Uralte Tradition stirbt nicht

19.5.2010, 00:00 Uhr
Uralte Tradition stirbt nicht

© Gerner

Der Rednitzhembacher Jürgen Stiller und sein Vater Peter Meyer werden ab 3. Juni das kleine Bootshäuschen an der Eisernen Brücke öffnen und die acht Kähne, Kajaks und Kanadier zu Wasser lassen. Sie übernehmen die Nachfolge von Familie Zenker, die nach der Saison 2009 aufgrund zeitlicher Überlastung den Betrieb einstellte.

Gemeinderat Hermann Weidmann machte sich auf die Suche nach potenziellen Nachfolgern – und wurde bei Jürgen Stiller schließlich fündig. »So etwas wie unsere Kahnfahrt durfte einfach nicht sterben«, begründet Weidmann sein Engagement. Auch der Gemeinde lag einiges daran, die Tradition zu erhalten. Erst vor kurzem beschloss der Bauausschuss, das gesamte Equipment den früheren Betreibern der Kahnfahrten abzukaufen. »Wir sind«, scherzt Bürgermeister Jürgen Spahl, »damit eine kleine kommunale Reederei geworden«. Boote, Paddel, Helme und Schwimmwesten werden zunächst für die nächsten zwei Jahre an Jürgen Stiller verpachtet – für einen eher symbolischen Preis. Wer in Rednitzhembach ablegt, kann auf der Rednitz in südlicher Richtung bis kurz vor Pfaffenhofen paddeln. Dann macht das Kohl-Wehr den Ausflüglern ein Ende. Zurück die knapp 2,5 Kilometer bis nach Rednitzhembach geht es dafür ganz leicht. Dann treiben die Boote mit der Strömung dem Hafen entgegen, der eigentlich gar kein richtiger Hafen ist. »Offiziell«, erklärt Bürgermeister Spahl, »ist das eine Wasserentnahmestelle für die Feuerwehr.«