"Schwabacher Weg" führt in die Sackgasse

19.2.2019, 14:07 Uhr

Ähnlich flott wie die Wahlen wurden die weiteren Punkte der Tagesordnung abgearbeitet. Dies lag vielleicht auch daran, dass die Themen, die wirklich unter den Nägeln brennen, nicht vorhanden waren beziehungsweise auf einen späteren Zeitpunkt vertagt wurden. So informierte der Stadtverbandsvorsitzende die anwesenden Vereinsvertreter über den aktuellen Stand hinsichtlich einer möglich Nutzung der Wöhrwiesen-Turnhalle für den Vereinssport, wie es der Volleyball-Club in einem Antrag zur Jahreshauptversammlung 2018 formuliert hatte. Gruhn bestätigte, dass in dieser Angelegenheit von der Stadt ein Gutachten in Auftrag gegeben wurde: "Es ist in dieser Sache noch nichts entschieden und nichts passiert!"

Mehr Geld

Um 68 Prozent sei die Sportförderung durch die Stadt Schwabach auf Grund der Anträge durch den Stadtverband erhöht worden. In Zahlen drückt sich das so aus: Für die Allgemeine Sportjugendförderung gibt es es jetzt 30 000 Euro (bislang 16 250 Euro). Für Platz besitzende Vereine stehen nun insgesamt 53 000 Euro (bislang 33 000 Euro) zur Verfügung. Über 30 Jahre lang wurden diese Zuschüsse "nach den vom Stadtverband aufgestellten, transparenten und nachvollziehbaren Regelungen" an die Vereine ausgeschüttet, so Gruhn.

Das Sportamt der Stadt möchte diese Gelder aber künftig nach neuen Richtlinien verteilen und will sich dabei an den Förderrichtlinien der Stadt München orientieren, was allerdings einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand erfordert. Der Sportbeirat wurde über dieses Ansinnen bereits informiert, den Schwabacher Sportvereinen wird die künftige kommunale Sportförderung bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24. April im Vereinsheim des Tanzsportzentrums vorgestellt. Der finanzielle Unterschied zur bisherigen Verteilung, so Helmut Gruhn, sei allerdings nicht gravierend, das erstmalige Ausfüllen der entsprechenden Anträge bedeute aber mehr Aufwand, was sich in den folgenden Jahren jedoch wieder reduzieren lasse.

Zu den Aufgaben der Stadtverbandsspitze zählt auch, wenn nötig, die Ehrenordnung zu überarbeiten. Dies war in den vergangenen Monaten geschehen. So enthält die neue Ehrenordnung einen Passus, wonach am Ehrenabend auch eine Mannschaft des Jahres ausgezeichnet werden soll. Ferner gibt es künftig je einen Sonderpreis für engagierte Sportlerinnen und Sportler beziehungsweise für ehrenamtlich engagierte Personen. Auch sollen die nominierten Sportlerinnen und Sportler ihre Stimme für die Wahl der Sportler des Jahres abgeben können. Darüber hinaus wurde die neue Ehrenordnung gestrafft — der Sportbeirat habe bereits sein O.k. gegeben, so der Stadtverbandsvorsitzende.

Dass für einen geregelten Vereinssportbetrieb moderne und funktionsfähige Sportanlagen benötigt werden, ist für Gruhn selbstverständlich. Aber genauso nimmt der Stadtverbandsvorsitzende die Vereinsvertreter in die Pflicht, auf bestehende Mängel in den Hallen und Umkleidekabinen hinzuweisen. Nur so sei auch in Zukunft ein leistungsstarker Sportbetrieb gewährleistet. Die Vereinssport in Schwabach habe durchaus eine Menge zu bieten. So wies Gruhn auf die Kia Baskets hin, die inzwischen in der 2. Bundesliga erfolgreich um Punkte und Körbe kämpfen. Er nannte die Spielstätte "Hölle über dem Hallenbad" — am Sonntag steigt übrigens das nächste Heimspiel: um 15 Uhr kommt Weiterstadt.

Am nächsten Freitag zeichnet die Stadt Schwabach im Markgrafensaal die in 2018 erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler aus. Auch die Stadtmeisterinnen und -meister finden hier eine Bühne vor. In zehn Sportarten wurden wieder die kommunalen Titelträger ermittelt, was im Vergleich zu den Vorjahren im Schnitt lag. "Leider", so Helmut Gruhn, "war’s auch 2018 nichts mit einer Fußball-Stadtmeisterschaft!" So setzt der Stadtverbandsvorsitzende diesmal auf das Organisationstalent von Thomas Panni (von der DJK), der zugesagt hat, wieder mal eine Stadtmeisterschaft für Herren zu planen. Die letzte war 2014.

Ende nach zehn Jahren

Abschließend noch ein Wort zum "Schwabacher Weg". Es war eine Erfolgsgeschichte, die der Stadtverband zusammen mit den Mitgliedern des Erfa-Kreises der Schwabacher Industrie seit zehn Jahren geschrieben hat. In dieser Zeit, so berichtete Ulrich Ziermann, war 184 Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien eine Möglichkeit geschaffen worden, die Mitgliedschaft in einem Schwabacher Sportverein zu bezahlen — unbürokratisch, ohne großen Antrag und ohne Verwaltungskosten. Als schließlich das Teilhabe-Paket der Bundesregierung zu greifen begann, waren es in 2017 und 2018 gerade noch jeweils acht Kinder und Jugendliche, so zeichne sich nun ein Ende des Weges ab.

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