Schwabach: Maroder Altbau erhält neues Leben

27.4.2019, 05:58 Uhr
Laura und Alexander Messner von der Firma HG Bau vor dem Haus in der Wöhrwiese 8, das derzeit innen wie außen von Holzgerüsten gestützt wird. Oben rechts ist das mit Pressspan abgedeckte Loch in der Außenwand zu erkennen.

© Thomas Correll Laura und Alexander Messner von der Firma HG Bau vor dem Haus in der Wöhrwiese 8, das derzeit innen wie außen von Holzgerüsten gestützt wird. Oben rechts ist das mit Pressspan abgedeckte Loch in der Außenwand zu erkennen.

"Akute Einsturzgefahr" wurde dem Haus auf der Wöhrwiese Anfang März attestiert, nachdem sich die Fassade nach außen ausgebeult hatte und die Decken im Inneren um 20 Zentimeter abgesackt waren. Wegen der maroden Bausubstanz musste eine dort lebende junge Familie evakuiert werden.

Jetzt hat die Nürnberger Immobilien-Firma HG Bau das Haus mit 300-jähriger Geschichte (der Künstler Johann Michael Kupfer verbrachte dort seine Kindheit und Jugend) gekauft. Bis Ende 2020 soll es saniert werden, es entstehen drei Eigentumswohnungen. Alexander Messner von der HG Bau erläutert das Projekt: "Wir entkernen das Gebäude komplett, alles muss raus. Danach schauen wir uns die Schäden an und beheben sie." Man stehe in engem Kontakt mit der Schwabacher Denkmalschutzbehörde – das Haus steht unter Ensembleschutz.

Es gibt viel zu tun an dem Altbau, der von THW und Feuerwehr außen wie innen mit Holzbalken gestützt wurde: "Das Fachwerk ist bröselig, es ist Feuchtigkeit eingedrungen", beschreibt Messner den Grund für die "Havarie" im März, immerhin sei "das Dach top in Schuss".

Preis für Denkmalschutz

Man habe Erfahrung mit derlei Objekten: 17 Altbauten hat die HG Bau in Schwabach bereits saniert – das bekannteste ist das "Schwarze Haus" in der Synagogengasse, für das die HG Bau vor zwei Jahren den mittelfränkischen Denkmalschutzpreis gewonnen hat. In der Wöhrwiese 8 soll in Erdgeschoss, erstem Stock und Dachgeschoss jeweils eine Eigentumswohnung entstehen. Die Erdgeschoss-Wohnung wird laut Messner ihren Eingang zur Straße hin haben, während die beiden anderen über ein Treppenhaus im Hinterhof zugänglich sein werden.

Der Zeitplan sieht folgendermaßen aus: "Im Mai beginnen wir mit dem Entkernen, ab Ende 2019 wird gebaut, Ende 2020 soll es bezugsfertig sein."

Ergänzend dazu: Eine Nachfrage bei der Stadt Schwabach hat ergeben, dass die Familie, die im März evakuiert werden musste, mittlerweile eine neue Bleibe gefunden hat.

Keine Kommentare