in Worzeldorf dabei auf den ehemaligen Schlauchtrockenturm gelegt, der prägend für das Ortsbild ist und daher einer neuen Nutzung zugeführt wird.

Schwarz-Weiß-Trennung

Architekt Michael Seidenath und Technik-Planer Jonas Rammoser stellten die Planungen vor, die neben den Sanitär – und Umkleideräumen noch weitere Maßnahmen erfordern. So gibt es eine Schwarz-Weiß-Trennung, bei der im "weißen Bereich" die Privatkleidung abgelegt und anschließend im "schwarzen Bereich" die Einsatzuniform angezogen wird – bei der Rückkehr umgekehrt. So bleibt die Privatkleidung sauber, außerdem ist für die Rückkehr eine eigene. Aufbewahrung und Umtauschmöglichkeit für kontaminierte Einsatzkleidung vorgesehen.

Im Turm werden Treppen statt der Stahlleiter installiert, durch den Anbau von zwei Balkonen wird er zudem für Rettungs-, Leiter- und Abseilübungen umgebaut.

Dach ist undicht

Das Dach der Fahrzeughalle ist undicht, es bekommt bei der Sanierung eine extensive Dachbegrünung – das Dach des Nebengebäudes wurde bereits durch das Bürgeramt Süd wieder instand gesetzt.

Hinter dem Nebengebäude wird eine autarke Notstromversorgung für einen – hoffentlich nie eintretenden Katastrophenfall – erstellt, im Nebengebäude werden die Sanitärräume modernisiert, die Fenster werden ausgetauscht und durch energiesparende ersetzt. Der Schulungsraum im Obergeschoss erhält eine Fluchttreppe. Auch die Technik wird weitgehend modernisiert – von der Trinkwasserversorgung über die Elektrik bis zur Heizanlage.

Mehr Platz für Autos

Die Anzahl der Stellplätze für die Pkw der Einsatzkräfte wird auf elf erhöht, dazu kommt ein Behinderten-Stellplatz, zudem wird der Hof durch ein Tor zur Straße abgeschlossen, um unbefugtes Parken zu verhindern.

Wegen der Lage im Überschwemmungsgefahrengebiet des Eichenwaldgrabens musste aber die Abwassersituation neu geplant werden. Im Hof wird ein Regenrückhaltebecken erstellt, da das Wasser aus dem Fahrzeughof nicht in den Eichenwaldgraben eingeleitet werden kann. Diese Situation führt zu einem scheinbaren Stopp der Baumaßnahmen, aber nach der Sommerpause sollen die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Die Fertigstellung ist für den 1. April 2022 geplant.

Leistung der Ehrenamtlichen

In seinem Grußwort betonte Bürgermeister Christian Vogel, der mehr als die Hälfte seines Lebens in Worzeldorf gewohnt hat, die Leistung der Ehrenamtlichen. Die Freiwilligen Feuerwehren würden einen wichtigen Beitrag leisten, der nicht nur auf die Feuerwehrtätigkeit beschränkt sei, sondern das gesellschaftliche Leben im Ortsteil umfasse.

In einer ersten Phase werden neben den Neubauten für Buch, Eibach und Gartenstadt die Gerätehäuser in Kornburg, Moorenbrunn und Worzeldorf generalsaniert. In zwei weiteren Abschnitten folgen dann die Gerätehäuser der anderen zwölf Wehren in der Stadt Nürnberg.

Ausstattung sucht ihresgleichen

Vogel betonte, dass diese Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren im Bundesgebiet ihresgleichen suche. Er sieht die Ortsteilwehren als wertvolles Bindeglied für die Sicherheit und so sollen die Wehren durch eine moderne, gute Ausstattung auch für den Nachwuchs attraktiv sein.

Stadtbranddirektor Skrok stellte auf seiner nunmehr vierten Veranstaltung dieser Art fest, dass starke Einheiten gerade in den Randgebieten wichtig sind. Er betonte die Nachwuchsgewinnung für eine stabile Einsatzbereitschaft und wünscht dem Bauvorhaben weiterhin gutes Gelingen.

 

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