Spitzenreiter machte ernst

15.11.2010, 22:52 Uhr
Spitzenreiter machte ernst

© Gerner

Die Rothauracher Niederlage hätte den Teams in der Verfolgergruppe durchaus Perspektiven eröffnen können, doch sie haben ihre Chance nicht oder nur teilweise genutzt. Die DJK Allersberg holte im Heimspiel gegen Büchenbach II wenigstens einen Punkt. Gänzlich leer ging der SV Leerstetten gegen den SV Kammerstein aus (2:3) und auch die Eintracht Penzendorf hatte in Rednitzhembach (0:3) nichts zu bestellen.

„Big points“ strich der TSV Wolkersdorf im Heimspiel gegen den SC Großschwarzenlohe II ein und verließ die Abstiegsplätze. Auf diesen tummeln sich der TV Büchenbach II trotz des Punktgewinns in Allersberg und der FV Wendelstein II, der am Wochenende spielfrei war.

TSV Kornburg II – TSV Rothaurach 7:1 (4:0). „Dem TSV Kornburg sah man heute den Spaß am Fußballspielen an!“, so der Kommentar eines Zuschauers nach einem Spiel, in dem die BOL-Reserve ihre bislang beste Saisonleistung gezeigt hatte. Das Spitzenspiel entpuppte sich schon bald nach Anpfiff zu einem einseitigen Spiel. Vor allem in der ersten Halbzeit zeigten die Hausherren den zahlreichen Zuschauern einen überragenden Fußball. Die Gäste hatten nie den Hauch einer Chance. Konnte Torwart Ott in der 5. Minute noch gegen Tsiramua zur Ecke klären, war er nur vier Minuten später gegen einen Schuss von Gruber ins lange Eck machtlos. Den Querpass von Perras knallte Edenharter allein vor dem Torwart in der 18. Minute unhaltbar unter die Latte. Kurz darauf die einzige nennenswerte Chance für die Gäste in der ersten Halbzeit: Ein Kopfball von Holzheid strich knapp am Tor vorbei. Besser machte es Tsiramua, der einen Pass von Kepeschziuk zum 3:0 verwertete (25.). Den Halbzeitstand von 4:0 markierte Kepeschziuk mit einem Flachschuss aus 18 Metern.

Nach der Pause zunächst das gleiche Bild: Druckvolles Spiel der Hausherren und sehenswerte Kombinationen führten bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff zum 5:0: Über nur drei Stationen (Kraus – Tsiramua – Kepeschziuk) landete der Ball im Rothauracher Gehäuse. In der 52. Minute konnte sich auch Spielertrainer Wolf in die Torschützenliste eintragen. Bedingt durch einen Ausrutscher in der Kornburger Abwehr erzielte Sperl zwei Minuten später den Ehrentreffer. In der Folge hatten die Gäste noch zwei gute Torchancen. Einen Freistoß konnte Selenski gerade noch zur Ecke lenken, ein weiterer Freistoß durch Sperl klatschte an die Querlatte. Den Schlusspunkt setzte Perras in der 70. Minute mit dem 7:1.

TSV Kornburg: Selenski, Seebauer, Först, Kraus, D. Wolf, Karwath Ferdinand, Kepeschziuk, Gruber, Perras, Edenharter, Tsiramua (Karwath Konstantin, Syring, C. Wolf).

SV Unterreichenbach – TSV Röthenbach/St.W. 1:1 (0:1). Der SV Unterreichenbach bleibt zwar im dritten Spiel in Folge ungeschlagen, doch wirkte das Remis für die ambitionierten „Urus“ wie eine Niederlage. Die Gäste beginnen die Partie etwas aggressiver und hatten nach acht Minuten die erste Chance. Ein Schuss aus gut 16 Metern strich knapp am Tor vorbei. Die Heimelf hatte danach durch Kleen ebenfalls eine Chance. Den weiten Ball in den Strafraum konnte er aber nicht so verarbeiten, um gezielt zum Abschluss zu kommen. Tobias Seidel versuchte es in der 15. Minute nach einer Ecke mit einem Schuss vom 16er Eck, traf aber nur den Pfosten. Dann passierte auf beiden Seiten wenig, bis in der 32. Minute der Gast in Führung ging. Einen Abpraller nahm Saddey aus 16 Metern direkt, traf den Ball nicht voll, doch das Leder fand über die Innenseite des rechten Pfostens den Weg ins Tor. Im direkten Gegenzug hatte nach Ecke von Marco Boyer Günther Sprossmann aus kurzer Distanz die Chance, scheitert aber am Torhüter. Kurz vor der Halbzeit fast noch das 2:0 für Röthenbach. Nach einem unnötigen Foul im 16-Meter-Raum entschied der Schiedsrichter völlig zurecht auf Elfmeter, doch Torwart Sigl schob das Leder am Kasten vorbei.

