Sportler des Jahres XI: Die männlichen Mannschaften

5.1.2017, 14:19 Uhr
Sportler des Jahres XI: Die männlichen Mannschaften

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U 14-Team der LG Landkreis Roth: Besonderer Jahrgang

Hier könnte etwas Großes heranreifen. Lukas Knäblein, Philipp Farchmin, Sascha Babel, Nils Kremling, Luca Perl (alle TSV Wendelstein), Simon Reif, Jakob Eberler (beide TSV Röttenbach) und Marvin Lorenz (SV Rednitzhembach) haben als U 14-Mannschaften der LG Landkreis Roth im vergangenen Jahr so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gab: Crosslauf-Titel, Block-Mehrkampf-Titel, Staffel-Sprint. Noch können die Jungs aus den Jahrgängen 2003 und 2004 „nur“ auf mittelfränkischer Ebene ihr Können zeigen. Doch da ließen sie beim Vergleichskampf beispielsweise den LAC Quelle Fürth klar hinter sich. „Wenn sie bei der Stange bleiben, werden wir spätestens ab 2018 auch auf Landesebene einiges von der Mannschaft hören“, ist Trainer Wolfgang Eberler überzeugt.

Vor allem der Wendelsteiner Nils Kremling, neben Lukas Knäblein der einzige, der aus dem jungen 2004er-Jahrgang kommt, gilt als herausragendes Talent, ähnlich wie es die Fichtner-Zwillinge, Sebastian Pfahler und Tobias Gußner vor einigen Jahren waren.

Doch die Fluktuation in der Leichtathletik ist groß. Viele Hoffnungsträger, die auf dem Sprung zur Deutschen Elite stehen, geben ihren (Leistungs-) Sport auf, weil sie den riesigen Zeitaufwand nicht mehr mit Studiumund Beruf in Einklang bringen können. Davon ist die U 14-Mannschaft der LG Landkreis Roth allerdings noch ein gutes Stück entfernt. „Jetzt“, glaubt Trainer Eberler, „können wir uns erst einmal auf die Erfolge freuen, die die Jungs in nächster Zeit einfahren werden“. Motivationshilfe dafür gibt es inzwischen für Sascha Babel und Jakob Eberle. Beide sind inzwischen Mitglied des Landeskaders.

Tischtennis-Schüler des TV Hilpoltstein: DM-würdig

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Zum ersten Mal hat sich eine Schülermannschaft aus dem Landkreis Roth und des erfolgsverwöhnten TV Hilpoltstein für die deutschen Tischtennismannschaftsmeisterschaften qualifiziert. Voraussetzung waren der mittelfränkische und der nordbayerische Titel, wo sich die Burgstadt-Jungs jeweils souverän durchsetzten. Zur Teilnahme an den deutschen Meisterschaften nimmt aber pro Bundesland immer nur der Landessieger teil, und der bayerische Titel war ein nervenaufreibender Krimi.

Gegen den SV DJK Kolbermoor, der für seine Jugendförderung mit professionellen Trainern bekannt ist, musste Matthias Danzer zwei Matchbälle abwehren. Nach dem Sieg mit hauchdünnem Abstand durfte die mit Abstand jüngste Mannschaft um die Topspieler Hannes Hörmann und Sebastian Hegenberger mit Matthias Danzer, Conner Siebert und Ersatzmann Vincent Distler die Reise nach Sachsen-Anhalt planen. Bemerkenswert ist dabei, dass alle Spieler jüngeren Jahrgängen angehören und auch 2017 noch mit der gleichen Aufstellung spielen könnten, mit Ausnahme von Sebastian Hegenberger sogar noch 2018.

Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften erreichte das jüngste Team nach drei Siegen und zwei etwas unglücklichen Niederlagen Platz fünf. Ein Podestplatz wäre mit etwas mehr Fortune und (Alters-) Erfahrung durchaus möglich gewesen was schon die knappe 4:6-Niederlage gegen den Deutschen Vizemeister TTC Bietigheim zeigt. Top-Spieler Hannes Hörmann, der auch als Einzelsportler nominiert ist, war mit 10:0- Einzel- und 5:0-Doppelsiegen der einzige Spieler der Meisterschaft, der ungeschlagen blieb. ue

Turner des TSV Georgensgmünd: Mit Spaß bei der Sache

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© Andreas Regler

2016 sorgte die Turnerriege des TSV Georgensgmünd mit einer nahezu perfekten Saison nicht nur im Landkreis, sondern auch weit über dessen Grenzen hinaus für Furore — und das in ihrem ersten gemeinsamen Jahr. Die 16- bis 20-Jährigen starten in der Kategorie Turnergruppenwettstreit (TGW) Jugend: Turnen, Medizinballweitwurf und Pendelstaffel. Weil beim Turnen normalerweise die Mädels klar in der Überzahl sind, hat das Gmünder Team bei den Turnieren regelmäßig Exotenstatus: Die neun Jungs Daniel Burger, Jonas Gaßmann, Markus Steer, Philipp Wahlefeld, Maximilian Zimmermann, Daniel Gaßmann, Matthias Katheder, Manuel Stern und Johannes Wechsler – allesamt Gmünder Eigengewächse – bilden eine reine Bubenriege und sind schon deshalb ein Hingucker.

Den Grundstein für ihre fabelhafte Saison legten die Jungs heuer beim Mittelfränkischen Turnerjugendtreffen. Nach Rang zwei im Vorjahr holten sich die Gmünder diesmal in souveräner Manier den Sieg. Wenige Wochen später, beim Bayerischen Turnertreffen, war die Konkurrenz schon deutlich stärker. Dennoch gelang den Gmündern wieder der Sprung auf den Platz an der Sonne — mit 0,05 Punkten Vorsprung ließen sie die starke Konkurrenz aus Turnerhochburgen wie Heising, Durach oder Memmingen hinter sich.

Beim Saisonhöhepunkt, den deutschen Meisterschaften, zeigten die Turner eine extrem starke Mannschaftsleistung, holten ihr bisher bestes Saisonergebnis und schmückten sich mit dem Vizetitel.

Woher kommt diese Leistungsexplosion? Die Jungs hätten in der vergangenen Saison nicht nur gesehen, dass sie um das Podest mitkämpfen können, sondern auch „gemerkt, dass sie bei den Leichtathletik-Disziplinen mehr tun müssen“, meint Trainerin Birgit Gaßmann. Top motiviert legten sie kurzerhand immer wieder freiwillige Zusatzschichten am Wochenende ein. Außerdem war die Turnübung mit vier Auerbach-Salti diesmal deutlich schwerer und damit höher bewertet. Die Jungs hätten zudem „heuer sauberer und synchroner geturnt“. Mindestens genauso wichtig sei jedoch, so Gaßmann weiter, noch etwas anderes: „Die Jungs haben immer ihren Spaß“ – egal ob beim Training oder im Wettkampf, und zwar unabhängig von der Platzierung.

Luftpistolenmannschaft der FSG Greding: Auf dem Weg nach oben

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Nach einigen Jahren im Mittelfeld der Bayernliga gelang der Luftpistolenmannschaft der FSG Greding in der vergangenen Saison großes: Johann Eberle , Hermann Sammiller, Martin Hetzer, Wilfried Stautner, Wolfgang Thomas und Dominik Sänger holten den zweiten Platz. Hinter der dominanten SSG Dynamit Fürth, die in die zweite Bundesliga zog. „Das war wirklich sehr gut“, sagt Gredings Schützenmeister Michael Medl. Doch das Team will anscheinend noch eins draufsetzen: Die Gredinger dominieren in der laufenden Saison und schicken sich als ungeschlagener Spitzenreiter an, den Fürthern in die zweite Bundesliga zu folgen.

