Schwabacher GPS-Wandern: Mit dem Handy auf Ausflug

23.11.2017, 05:58 Uhr
Schwabacher GPS-Wandern: Mit dem Handy auf Ausflug

© Foto: colourbox.de

Das GPS-Wandern mit Dieter Berends ist mittlerweile eine feste Institution im Wanderkalender des FAV geworden. Einige Wanderer nehmen dabei von dem Zusatz "GPS" kaum Notiz, andere fürchten sich vor zu viel Technik beim Wandern in der Natur. Aber was ist denn eigentlich GPS-Wandern?

Simpel ausgedrückt, ist es Wandern unter Anwendung von GPS-gestützten Wanderrouten. Das Gehen wird einem also mit GPS nicht abgenommen. GPS steht dabei für Global Positioning System. Es ist ein globales, satellitengestütztes Navigationssystem zur Bestimmung der Position von Objekten und wurde vom US Militär zur Ortung und Navigation von beweglichen Objekten entwickelt und eingeführt.

Auf Landkarten visualisiert

Mittlerweile wurde das System auch für die Öffentlichkeit freigegeben und erfährt seitdem eine rasante Verbreitung in der Nutzung. Kernstücke sind eine Vielzahl von erdumkreisenden Satelliten, deren Signale mithilfe zum Beispiel von Smartphones empfangen werden können. Daraus errechnen diese laufend ihre Position auf der Erdoberfläche, speichern diese gegebenenfalls und visualisieren sie auf Landkarten.

Schwabacher GPS-Wandern: Mit dem Handy auf Ausflug

© F.: Albverein

Die Genauigkeit der GPS-Standortbestimmung liegt im Bereich von etwa 10 Metern und kann mit technischen Maßnahmen verbessert werden. Für Wanderungen ist diese Genauigkeit jedoch ausreichend. Zum Empfang der GPS-Signale ist "freie Sicht" zu Satelliten notwendig, eine Funktion in Höhlen oder Tunneln ist deshalb nicht möglich.

Unabhängig vom Internet

Uns Wanderer interessiert eigentlich nur der GPS-Empfänger, mit dem wir unsere Routen planen und durchführen. Dabei stehen spezielle handliche Geräte zur Verfügung, aber auch Smartphones und sogar einige Uhren haben die GPS-Funktion integriert.

GPS ist unabhängig vom Internet und erfordert kein WLAN oder Telefon. Man plant also die Route und speichert sie auf dem Smartphone ab. Sie ist auf einer elektronischen Karte sichtbar, welche dann "abgelaufen" wird. Abweichungen von der geplanten Route werden in Echtzeit angezeigt. Was GPS allerdings nicht kann, ist der Test von Gasthäusern für die Einkehr.

Die richtigen Signale

Unsere letzte GPS-Route führte Dieter Berends über 13,5 Kilometer von Georgensgmünd über Mäbenberg und Rittersbach nach Unterheckenhofen. Neun Wanderer und Hund Bodo vertrauten darauf, dass Dieter den Satelliten immer die richtigen Signale entlockte. Die Tour verlief zunächst den Planetenweg entlang. Über die Fränkische Rezat und durch die beschauliche Altstadt von Georgensgmünd ging es dann einen Anstieg hinauf am Jüdischen Friedhof vorbei. Dieser Friedhof stammt noch aus der Zeit um 1555 und beherbergt auch Grabsteine von Schwabacher Juden.

Das GPS-Gerät stellt übrigens auch die Höhenangaben zur Verfügung. Der höchste Punkt unserer Wanderung lag bei 480 Metern, der tiefste bei 400 Metern. Nach etwa zwei Kilometern verließen wir den Ort und bogen in den farbigen Herbstwald ein. Immer dem Druidenweg entlang steuerten wir direkt auf den Druidenstein zu. Dieser Stein ist ein auffallender Sandsteinfelsen im Mäbenberger Wald, welcher der Sage nach als Opferplatz keltischer Priester gedient haben soll.

Das Gerät kennt den Weg

Hier konnten wir uns von einem großen Vorteil des GPS-Wanderns überzeugen. Der geplante Wanderpfad nach dem Druidenstein war vollständig mit Laub bedeckt und nicht zu erkennen. Das GPS-Gerät wies uns in dieser Hilflosigkeit Weg und Richtung.

Auf dem weiteren Weg nach Mäbenberg passierten wir den Atlasweiher. Das "Kuhstallcafe" war leider geschlossen und so ging es schnurstracks in Richtung Rittersbach. Durch das Rednitztal wanderten wir schließlich unserem Ziel Unterheckenhofen entgegen.

Was man dem GPS-Gerät noch alles für nützliche und unnütze Informationen über die Wanderung entlocken kann? Durchschnittsgeschwindigkeit: 4,7 Kilometer pro Stunde; gewanderter Höhenunterschied: plus 90 Meter und minus 80 Meter; selbst der Kalorienverbrauch ist messbar. Digitalisierung und Wandern – das passt hervorragend zusammen.

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