Unterhaltsame Bilderreise: „Schwabach früher und heute“

16.11.2013, 11:00 Uhr
Unterhaltsame Bilderreise: „Schwabach früher und heute“

© ukb/oh

Aufgrund der letztjährigen überaus erfolgreichen Veranstaltung zum gleichen Thema mit etwas anderen Bildern beschlossen die beiden Vereine, zu der sich noch die Bürgerstiftung „Unser Schwabach“ gesellte, eine Neuauflage mit diesen beiden Akteuren. Aber auch dieses Mal reichten die Sitz- und Stehplätze bei Weitem nicht aus, als Hans Grießhammer über den Wandel in den Straßen Schwabachs plauderte.

Alte und neue Aufnahmen

Ergänzt wurden die zahlreichen Episoden über die Einzelhandelsgeschäfte, Einrichtungen, und Gaststätten der Schwabacher Innenstadt mit der Gegenüberstellung von alten Fotoaufnahmen aus der Sammlung Grießhammer und neuen, die Antje Boas gekonnt und sehr aufwändig aus dem gleichen Blickwinkel heraus in diesem Sommer aufgenommen und bearbeitet hatte.

Grießhammers fotografische „Führung“ begann mit dem Blick auf das einst verputzte Rathaus, das 1901 noch eine große „schreckliche“ Gaube auf dem Dach hatte, die allerdings zwei Jahre später entfernt wurde.

Super brachte das Ende

Einen besonderen Bezug hatte Hans Grießhammer zu seinem „Freund Schaffner“, der am Königsplatz 25 sein Domizil hatte. Begeistert erzählte Grießhammer von „der einzigen Tankstelle“ direkt an der Straße des Marktplatzes. „So etwas wäre heute undenkbar!“ Sie war bis das Super-Benzin eingeführt wurde in Betrieb.

„1973 wurde die Tankstelle aufgegeben, weil Leonhard Schaffner nur einen Tank in der Erde hatte“, stellte der frühere Einzelhändler aus Leidenschaft fest.

Diese Liebe zu den Geschäften in der Innenstadt, trieb ihn auch dazu, alles Wissenswerte, sämtliche Unterlagen von jedem Haus, in dem sich jemals ein Geschäft befand, zu sammeln: In seinen Ordnern befinden sich Aufzeichnungen von Eigentümern bis hin zu Zeitungsanzeigen. Mit Wehmut stellte er fest: „Früher fand man eine bunte Vielfalt an Geschäften auf dem Marktplatz, heute findet man nur noch Filialisten.“

Radikaler Wandel

Besonders eindrucksvoll konnte man die städtische Veränderung der Rathausgasse beim Vergleich von einst und jetzt erkennen. Aus einem schmalen Gässlein wurde eine ausgebaute Straße. Wer wusste schon, dass das Haus des Stadtbauern Degenbeck 1906 wegen der Erweiterung dieser Straße weichen musste und dieser 1922 das Wißmeier-Haus kaufte, um dort ein Lebensmittelgeschäft einzurichten. 1956 folgte hier das Schreibwaren-Geschäft von Georg Wißmeier, der dieses Haus dann erwarb.

Wie radikal man die Verbreiterung der Rathausgasse vorantrieb, beweist ein Foto, das ein Haus zeigt, dem im vormals benannten „Rambsengässchen“ einfach ein Stück abgesägt wurde.

Höher schlug sein Herz beim Blick in die Rosenbergerstraße mit ihren damals vielen kleinen Einzelhandelsgeschäften. Noch mehr scheint Grießhammer an seinem Lieblingsgebäude zu hängen, dem ehemaligen „Gasthaus zur Rose“ in der Ludwigstraße. In diesem „ersten Haus am Platze“ seien so manche rauschende Faschingsfeiern abgehalten worden, ehe es 1968 zum großen Bedauern von Grießhammer abgerissen wurde.

Personal ist verschwunden

Neben den zahlreichen Bildern aus der Innenstadt durfte sich das Publikum auch an den Bahnhof erinnern. Zu früheren Zeiten hatte dieser noch je einen Wartesaal für die erste und zweite Klasse. Dazu bestand auch noch die Güterhalle. „Damals waren noch neun Leute am Bahnhof beschäftigt, heute sind es nur mehr zwei“, stellte Grießhammer fest.

Einen Schwerpunkt legte er auf die Badegewohnheiten der Schwabacher mit ihren insgesamt 16 Bädern. Angeregt wurde er hierzu durch den kommenden Abriss des „Brausebads“, einem ehemaligen Stadtbad in der Südlichen Ringstraße. Ferner berichtete er vom Apotheker Adam Heim, der hinter seiner Engel-Apotheke ein Badehaus gebaut hatte.

Nicht unerwähnt blieben die beiden historischen Bäder am Spitalberg und an der Fleischbrücke. Darüber hinaus erfuhr man, dass 1877 ein öffentliches Flussbad oberhalb der Rößleins Mühle eröffnet wurde.

Bad, Café und Erinnerungen

Schließlich sprach er noch von der städtischen Badeanstalt beim heutigen Reit- und Fahrverein, dem städtischen Bad beim Luna-Kino, das vom Stadtbad in der Alexanderstraße abgelöst wurde. Nicht fehlen durften Episoden rund um das Parkbad mit dem legendären Terrassencafé, an das Hans Grießhammer aufgrund seiner eigenen Hochzeitsfeier ganz spezielle Erinnerungen hatte.

Ebenso gab es Bilder und Geschichten zum Bad in der amerikanischen Kaserne, den Hinweis auf das Unterreichenbacher Flussbad, Kommentare zum heutigen Hallenbad und dem Saunabad in der Dianastraße.

Im kommenden Jahr wird es eine dritte Veranstaltung geben.
 

Keine Kommentare