Schwabachs Stimme der Frauen

22.9.2020, 12:30 Uhr
Wählen mit Abstand. Deshalb zog sich die Veranstaltung etwas länger hin.

© Günther Wilhelm Wählen mit Abstand. Deshalb zog sich die Veranstaltung etwas länger hin.

Normalerweise hätte diese Veranstaltung im Bürgerhaus oder im Markgrafensaal stattgefunden. Doch die Frauenkommission nimmt die Corona-Regeln sehr ernst. Deshalb diese ungewöhnliche Raumwahl: im Freien, aber zumindest überdacht. Und auf der großen Spielfläche ist es kein Problem, die Stühle im gebotenen Abstand zu stellen.

Doch die Sicherheitsvorkehrungen beginnen schon am Eingang. Eigentlich soll der Wahlabend um 19.30 Uhr beginnen, aber noch wartet eine lange Schlange auf Einlass. "Mit einem solchen Ansturm hatten wir nicht gerechnet", sagt Sabine Reek-Rade, die Geschäftsführerin der Frauenkommission, als sie gewissenhaft jeden Namen und jede Adresse notiert.

10 Plätze, 17 Kandidatinnen

Kurz nach 20 Uhr wird es dann offiziell. Für die zehn zu wählenden Plätze in der Kommission gibt es 15 Kandidatinnen, mit Tania Krüsmann und Nadine Siegert melden noch zwei weitere Frauen ihre Bewerbung an.

Zwei Minuten hat jede Kandidatin für eine kurze Vorstellung. Die genannten Schwerpunkte sind vielfältig: von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf über Gesundheit und Stadtentwicklung bis hin zu "institutionellem Sexismus", den Tania Krüsmann zum Thema machen will.

Andrea Schmidt, die Geschäftsführerin der Familien- und Altenhilfe, formuliert die grundsätzliche Motivation für das Engagement in der Frauenkommission so: "In Sachen Chancengleichheit ist noch viel Luft nach oben."

Große Disziplin

Bei der anschließenden Wahl gehen die Frauen sehr diszipliniert Reihe für Reihe und stets mit Maske vor zur Wahlurne. "Das klappt ja wunderbar", freut sich Sabine Reek-Rade.

Das Auszählen dauert etwas, da jede der 112 anwesenden Wahlberechtigten jeweils zehn Stimmen hat. Diese Zeit überbrücken einige Jungs von "United" mit einer kleinen Skate-Demonstration. Unübersehbar haben sie großen Spaß an diesem schnellen Sport.

Kommission aus 19 Frauen

Kurz vor 22 Uhr steht schließlich das Ergebnis fest. Aus Vertreterinnen von Organisationen gewählt wurden: Sandra Niyonteze (Integrationsrat, 83 Stimmen), Andrea Hopperdietzel (Hilfe für Frauen in Not, 82), Magdalena Reiß (Stadtjugendring, 79), Andrea Schmidt (Familien- und Altenhilfe, 68), Heike Sebald (Kneippverein, 75), Karin Köppendörfer (Awo,59), Dr. Sylvia Sommer (Grüne Frauengruppe, 59), Nadine Siegert (Limbacher Bürgertreff, 56) und Aysegül Pirti (Internationales Frauencafe, 55). Als Einzelperson erhielt Tania Krüsmann die meisten Stimmen (59).

Hinzu kommen noch neun Frauen, die von den Parteien im Stadtrat entsendet werden. Dies sind die Stadträtinnen Miriam Adel und Anna Freyberger (CSU), Caroline Linner und Dr. Rezarta Reimann (SPD) sowie Karin Holluba-Rau und Nadine Neumann (Grüne). Da Freie Wähler, FDP und Die Linke nur Männer im Stadtrat haben, werden sie in der Frauenkommission vertreten von Gisela Rupprecht (FW), Dr. Katharina Gaab (FDP) und Nadine Reuter (Linke).

Dann wieder im Markgrafensaal

Die konstituierende Sitzung der Frauenkommission findet am Freitag, 23. November, um 19.30 Uhr im Markgrafensaal statt. Diese Veranstaltung ist öffentlich. Ein wichtiger Punkt ist die Wahl der Vorsitzenden und deren Stellvertreterin. Beide werden neu sein, denn Ursula Kaiser-Biburger und Saskia Bergmann hatten nicht mehr kandidiert.

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