Scharfzüngige Persiflagen mit höchster Musikalität

22.10.2013, 09:20 Uhr
Scharfzüngige Persiflagen mit höchster Musikalität

© Waldmüller

Der Alltag, die Politik, die Umwelt aber auch das Alter wurden amüsant auf die Schippe genommen, musikalisch verpackt und anschließend ins Publikum geworfen.

Wie im richtigen Leben

Dabei ziehen, oder besser gesagt singen, die sechs Damen mit Pfarrhauskabarettwurzeln in ihren musikalischen Persiflagen über Themen her, über die andere sich ärgern oder höchstens diskutieren. Einfache, heitere Lösungen zu den Themen treiben den Besuchern Tränen in die Augen, denn so geht es manchmal wirklich zu Hause zu.

Keine hochtrabenden Texte, sondern Alltagsrealität sind die Grundlage, wie das Gespräch im Schönheitssalon: „Nein, doch nicht liften, in Hollywood sind jetzt Falten wieder in! Und die Siliconbrüste aus dem günstigen französischem Material zerfetzt es dir in der ersten Liebesnacht!“.

50plus-Problematik

Was man nun tun soll? „Warte einfach bis du 75 bist. Denn Senioren leben glücklicher als Junge, weil sie schon wissen, dass sie alt sind.“

Und schon waren die Damen bei der Lebensphase „50plus“ mit den dazugehörigen Problemchen. Da ist doch ein Markt vorhanden! Die lückenlose Überwachung von Patienten, um deren Hilfsbedürftigkeit mittels Chip und Smartphone zu erkennen. Oder zur Steigerung Schwester „Roberta“ mit ihren ausgestatteten Knöpfen. Mit nur einem Druck wird der weibliche Krankenroboter zu abgehakten Bewegungen und mechanischen Pflegediensten aktiviert.

Kein Sieg ohne Niederlage

Lebensnahe Dialoge entstanden ohne große Requisite, auf das Wesentliche reduziert und durchaus zum Nachdenken: Bio bei Lebensmitteln? Kommen aus der ganzen Welt mit dem Flugzeug zu uns auf den Tisch – mit Biosprit? Wassersparen? Nur zum Preis verstopfter Rohre? Hausdämmung? Nur mit Algen? Energiesparlampen? Nur mit Quecksilber? Die Erkenntnis: Umweltschutz ist Frust!

Ja, kritisch, politisch und heiter präsentierten die Kabarettsdamen ihr Programm und nahmen dabei sich selbst oftmals deftig auf die Schippe. Dazu nahmen die Avantgardinen viele Instrumente gekonnt in die Hand: Ob Cello, Gitarre, Flöte, Saxophon oder Klavier – die Mehrfachinstrumentalisierung ist bei den Damen eben Usus und zeugt von hoher Musikalität.

Das Publikum lachte sich schief und forderte begeistert Zugaben.

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