Schwabach: Huml verspricht Hebammen Hilfe

26.9.2018, 13:00 Uhr
Schwabach: Huml verspricht Hebammen Hilfe

© Foto: Manuel Kronschnabel

"In der CSU-Landtagsfraktion sind wir uns der Bedeutung des Hebammenberufes sehr bewusst. Und mit Gesundheitsministerin Melanie Huml haben die bayerischen Hebammen eine starke Fürsprecherin auch in der Staatsregierung.

Von daher war es mir ein großes Anliegen, die Ministerin mit Hebammen in meinem Stimmkreis sowie der in der Thematik sehr engagierten Frauenkommission einmal zusammenzubringen", erklärte Freller in seiner Einführung den Anlass des Dachbodengesprächs.

Flächendeckende Versorgung wichtig

Ministerin Huml machte in ihrem Eingangsstatement klar, dass sie eine flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe für enorm wichtig halte: "Deshalb habe ich mich seit Beginn meiner Tätigkeit als Ministerin immer mit Nachdruck dafür eingesetzt, die Situation der Hebammen zu verbessern." Vor einigen Monaten hat sie auch eine umfassende Studie zur Hebammenversorgung in Bayern in Auftrag gegeben, um zu wissen, wie der aktuelle Stand ist und welcher Bedarf besteht. Die Studie werde bald veröffentlicht.

Positiv sei in jedem Fall, dass die Menschen die Arbeit der Hebammen ausgesprochen gut bewerten, erläutert Huml. Probleme gebe es aber bei der Thematik der Geburtshilfe sowie der Halbtagsbeschäftigung und in Ballungsräumen. Die reine Zahl der Hebammen steige grundsätzlich seit 2004 kontinuierlich, so die Ministerin.

1000 Euro Hebammen-Bonus

"In Bayern haben wir vor kurzem den Hebammenbonus von 1000 Euro eingeführt, um die in der Geburtshilfe tätigen freiberuflichen Hebammen bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen", so Huml. Als weitere Maßnahme werden Kommunen mit defizitären Geburtshilfeabteilungen neuerdings stärker finanziell unterstützt. Für Schwabach, so leider die Feststellung der Mitglieder der Frauenkommission, kommt diese Maßnahme jedoch zu spät. Die Geburtshilfe im Krankenhaus ist bereits eingestellt.

Im anschließenden, sehr ausführlichen Austausch verdeutlichten die Hebammen der Ministerin die Sorgen und Nöte ihres Berufsstands: Die Vereinbarkeit von Familie und Hebammenberuf in Vollzeitbeschäftigung; die stetig steigenden Arbeitsbelastungen und -risiken, insbesondere bei der Geburtshilfe; der zu hohe Verwaltungsaufwand und die zu geringe Bezahlung des Berufsstands.

Gerade bei letzterem schilderten die anwesenden Hebammen eindringlich, dass das Lohnniveau kaum zum Leben reiche. Hier wünsche man sich Hilfe von der Politik, beispielsweise im steuerlichen Bereich.

In das Lohngefüge könne die Politik kaum eingreifen, erklärte Huml, da dies Sache der Tarifpartner sei. Aber mit Initiativen wie dem Hebammenbonus könne man gezielt helfen.

"Und das werden wir weiter angehen müssen. Da hilft mir auch Ihr gutes Feedback heute, wie die Thematik Hebammen politisch weiter vorangebracht werden soll", bedankte sich Huml für das konstruktive Gespräch und versprach weiter Hilfe.

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