Sommer-Atelier im Reitstall

26.7.2020, 16:53 Uhr
Sommer-Atelier im Reitstall

© Foto: Robert Unterburger

Aufgrund der Einschränkungen der Corona-Pandemie war es dem Sachgebiet Kultur und Tourismus am Landratsamt Roth nicht möglich, das "Offene Atelier" im Mai abzuhalten.

Mit diesem neuen Konzept findet das Atelier-Wochenende zeitlich gestreckt an jedem Wochenende in den Sommermonaten an einem festen Ausstellungsort statt. An den Wochenenden präsentieren sich mindestens zwei Künstler abwechselnd in zwei Räumen im Reitstall am Historischen Eisenhammer. Das Gebäude wird somit zu einem Landkreis-Sommer-Atelier für die Künstler. Kunstinteressierte können den Schaffensprozess verfolgen und den Künstlern über die Schulter schauen.

Den Auftakt am Wochenende machten die sechs Künstler Ruth Braun (Kunst in Eckersmühlen), Sonja Möller, Hans-Jörg Piethold, Gitti Warnecke, Cilli Lauterkorn und Ricarda Oehl.

Ruth Braun ist bekannt als Künstlerin im Verein "Kunst in Eckersmühlen", der jährlich eine Ausstellung im Eckersmühlener Schulhaus präsentiert. In der aktuellen Ausstellung im Eisenhammer zeigte sie verschiedene aussagekräftige Pastelle, wie die "Kaffeemühle", "Guten Morgen" (zwei Kaffeetassen mit leckerem Cappuccino) und vier Stillleben.

Sonja Möller aus Roth, die Tochter des außergewöhnlich begabten, verstorbenen Malers Martin Frühwald, war mit verschiedenen Porträt-Studien und Bleistiftzeichnungen vertreten, die teilweise auch von ihren Kindern Leni und Ralf angefertigt wurden. Herausragend war das Bild "Der Betrachter", ein Gemeinschaftswerk von Sonja Möller und ihren Kindern.

Einen ganz individuellen Malstil hat Hans-Jörg Piethold. Seine "Impressionen in Roth", sein "Regenbogenvogel" und seine "Pantone 19-4052 Blau I und Blau II" beeindruckten.

Gitti Warnecke, ein früheres Mitglied der inzwischen aufgelösten Künstlergruppe "Facetten", zeigte faszinierende Skulpturen in Stoff, die sie "Windharfe", "Venezia" und "Elfen-Erwachen" nennt. Aber auch menschliche Styropor-Köpfe hatte sie im Freien vor dem Pavillon ausgestellt. Einer der dieser Köpfe trug sogar einen Mund-Nasenschutz, der an Corona erinnerte. Zu sehen war auch Glaskunst.

Cili Lauterkorn hat sich der gegenständlichen Malerei verschrieben. Sie stellte die beiden Aquarelle "Fuchs" und "Nashorn" sowie die Ölbilder "Rosen" und "Dahlien" aus.

Die meisten Bilder stellte Ricarda Oehl aus Thalmässing aus. Ihre insgesamt 23 Werke füllten den ganzen Raum 2 aus. So beachtlich ihre Werke sind, so originell lauteten auch deren Titel: "Der Lenz ist da!", "Im Garten", "Morgentau", Morgenlicht", "Der Vogelfänger", "Lass los!", "Musik beflügelt", "Einmal heiter und zurück", "Die schweigende Geige", "Der Zirkus kommt", "Das Duett", "Der heimliche Solist", "Ein Lächeln am Fuße der Leiter", "Erfreulich", "Im Mondenlicht", "Der Astrolog", "Blütennektar", "Begegnung", "Vergänglichkeit", "Vorwitzig!" und "Windspiel".

Ricarda Oehl wurde in Nürnberg geboren. Sie absolvierte ein Musikstudium am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg und machte die künstlerische Reifeprüfung im Fach Querflöte. Neben ihrer Orchestertätigkeit wirkte sie als Solistin im Kammermusik-Ensemble im In- und Ausland. Ab 1981 machte sie Malstudien und Kurse bei Künstlern und Studienreisen nach Lanzarote, Sardinien, Zypern, Namibia und Italien.

 

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