Siebter Himmel statt «Grüner Hölle»

8.5.2009, 00:00 Uhr
Siebter Himmel statt «Grüner Hölle»

© Hiltl

Nur der geringe aber doch spürbare Seitenwind verhinderte neue Bestzeiten. Die Veranstaltung war wieder hervorragend organisiert, der Ablauf verlief professionell, das Wetter war nach Gewitter und Hagel in der Nacht zuvor ideal.

Der angekündigte Super-Moto-Fahrer kam zwar nicht. Langweilig wurde es den Zuschauern in der Pause dennoch nicht. Urplötzlich tauchten festlich gekleidete junge Frauen «in der grünen Hölle» auf. Mittendrin eine entführte Braut, Andrea aus Roßtal, der etwas andere «Hingucker».

Ein paar Wimpernschläge zuvor bogen spektakulär mit ihren schwarzen Ledermonturen und schweren Motorrädern aus derselben Richtung noch die Motorradfreunde High Voltage aus Schwabach auf die grüne Wiese ein, dem Tummelplatz der Zuschauer.

So fühlte sich Präsident Frank Haub nach der Siegerehrung und der unfallfreien Abwicklung eher im siebten Himmel als in der grünen Hölle. Anders beurteilten dies später allerdings die Piloten, die sich zum ersten Mal auf das abschüssige Straßenstück wagten und einfach nur froh waren, heil unten angekommen zu sein.

Technisch waren die Kisten von Andreas Riepel bei der Abnahme nicht zu beanstanden. Alles kleine, technische «Wunderwerke». Von ihren Besitzern ehrgeizig hergestellt in wochenlanger Freizeitarbeit. Mit dem veränderten Modus erklärten sich die «Altgedienten» sofort einverstanden. Damit war der Weg frei für die Zulassung der 20 angemeldeten Teams und dem auszufahrenden Qualifying. 16 von ihnen durften letztlich nur im Hauptrennen nach dem Lucky-Looser-Modus mitmachen.

Bei der Premiere auf Platz elf

Patrick Banasik aus Gemünden mit «it» Schwenk mischte sich als Siebter in die Phalanx der Etablierten. Beachtlich auch das Team Meckenhausen als Elfter für das erste Mal. Die anderen Neuen waren zwar mit herrlich designten Kisten angekommen, der Respekt vor der «Piste» aber war ihnen deutlich anzumerken. Schließlich machten sie das «Rennen um den Presssack» von Platz 17 bis 20 (JBS Zwieseltal, FFW Wernfels, NOS Silversurfer und Lok-Racing) unter sich aus. Mit einem Topspeed von 40 Stundenkilometern schaffte Heinz Eckert aus Trommetsheim sogar den Minusrekord. Wen wundert’s. Er war mit einer Lokomotive unterwegs, und der fehlten einfach die Schienen. Dafür gewann er am Ende den Designer-Pokal. Spaß aber hatten dabei alle.

Mit einer halben Stunde Verzögerung startete Bürgermeister Werner Bäuerlein in Höhe des Dorfstodls in Kleinabenberg das eigentliche Rennen. Das Team FFW Abenberg mit Daniela Kuhn, der einzigen Frau im Cockpit, hatte schon vom Start weg gegen Ratz II Evolution keine Chance. Mit zunehmender Renndauer wurden die Ergebnisse dann immer knapper.

Erstmals konnte der Zieleinlauf im Festzelt auf Großleinwand übertragen werden. Fachkundig und oft mit Live-Einblendungen vom Ort des Geschehens moderierte Bernhard Kaiser, der «Road-Captain» der Schwabacher Sandler, den Rennverlauf und die Ergebnisse. Im Zelt neben dem Regiestand eine beeindruckende Motorrad-Ausstellung, davor eine Bildtafel mit Aktivitäten des veranstaltenden Motorradclubs.

Alle Hände voll zu tun hatte diesmal Rennleiter Kai Maschke, immer rechtzeitig die Strecke frei zu bekommen für das Pace-Car, ein Gokart, mit dem Jörg Kaiser zwischen Start und Ziel zwischen den Rennabschnitten hin und her flitzte. Sicherheit stand wieder an erster Stelle.

Vor den drei Erstplatzierten wurden stellvertretend für die vielen freiwilligen Helfer und Sponsoren, ohne die eine solche Veranstaltung nicht durchgeführt werden könnte, Ehrenpokale an die Freiwillige Feuerwehr Bechhofen (Absperrung), Max Kuhn (Herstellung der Preise), Michael Paul (Werbung) und die Abenberger Hexen (Verpflegstand und Hüpfburg-Betreuung). Dann gab es unter den Siegern kein Halten mehr. Wie bei der Formel 1 knallten Sektkorken, spritzte der eine den anderen mit Sekt voll. Eine großartige Sportveranstaltung war zu Ende. Danach wurde ausgiebig gefeiert, besonders gerne mit der Kleinabenberger Dorfgemeinschaft. Denn deren Unterstützung war wieder besonders wichtig. Für die richtigen Töne sorgte die Liverock-Band «Crush One».

Ergebnisse: 1. BKK 1 AMW (Michael Schübel und Jörg Friedrich), 2. Old Schnappi (Jürgen und Stefan Kuhn), 3. Ratz II Evolution (Andreas und Stefan Kuhn), 4. Die verflixte 7 (Manfred Hörauf und Ralf Falkenhauer), 5. Hai-Tech (Guido Jahn, Michael May, Alexander Jahn), 6. Hot Wheels 2 (Alexander Bayer), 7. «it» Schwenk (Patrick Banasik, Gemünden), 8. Hot Wheels 1 (Thomas Hofmann und Chrstian Kalb), 9. FFW Rednitzhembach (Andreas Dößel, Christian Werzinger), 10. KS Racing (Michael Kraft, Stefan Sommerer).

11. Team Meckenhausen (Daniel Winkler), 12. MSC Spalt (Alexander Zirnt, Siegfried Bößl), 13. BKK 2 (Christian Pellissier), 14. BKK 3 (Ingo Strauß), 15. NOS 4 (Jürgen Zwingel, Nürnberg-Reichelsdorf), 16. FFW Abenberg (Daniela Kuhn), 17. JBS Zwieseltal (Robin Bauer), 18. FFW Wernfels (Matthias Biegler), 19. NOS Silversurfer (Arndt Haydl, Nürnberg-Reichelsdorf), 20. Lok-Racing (Hein Eckert, Trommetsheim), Sieger Designer-Pokal.