Planung für "Unterer Grund"

Schwabach: Neues Baugebiet mit Kita in Wolkersdorf

23.12.2021, 06:00 Uhr
So sieht der Entwurf für das neue Baugebiet "Unterer Grund" am Ortsrand von Wolkersdorf aus. Wichtiger Bestandteil ist die Kita neben dem kleinen Kreisverkehr. Für die Erschließung ist eine Linksabbiegespur auf der Wolkersdorfer Hauptstraße geplant. Zudem wird es eine Querungshilfe für Fußgänger geben.

© Entwurf: uma, Coburg So sieht der Entwurf für das neue Baugebiet "Unterer Grund" am Ortsrand von Wolkersdorf aus. Wichtiger Bestandteil ist die Kita neben dem kleinen Kreisverkehr. Für die Erschließung ist eine Linksabbiegespur auf der Wolkersdorfer Hauptstraße geplant. Zudem wird es eine Querungshilfe für Fußgänger geben.

Noch ist die Fläche an der Wolkersdorfer Hauptstraße und der Abzweigung "Unterer Grund" eine Industriebrache. Doch bald sollen hier nach den Plänen eines Investors dringend benötigter Wohnraum und eine neue Kita entstehen.

Der Stand des Genehmigungsverfahrens: Bisher hat die "frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung" stattgefunden. Und im Sommer wurden die Anwohner bei einer Versammlung informiert. Nun hat der Stadtrat den Entwurf gebilligt. Nächster Schritt ist die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden. Die Pläne werden also im Bauamt ausgelegt.

Bis dahin sollen noch einige Verbesserungsvorschläge eingearbeitet werden: Dazu gehört eine bessere Eingrünung am Rand des Baugebiets. Auf der geplanten Tiefgarage soll der Boden von 35 Zentimeter auf bis zu einem Meter erhöht werden, um Bäume pflanzen zu können. Baumschutz ist vor allem im nördlichen Bereich ein heikles Thema. Deshalb soll hier der Wurzelbereich nochmals untersucht werden. Der Speicherraum unterhalb der Tiefgarage für den Hochwasserausgleich wird ebenfalls erneut geprüft.

"Klasse"

Trotz dieser Ergänzungen im Beschluss blieb es bei der Diskussion und der Abstimmung bei unterschiedlichen Positionen. "Klasse" findet CSU-Fraktionsvorsitzender Oliver Memmler, selbst aus Wolkersdorf, die Planung: "Wir brauchen ganz dringend Wohnungen und noch dringender brauchen wir die Kita in Wolkersdorf."

Schon einige Zeit lang hatte die Stadt im Ortsteil nach geeigneten Flächen für Wohnen und eine Kita gesucht. Bisher allerdings vergeblich. "Jetzt schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe", freute sich Memmler. Wegen der "massiven Bebauung" forderte er allerdings eine verbesserte Eingrünung. Die Maßnahmen für den Hochwasserschutz seien zwar aufwändig, aber nötig.

"So aber nicht"

"Wir sind nicht gegen die Bebauung", betonte Grünen-Fraktionsvorsitzende Christine Krieg, "so aber nicht". Hauptgrund: "Bauen im Überschwemmungsgebiet ist unverantwortbar." Der nördliche der drei Baukörper könne ihrer Ansicht nicht so gebaut werden, wie ihn die Planer sehen.

Zudem stört die Grünen, dass kein sozialer Wohnungsbau vorgesehen ist. Und sie fordern, möglichst viele Bäume zu erhalten. Von elf als "sehr erhaltenswert" eingestuften Baumen sollen nach der aktuellen Planung drei gefällt werden.

"Ich muss mich den Bedenken der Grünen anschließen", betonte Linken-Stadtrat Jonas Wagner. Auch er will die wertvollen Bäume erhalten und das nördliche Gebäude zumindest reduzieren.

"Wir vertrauen dem Gutachter"

Anders die Bewertung von Martin Sauer (SPD). Auch er kritisierte die "sehr massive Bebauung" und den Verzicht auf sozialen Wohnungsbau. Offenbar komme es darauf an, "möglichst viele Wohnungen auf möglichst wenig Platz unterzubringen". Eine Gefahr durch Überschwemmungen befürchtet er aber nicht. "Wir vertrauen auf den Gutachter und halten die Bebauung für vertretbar."

"Kein Wunschkonzert"

"Das ist ein privater Bauantrag und kein Wunschkonzert", reagierte Oliver Memmler auf die Kritik von Grünen und Linken. Man müsse froh sein, dass hier eine Kita entstehen könne. Wenn nun auch noch sozialer Wohnungsbau gefordert werde, "dann ist die Rendite weg. Man muss schon ein wenig wirtschaftlich denken".

Tobias Ritzer (FDP) stellte klar: "Wir stimmen dem Plan auf jeden Fall zu." Ebenso wie Detlef Paul: "Wir Freie Wähler stehen zu der Bebauung." Und alle Parteien im Stadtrat stünden für Baumschutz. "Aber er muss konsequent sein." Am Hallenbad habe die Stadt hohe Bäume gefällt und neue gepflanzt. Hier würden im Norden die Kronen einiger Bäume "amputiert", so Paul. "Daher die Überlegung: Dann fällen wir sie vielleicht und ersetzen sie durch junge Bäume." Jetzt aber gehe das Verfahren mit der zweiten Auslegung der Pläne weiter: "Es bleibt noch Zeit für Verbesserungen."

Südlicher Pfaffensteig

Ein einstimmiger Beschluss ohne Diskussion erging zu einer zweiten Planung in Wolkersdorf. Der Bebauungsplan "Südlicher Pfaffensteig", der seit Jahren in der Diskussion ist, muss für zwei Wochen in verkürzter Form nochmals ausgelegt werden. Stadtbaurat Ricus Kerckhoff nannte als einen Hauptgrund, dass sich die Baugrenzen von einigen Grundstücken verändert hätten.

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