In der zweiten Halbzeit ging die Nüssing-Elf etwas engagierter zu Werke kam aber kaum zum Abschluss. Bis sich in der 62. Minute Tobias Seidel gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte und den Ball in den 16er hob. Dort scheiterte zuerst Conny Kleen am Torhüter. Der Abpraller fiel Sprossmann vor die Füße, und dieser netzte ohne Mühe zum 1:1 ein. Kurz vor Schluss doch noch die Siegchance für die „Urus“: In der 86. Minute drang Kleen über links in den Strafraum ein, seine Flanke fand den Kopf von Franz Weber, doch der setzte den Ball am Tor vorbei.

SV Unterreichenbach: Jacobi, Falke, Seemann, Müller, Ziermann, K. Aschenbrenner, Boyer, G. Sprossmann, Weber, Kleen, Seidl (Engelhardt).

TSV Röthenbach/St.W.: Sigl; Söll, Ungermann, Anders, Demirkiran (71. Vogel), Schmeißer, Saddey, Stanek, Da. Impric, De. Impric, Poutnik.

TSV Wolkersdorf – SC Großschwarzenlohe II 2:1 (1:0). Endlich der erste Sieg für Wolkersdorf unter dem neuen Trainer Horst Meyerhofer. Schon in der dritten Minute gelang nach einem Freistoß von Bär über die linke Seite das 1:0 durch einen Kopfball von Regensburger. Danach hatten beide Mannschaften noch Chancen, doch es blieb bis zur Halbzeit bei dem Ergebnis. Gleich nach Wiederanpfiff fiel das 1:1 durch einen unglücklichen Handelfmeter, den der Großschwarzenloher Mittelstürmer sicher verwandelte. Wieder nach einem Freistoß, diesmal von recht,s dasselbe Spiel: Flanke Bär, Kopfball Regensburger — 2:1. Das Spiel blieb bis zum Schluss spannend, da beide Mannschaften nie aufsteckten. Doch der TSV gewann glücklich, aber verdient. Auch der Schiedsrichter trug mit seinem sicheren Auftritt zu einem flotten Spiel bei.

TSV Wolkersdorf: Full, Magg, Bär, Regensburger, Scholz, Klippel, Körling, Müller, Weiler, Mayer, Richter (Dreznjah, Walter, Leinberger).

SV Leerstetten – SV Kammerstein 2:3 (0:1). In einer wie erwartet hitzig geführten, aber hochklassigen Partie entführten die Gäste den „Dreier“ von der Waldsportanlage. Insbesondere die Schlussminuten hatten es in sich. Die Gastgeber agierten zwar optisch überlegen, ließen aber Torgefahr, Spielwitz und vor allem die letzte Entschlossenheit vermissen. Den Gästen, die sich bei Standards ein ums andere Male brandgefährlich zeigten, gelang gleich in der zweiten Minute der Paukenschlag: Ein von Andreas Ditzig getretener Freistoß setzte für SVL-Keeper Hortig unglücklich zum 0:1 auf. Distanzschüsse von Christian Scheck (36., 41., 42) verfehlten nur knapp das Gästetor. Vor der Pause startete Rene Rabus ein sehenswertes Solo, hatte aber Pech beim Abschluss.

