Susanne König wird Bürgermeisterin in Abenberg

29.3.2020, 20:16 Uhr
Susanne König wird Bürgermeisterin in Abenberg

© Foto: Robert Gerner

Das hat es bislang nur in Büchenbach (Anneliese Seubert) und in Georgensgmünd (Eva Loch) gegeben: Zum dritten Mal in der fast 50-jährigen Geschichte des Landkreises Roth steht eine Frau an der Spitze einer Gemeinde. Die parteilose Susanne König, von der SPD ins Rennen geschickt, entschied die Bürgermeister-Stichwahl in Abenberg gegen den von der CSU nominierten Jens Meyer klar für sich. 62,78 Prozent der Wähler entschieden sich für die 38-Jährige. "Ich freue mich wahnsinnig", sagte sie in einer ersten Reaktion – um gleich darauf das erste Versprechen abzugeben: Ich werde mit dem Stadtrat alles daran setzen, dass Abenberg der liebenswerte Ort für alle Generationen bleibt, der er jetzt schon ist."

Die Stimmung an diesem Wahlsonntag im neuen Abenberger Bürgersaal ist angespannt. Corona-bedingt darf jeder der beiden Stichwahl-Kandidaten nur zwei Unterstützer mitbringen. Als der erste der acht reinen Briefwahlbezirke ausgezählt ist, deutet sich schon an, wer an diesem Abend etwas zu feiern hat. 54 Prozent für König, 46 für Meyer. Von Wahlbezirk zu Wahlbezirk wird das Ergebnis deutlicher. 2208 Stimmen werden am Ende für König addiert sein, 1309 für Meyer.

Verlierer erster Gratulant

Der ist ein fairer Verlierer – und der erste Gratulant. "Gib mir mal Deinen gesunden Ellbogen", sagt der Abenberger Feuerwehrkommandant in Anspielung auf den Gipsarm, den Susanne König derzeit nach einem Unfall trägt. "Ich gratuliere Dir herzlich." Beide sind sich nicht nur in den vergangenen Monaten im Wahlkampf oft begegnet, beide werden auch künftig miteinander zu tun haben. Meyer ist Stadtratsmitglied, König und Meyer sind auch gemeinsam in den Kreistag gewählt worden. "Mit den meisten Stimmen aller Abenberger Kandidaten", wie der Verlierer sagt. "An solch einem Abend muss man sich eben der kleinen Dinge erfreuen.

Derweil kann Susanne König ein paar Meter weiter ihr Glück kaum fassen. Am Abend wolle sie sich mit ihrem Mann ein gutes Glas Wein gönnen. Ab Montag werde sie dann aber Werner Bäuerlein, dem noch amtierenden Rathauschef, der nicht mehr kandidiert hatte, verstärkt über die Schulter schauen. Schließlich gehe es darum, einen guten, geordneten Übergang hinzubekommen. "Das wird uns auch gelingen."

An Werner Bäuerlein wird’s nicht liegen. Denn der scheidende Bürgermeister, der sich aus dem Wahlkampf völlig herausgehalten hat, macht keinen Hehl daraus, dass sich seine Wunschkandidatin durchgesetzt hat. Sicher, mit Jens Meyer, dem Abenberger Feuerwehrkommandanten, "hat es nie etwas gegeben. Die Zusammenarbeit war und ist einwandfrei." Doch Susanne König sei diejenige, "der ich es zutraue, das fortzusetzen, was ich vor 18 Jahren begonnen habe."

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