Schwabach plant eigenes Impfzentrum

29.11.2020, 09:00 Uhr
Schwabach plant den Aufbau eines eigenen Impfzentrums für seine 41000 Bürgerinnen und Bürger.

© Ralf Hirschberger, dpa Schwabach plant den Aufbau eines eigenen Impfzentrums für seine 41000 Bürgerinnen und Bürger.

Das deutete Oberbürgermeister Peter Reiß  in der Sitzung des Stadtrates an. Wo es entstehen könnte, darüber machte der OB noch keine Angaben. Die entsprechenden Verträge mit dem Vermieter sind offenbar noch nicht unterzeichnet. In etwa einer Woche werde man aber klarer sehen.

Wie berichtet, rechnen Experten damit, dass ein Impfstoff gegen Covid-19 möglicherweise noch im Dezember zugelassen werden könnte. In Bayern sind alle 96 Kreisverwaltungsbehörden (71 Landkreise, 25 kreisfreie Städte) aufgerufen, bis Mitte Dezember Impfzentren auf die Beine zu stellen.

Riesige Herausforderung

Die nötige Infrastruktur zu schaffen, ist eine riesige Herausforderung. Selbst wenn sich nur die Hälfte der rund 41000 Schwabacher*innen impfen lassen will, wird man über 40000 mal impfen müssen. Wie beim Schutz vor vielen anderen Erkrankungen muss gegen Covid zweimal im Abstand von zwei oder drei Wochen gepiekst werden.

Der Impfstoff muss zumindest zu Beginn sehr kühl bei rund minus 70 Grad gelagert werden. Solche Spezialkühlschränke gibt es nicht im Elektromarkt um die Ecke.

Und dann muss es vor jeder Impfung eine Impfberatung durch einen Arzt geben (die Impfung selbst kann dann auch medizinisches Personal verabreichen). Aktuell werden (Haus-)Ärzte angeschrieben, ob sie sich über ihre Praxis hinaus engagieren wollen.

Viel Personal benötigt

Der Bedarf an Personal ist groß: Angesichts der Massenimpfung muss es über Monate hinweg parallel mehrere "Impfstraßen" geben.

Bevor Otto Normalverbraucher an der Reihe sind, werden mobile Teams allerdings erst einmal in Alten- und Pflegeheimen unterwegs sein. Die Hochrisikogruppen sollen als erstes per Impfung vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Virus geschützt werden.

Entscheidung in dieser Woche

Auch im Landkreis Roth läuft die Suche nach einem passenden Impfzentrum. Einer der Kandidaten könnte das seit April leerstehende ehemalige Aldi-Auslieferungslager im Rother Gewerbegebiet sein - verkehrsgünstig gelegen, leicht zu erreichen und groß wie eine Nürnberger Messehalle.

Das Landratsamt will sich in dieser Woche zu dem Thema äußern. Auch hier, so hieß es vergangene Woche, seien die Verträge mit dem Immobilieneigentümer noch nicht unterschrieben.

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