Schwabach: "Starkes Signal" für die Innenstadt

26.2.2021, 20:15 Uhr
Schwabach:

© Foto: Günther Wilhelm

Der Lockdown hat viele Betriebe schwer getroffen. "Das sind schon heftige Einschnitte", beschreibt Spahic die Lage. "Deshalb wollen wir alles dafür tun, damit die Menschen coronakonform und wieder gerne und unbeschwert in die Innenstadt kommen können", erklärt Peter Reiß. "Dazu senden wir ein starkes Signal."

Das besteht aus einem Maßnahmenpaket, das der Stadtrat am späten Freitagnachmittag einstimmig beschlossen hat. Zum einen werden Maßnahmen, die sich bereits 2020 bewährt haben, 2021 fortgesetzt. Zum anderen kommen aber auch neue Ideen hinzu.

Erlass von Gebühren:

Die Stadt hat 2020 auf die Sondernutzungsgebühren für Freiflächen und Außenbereiche verzichtet, um die Einbußen vor allem der Gastronomie zumindest zu mildern. Auch heuer sollen diese Gebühren erlassen werden. Mindereinnahmen der Stadt: rund 20 000 Euro.

Erweiterung der Freiflächen:

Im vergangenen Sommer herrschte auf dem Marktplatz fast mediterranes Flair. Das soll wieder so sein. Deshalb wird die 2020 als Soforthilfe gewährte Erweiterung der Freischankflächen fortgeführt und sogar noch über den Marktplatz hinaus ausgeweitet. Das Angebot der Stadt: Gastronomen mit Parkplätzen in unmittelbarer Nähe können diese Parkplätze zur Vergrößerung ihrer Freischankfläche nutzen. Bei fünf Betrieben ist das bereits der Fall, weitere zwölf kämen in Frage. Damit könnten sich die Freischankflächen sogar verdoppeln. Der Verzicht während des Sommers auf bis zu 22 Parkplätze erhöhe zwar den Parkdruck, helfe aber der "gebeutelten Gastronomie", so Reiß.

Kostenlose Token und Bustickets:

Seit Frühjahr 2020 hat die Stadt 1000 Token für eine zweite kostenlose Stunde in der Tiefgarage sowie Blanko-Busfahrkarten an Händler und Gastronomen in der Innenstadt verteilt, die dann an die Kunden weitergereicht wurden. Das soll auch 2021 so sein. Wichtig auch: "www.schwabach bringts.de", die "Schwabach Card" und "Schwabach erleben" auf Facebook und Instagram hätten sich bewährt und werden fortgesetzt.

Neue Gutscheine:

Die Stadt will den Einzelhandel durch bezuschusste Gutscheine unterstützen. Zwei Beispiele: Ein Kunde kauft einen Gutschein im Wert von 25 Euro, zahlt aber nur 20. Oder er bezahlt 40 Euro, bekommt aber einen Gutschein im Wert von 50. Die 20 Prozent Differenz übernimmt die Stadt. Dafür stehen bis zu 20 000 Euro bereit. Somit könnten Gutscheine im Wert von 100 000 Euro bezuschusst werden. Einlösbar sind die Gutscheine ausschließlich in Schwabach. "Das soll eine Motivation sein, vor Ort einzukaufen", so Reiß. Die Gutscheine gibt es ab 12. März im Bürgerbüro sowie in den Geschäften, in denen die Schwabach Card aufgeladen wird.

Aufwertung Martin-Luther-Platz:

Die grundsätzliche Neugestaltung will der Stadtrat nochmals neu diskutieren. Doch auch kurzfristig will die Stadt die Aufenthaltsqualität erhöhen. Eine Arbeitsgruppe wird konkrete Vorschläge erarbeiten. "Vorstellbar ist eine temporäre Gestaltung mit Grünflächen oder einem Wasserspiel für Kinder und eine maßvolle Bewirtschaftung", so Reiß. "Die Idee ist, eine Art Urlaubstag vor der Haustür zu ermöglichen." Stadtbaurat Ricus Kerckhoff denkt zum Beispiel an "Palmen und Lounge-Möbel" oder auch an einen Bereich für kulturelle Veranstaltungen.

Die Diskussion

"Dieses Paket ist ein Startschuss, um wieder Leben in die Stadt zu bringen", sagte Gerd Distler (CSU).

Für die SPD erklärte Magdalena Reiß: "Das hilft unserer Innenstadt, wieder Licht am Ende des Corona-Tunnels zu sehen."

Klaus Neunhoeffer (Grüne) sprach von einem "Paket der Hoffnung", betonte aber auch, "dass wir allen Anlass zu Vorsicht und Geduld haben". Zudem schlug er ein "Kultur-Paket" für Künstler vor.

Jonas Wagner (Linke) unterstützte dieses "wichtige Signal" ebenfalls und lobte die Ideen für den Martin-Luther-Platz besonders.

Zustimmung kam auch von den Freien Wählern. Richard Garhammer beantragte aber noch eine weitere Maßnahme: vier Stunden kostenloses Parken auf den großen Parkplätzen. OB Reiß schlug vor, dies zunächst nochmals vorzuberaten. "Das ist sinnvoll", erklärte Bruno Humpenöder, "deshalb ziehen wir den Antrag für heute zurück."

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