Der eingewechselte Kurt Hecht verwandelte in der 62. Minute den fälligen Strafstoß nach Foulspiel an Christian Scheck zum längst verdienten Ausgleich. Wieder war es jedoch eine Standardsituation, die dem Gast wie aus dem Nichts die Führung bescherte: Markus Marin erzielte durch einen Freistoß in der 66. Minute das 1:2. Pech hatte Martin Hertel in 75. und 76. Minute beim Abschluss. Mathias Katheder erzielte in der 83. Minute den verdienten Ausgleich per Kopf. Glück hatte der SVL in der 84. Minute als nach Leinbergers Schuss das Gebälk für Keeper Hortig retten musste. Eine Flanke von Martin Hertel in der 86. Minute verfehlte Christian Scheck nur knapp. Nach einem groben Foul (87.) im Mittelkreis an Thomas Müller schickte der Unparteiische den Kammersteiner Frank Raitmayer mit Rot vorzeitig zum Duschen. Den Schlusspunkt setzte aber Markus Marin in der 88. Minute mit  seinem zweiten Treffer des Tages.

SV Leerstetten: Hortig, Rabus, Röder (46. Hecht), Haaf, Buder, Aschenbrenner, Müller, M. Hertel, Scheck, Katheder, Winter (56. Mahlknecht).

SV Kammerstein: Rodenbücher, Schnell, Cacek, Wagner, Reitmayer, Ditzig, Beyer, Ringel, Marin, Jaha, Urban, Leinberger, Wirth

TSV Rittersbach – SpVgg Roth II 1:1 (1:0). Beide Teams teilten sich im Derby verdientermaßen die Punkte, wobei jeweils eine Mannschaft eine Halbzeit spielbestimmend war. Dabei ging der erste Durchgang an die Hausherren, die nach einer Viertelstunde durch Michael Förthner in Führung gingen. Der TSV hatte seinerseits das Geschehen im Griff, lediglich ein Freistoß von Ardahan Ardali sorgte für Gefahr. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste besser ins Spiel und erarbeiteten sich Chancen, bei einer stand Beni Piewak nur noch der Pfosten im Weg (70.). Zuvor hätten die Gastgeber das Spiel entscheiden können, als Thomas Eichbauer nach einem Konter den Ball aus fünf Metern aber nicht richtig traf (60.). Zehn Minuten vor dem Ende kamen die Kreisstädter dann doch zum Ausgleich: Beni Piewak nutzte ein Missverständnis in der Rittersbacher Defensive und traf ins leere Gehäuse (80.).

DJK Allersberg — TV 21 Büchenbach II 2:2 (1:2). Die Gastgeber waren die feldüberlegene Elf und hatten in der Anfangsphase auch die ein oder andere Tormöglichkeit. Stattdessen trafen die Büchenbacher in der 15. Minute zum 1:0. Lauber gelang nach Vorarbeit von Soganci in der 30. Minute der Ausgleich, doch fünf Minuten vor der Pause durfte ein TV-Angreifer das Leder nahezu ungehindert in die Maschen köpfen. Nach der Pause drängte die DJK auf den Ausgleich, den Lauber in der 57. Minute erzielte. In der Folge ergaben sich für beide Teams noch Chancen, doch es blieb beim für die Gastgeber enttäuschenden Remis.

SV Rednitzhembach — SV Eintr. Penzendorf 3:0 (2:0). Obwohl Hembachs Trainer Bernd Müller seine Elf gegenüber der Vorwoche erneut verändern musste, kontrollierten die Gastgeber gegen insgesamt enttäuschende Penzendorfer Gäste das Geschehen und fuhren einen verdienten Heimsieg ein. Die Angriffe der Eintracht wurden stets nach demselben Schema vorgetragen. Deren Torjäger Berthold Schießler konnte jedoch gut kontrolliert werden, und so strahlten die Gäste wenig Torgefahr aus. Anders die „Hembis“, die dann auch in der 20. Minute folgerichtig in Führung gingen. Benni Güttler bestrafte dabei die Sorglosigkeit in der SVP-Abwehr, die leichtfertig den Ball vertendelte und lochte ein. Das 2:0 fiel noch vor der Pause. Matthias Ehrlich fiel das Leder nach einer Ecke vor die Füße und er schoss ein. Nach dem Wechsel kontrollierte die Heimelf weiterhin eindeutig das Geschehn. Von den Gästen war nicht viel zu sehen. Mit dem dritten Treffer, den Dominik Grauthoff nach einem Konter erzielte, war die Partie entschieden.

SV Rednitzhembach: Dierkes; Leuzmann; Ehrlein, Saller, Schmidt, Schmid, Schäf, Nachtrab, Merkel, Güttler, Grauthoff (Th. Bauer, Schötz, Kraus).