Schwabacher Firma rückt die Stühle in der Hauptstadt

24.10.2013, 08:46 Uhr
Schwabacher Firma rückt die Stühle in der Hauptstadt

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Das sind acht mehr als im September vor vier Jahren. Damit in Berlin niemand stehen muss, ist wieder einmal die Hilfe der Schwabacher Firma Ohning Innenausbau nötig.

Sieben-Tage-Woche

Seit Mitte des Monats lautete für die fränkischen Fachmänner und Fachfrauen im Innenausbau der Einsatzort „Wäschetrommel“. Dort, im Gehirn des Landes, haben sie bis zuletzt geschraubt, gesägt und Stühle gerückt — sogar über die Wochenenden haben die acht erfahrenen Fachkräfte und Servicemonteure gewerkelt.

Denn vor dem Anrücken der Abgeordneten begann für die Firma Ohning das Stühlerücken. Sie seien für das Versetzen, den Rückbau und die Umrüstung der bestehenden Bestuhlung zuständig, sagt Firmenprokuristin Cornelia Tiigi in Vertretung für Projektleiterin Anke Müller, die in Berlin ist.

Unter Müllers Führung und der Führung von Schreinermeister Holger Glunz bauten die Fachleute innerhalb kürzester Zeit die in einem Doppelboden verankerten Möbel und Pulte ab und schafften damit Platz für weitere Sitzgelegenheiten. Alles gleichverteilt, damit das Plenum später ein gutes Bild abgibt.

Auf Kuschelkurs?

Denn die Gruppierung der Möbel hat sich – entsprechend der Sitzverteilung im neuen Bundestag – geändert. „Durch die Umgruppierung haben sich die Laufgänge zwischen den Sitzreihen leicht verschoben“, beschreibt Cornelia Tiigi nach Rücksprache mit der Projektleiterin. Es wird also von Vorneherein etwas kuscheliger bei der Arbeit der (mutmaßlichen) Großen Koalition und der kleinen Opposition zugehen.

Das benötigte neue Mobilar fertigen aber nicht etwa die Mittelfranken, sondern es ist im Deutschen Bundestag eingelagert für den Fall der Fälle. Rücken die Schwabacher ab, kommen hauseigene Techniker, um die Mikrofone und die Beleuchtung noch entsprechend einzurichten. Dann erst können Abstimmungen, Diskussionen oder Plädoyers stattfinden.

Öfter in Berlin

Die Ohning-Mitarbeiter sind keineswegs zum ersten Mal in der sogenannten „Wäschetrommel“ postiert. In einer öffentlichen Ausschreibung haben die Schwabacher den Zuschlag erhalten und leisten Verschiedenes über einen Rahmenvertrag. Zuletzt waren sie hier im Januar eingesetzt, als das 50-jährige Bestehen des deutsch-französischen Elysée-Vertrags gefeiert wurde.

Auch als der Pastor Joachim Gauck 2012 von gut 1000 Mitgliedern der Bundesversammlung zum elften Bundespräsidenten gewählt wurde, war Ohning zuvor vor Ort und richtete die Räumlichkeiten für den Akt her. Oder als Papst Benedikt zu Besuch kam.

Doch nicht nur die schillernden Aufträge bestellen die Schwabacher auf der großen Politbühne der Hauptstadt: Auch allerlei Kleinreparaturen, Arbeiten in den Sitzungssälen oder in den Büros fallen ihren Aufgaben zu — damit alles sitzt, passt und Luft hat für die Entscheidungen, die das Land verändern könnten.

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