„Es läuft sehr gut“, sagt Medl. Die Gredinger haben hervorragende Einzelschützen, ihr Schnitt liegt fast 20 Ringe höher als der der Konkurrenten. Mannschaftsführer Johann Eberle steht als bayerischer Vizemeister mit dem Perkussionsgewehr, als mehrfacher bayerischer Mannschafts-Vizemeister mit verschiedenen Waffen und als mittelfränkischer Meister mit auf der Auszeichnungsliste als Sportler des Jahres (FSG Hilpoltstein).

Hermann Sammiller und Wilfried Stautner werden als bayerischer Meister und Vizemeister mit dem Blasrohr ebenfalls auch als Einzelsportler geehrt. Zielsicher sind sie also, doch Medl sieht den Hauptgrund für das derzeitige hervorragende Abschneiden, darin, dass die Mannschaft seit einigen Jahren in dieser Besetzung antreten kann — und die Stammmannschaft eine ganze Saison durchschießen konnte. „Die Ergebnisse sind damit sehr konstant.“

Dafür wird meist mehrmals pro Woche trainiert. Der nun winkende Aufstieg in die 2. Bundesliga sei nicht vorrangig, man würde ihn aber schon gerne mitnehmen, meint Medl. Auch wenn es für Neueinsteiger schwierig werden würde — der Gredinger Schnitt liegt zwischen 1810 und 1820, eine Liga höher werden gut zehn Ringe mehr pro Schütze geschossen. Sollte es klappen, könnte die FSG Greding im nächsten Jahr erneut nominiert werden und Medl könnte sich erneut über die Werbung freuen, die die Wahl zum Sportler des Jahres mit sich bringt: So werde deutlich, welch gute Mannschaften die örtlichen Vereine zu bieten hätten. bga

Tischtennis-Herren des TV Hilpoltstein: Ein Team

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© Salvatore Giurdanella

Die erste Tischtennis-Herrenmannschaft des TV Hilpoltstein ist ein oft gesehener Gast bei der Auszeichnung der Sportler des Jahres — und kommt im Gegensatz zu anderen Teams auch, wenn sie eingeladen wird. Zuletzt war das Team für den Aufstieg in die 2. Bundesliga nominiert, heuer ist es der dritte Platz in der vergangenen Saison. Ein weiterer Höhepunkt, der Einzug ins „Final Four“ des Deutschen TT-Pokals, ist in der offiziellen Liste der sportlichen Erfolge noch gar nicht aufgeführt.

Und auch wenn am Wochenende der Ehrungsveranstaltung dieses „Final Four“ ansteht: „Wir sind definitiv auch in Roth dabei“, verspricht Kapitän Alexander Flemming. Er steht zusätzlich für seinen dritten Platz bei der Clickball-WM und den neunten Platz bei der deutschen TT-Meisterschaft auf der Liste der zu ehrenden Sportler, Dennis Dickhardt ist bayerischer Meister im Einzel, Nico Christ wurde Fünfter bei der deutschen Meisterschaft im Doppel.

„Es macht zusammen einfach sehr viel Spaß“, sagt Flemming über den Erfolg seiner Mannschaft. Das Team mit Petr David, der kürzlich seinen Vertrag verlängerte, verbringt nicht nur bei Spielen, Turnieren und im Training viel Zeit miteinander, sondern trifft sich auch in der Freizeit. Sie harmonieren also sehr gut, dabei spielen sie sehr unterschiedlich — eine weitere Stärke, weil sich die Gegner schwer auf die Hilpoltsteiner einstellen können.

So glänzt David durch sehr gutes Aufschlag-/Rückschlagspiel, Flemming bei den langen Bällen, Christ ist ein sehr guter Allrounder, während Dickhardt überragende Übersicht beweist. In der laufenden Saison verlor die TV-Mannschaft einige Spiele unglücklich. Flemming glaubt deshalb, dass Hilpoltstein noch ein, zwei Plätze nach oben klettern wird in der Tabelle.

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