Schwabach: Ring-Apotheke ist Geschichte

10.12.2019, 14:00 Uhr
Schwabach: Ring-Apotheke ist Geschichte

© Foto: Gunther Hess

Hans Eiber war nicht zu einer Auskunft gegenüber dem Schwabacher Tagblatt bereit. Bruno Fetzer, "Kümmerer" für die Belange der Innenstadt, weiß, dass sich Architekten das Apotheken-Gebäude ansehen, um festzulegen, was daraus werden soll. Es soll wohl verkauft werden.

Noch neun Apotheken in der Stadt

Nun also die Ring-Apotheke, in der Südlichen Ringstraße 5 b. Von einem Apothekensterben in Schwabach kann man dennoch nicht sprechen. Es gibt in der Stadt immer noch neun Apotheken: Die Adam-Kraft-Apotheke, Adler- und Alpha-Apotheke, Bahnhofs-Apotheke, Christophorus-Apotheke, Medicon-Apotheke, Park-Apotheke, Rathaus-Apotheke, Vital-Apotheke, plus in Rednitzhembach die St.-Antonius-Apotheke. Zwischen diesen wechselt der Notdienst. Die Dienste, für die die Ring-Apotheke vorgesehen war, übernehmen die Kollegen: Am Freitag 13. Dezember, die Bahnhof-Apotheke, am Dienstag, 24. Dezember, die Rathaus-Apotheke.

Zuletzt hatte in Schwabach die Engel-Apotheke zugemacht. Die Apotheker-Familie Kornstädt hatte keinen Nachfolger für das Gebäude in der Königstraße gefunden. In dem Haus befindet sich nun rechts ein Uhren- und Schmuck-Geschäft und links ein Laden mit "Schuhen und mehr". Aber keine Apotheke mehr.

Der Apothekenrückgang liege nicht nur am scharfen Wettbewerb, sondern auch an den politischen Rahmenbedingungen, sagte Friedemann Schmidt, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) im Juli 2018 in einem Artikel über das Apothekensterben in der Apotheken-Umschau.

In strukturschwachen Gebieten

Besonders hart treffe es kleinere Apotheken in strukturschwächeren Gebieten, heißt es dort. Ein weiteres Problem: Apotheker finden keine Nachfolger. Eine zunehmend bedrohliche Konkurrenz stelle der Versandhandel im Internet dar, wobei sich ausländische Versandapotheken nicht mehr wie deutsche Apotheken an die einheitlichen Preise für rezeptpflichtige Medikamente halten müssen. Apotheken erhielten zudem wenig Geld von den Krankenkassen. Pro abgegebene Packung bekämen sie für verschreibungspflichtige Fertigarzneimittel nur drei Prozent vom Apothekeneinkaufspreis plus einen Fixzuschlag von derzeit 8,35 Euro.

Im Zweiten Weltkrieg gebaut

Die Ring-Apotheke wurde im Zweiten Weltkrieg gebaut. Hans Eiber sen. eröffnete sie am 29. Dezember 1949. Am 1. April 1984 übergab er sie an seinen Sohn Hans Eiber jun. Links in dem Gebäude befand sich anfangs das Lotto-Geschäft Burkhart. Der Laden zog in den 1970er Jahren aus und eröffnete neu am Schillerplatz.

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