Schwabacher Herbstkirchweih mit unvergleichlichem Flair

18.9.2014, 08:44 Uhr
Schwabacher Herbstkirchweih mit unvergleichlichem Flair

© Robert Schmitt

Die Schwabacher Herbstkirchweih startet am Freitag, 12 Uhr. Dann wird der Kärwa-Baum vor dem Rathaus aufgestellt. Oberbürgermeister Matthias Thürauf zapft das erste Fass an.

Das Programm zur Schwabacher Herbstkirchweih 2014  als PDF-Download

Bei den Schaustellern ist Schwabach äußerst beliebt. Die meisten kommen schon seit Jahrzehnten hierher. Trotz manchmal hitziger Diskussionen um den Standort, in Schwabach selbst, heißt es bei den meisten: „Wenn sie nicht mehr auf dem Marktplatz stattfindet, ist es auch nicht mehr die Schwabacher Kirchweih, denn sie hat ein besonderes Flair.“

Schwabacher Herbstkirchweih mit unvergleichlichem Flair

© Fotos: Robert Schmitt

In Sachen Umsatz ist es hier nicht anders als auf den großen Festplätzen Bayerns. „Wenn das Wetter gut ist“, sagen Frank Eschenbacher vom „Butterfly“ vor dem Rathaus und Tanja Bernhard von „Ströbels Eis“, „dann laufen die Geschäfte gut“.

„Schließlich mögen die Schwabacher ihre Kirchweih und geben hier auch gerne Geld aus“, hat Eschenbacher festgestellt. Er kommt regelmäßig mit jeweils einem von zwei unterschiedlichen Fahrgeschäften auch zur Kinderkirchweih im Frühjahr in die gute Stube Schwabachs.

Schwabacher Herbstkirchweih mit unvergleichlichem Flair

Der 57-jährige Firmenchef aus Heilsbronn hat schon als Kleinkind die Schwabacher Kärwa-Luft geschnuppert. Urgroßvater Georg Schwab begründete die Schausteller-Tradition 1903. „Er kam aus dem Zirkus.“

Das historische Kinderkarussell des Weihnachtsmarkts stammt aus seiner Werkstatt. Eschenbachers Großvater stand dann mit den Kinder-Fliegern am Pferdebrunnen und mit einer Schiff-Schaukel am Martin-Luther- Platz. „Ich war schon als Einjähriger dabei“, sagt Frank Eschenbacher.

Mit dem Aufbau gibt es in der Regel keine Probleme auf dem Schwabacher Marktplatz. „Eng ist es auch anderswo“, sagt er. Etwas größere Schwierigkeiten machen die Unebenheiten des Marktplatz-Areals. Dennoch steht das „Butterfly“ relativ schnell. „Wir sind zu dritt und brauchen sechs bis sieben Stunden.“

Etwas länger beschäftigt ist Danny Brumbach am Martin-Luther-Platz. Das „Amazonas“ ist ein dreistöckiges Laufgeschäft, das Erlebnisse wie auf einem Abenteuerspielplatz bietet. Flora und Fauna Brasiliens spannen vor den Besuchern eine völlig neue Welt auf.

„Lebende Reptilien“

„Wir haben lebende Reptilien“, sagt Brumbach. Der Aufbau vor der Stadtkirche ist nicht ganz unproblematisch. Wegen der Bäume muss die dritte Etage des Panoptikums außerhalb hochgefahren werden. „Wir brauchen etwa zwei Tage“, schätzt Brumbach. Wie Frank Eschenbacher auch ist der 34-jährige ein Meister des Rangierens. Der Heilsbronner platziert seinen Kassenwagen millimetergenau vor dem Schönen Brunnen. Brumbach muss mit seinen riesigen Bauteilen mehrmals vor dem Rathaus kreuzen.

„Schwabach hat guten Ruf“

Das „Amazonas“ ist eine neue Attraktion auf der Schwabacher Kirchweih. Brumbach weiß allerdings, worauf er sich einlässt: „Wir haben uns umgehört. Schwabach hat einen guten Ruf.“ Kirchweih in der Innenstadt, das findet er „super“.

Unterdessen bauen Tanja Bernhard und ihre Mitarbeiter ihre beiden Süßigkeiten-Paradiese auf. Zwei Verkaufswagen nebeneinander gegenüber der Bushaltestelle ergeben fast zehn Meter Auslage: „Ich liebe Dich“, „Du süßer Mausebär“ und „Ich träum nur noch von Dir“. Ein echte Armada von Lebkuchenherzen mit unterschiedlichen Kosebeschwörungen aller möglichen Größen dominiert dort. Aber auch gebrannte Mandeln, Popcorn, Milchshakes, Schokofrüchte, Zuckerwatte, Slushis, Eis und vieles andere lässt die Herzen der Kids ebenso höher schlagen wie die der erwachsenen Schleckermäuler.

Tanja Bernhard und ihre fünf Mitarbeiter sind etwa einen Tag lang mit Aufbauen, Putzen und Einräumen beschäftigt. „Außen müssen wir vieles anschrauben“, erklärt sie.

Seit 2002 ist die 43-Jährige ständiger Gast auf der Schwabacher Kirchweih. Sie findet die Atmosphäre erstklassig. „Wir kommen gerne nach Schwabach, denn Standort Innenstadt, das hat Tradition hier.“ Kirchweih-Baum, erstes Fass und Oberbürgermeister inklusive.

Keine Kommentare