Vom Jäger zum Gejagten: Schwabach ist Regionalliga-Spitze

24.1.2018, 15:04 Uhr
Vom Jäger zum Gejagten: Schwabach ist Regionalliga-Spitze

© Foto: Robert Schmitt

Quantitativ lässt der Kader von Coach David Muck nach wie vor zu wünschen übrig, aber über die Qualität lässt sich das nicht behaupten. Die acht Akteure des TV 48 spielten im Gegensatz zur vergangenen Woche konzentriert, blieben hart am Gegner. Vor allem Theresa Heinz mit einer starken Defenseleistung und Küken Julia Gentsch, die wohl noch nie so viele Regionalliga-Spielminuten absolvieren durfte, überzeugten ihren Coach. Und dann war da noch die Mannschaftsleistung; da war wenig Raum für Kritik.

Es hagelte Dreier

Eröffnen durfte den Korbpunktereigen Sara Hansel mit einem Dreier in der ersten Spielminute. Franziska Witzel von der BG antwortete – mit einem Dreier. Es waren die ersten von insgesamt neun in der ersten Spielperiode und es sollten im ganzen Spiel 16 (!) – neun für Schwabach, sieben für die BG Elsenfeld/Großwallstadt – werden. Beide Teams zeigten kaum Schwächen, auch nicht von der Freiwurflinie; Die BG versuchte die körperliche Überlegenheit der Gastgeber mittels einer Zone auszugleichen. Das bedeutete "Grünes Licht" für die Distanzschützen, und so lautete der Spielstand nach zehn Minuten 23:15 für die Einheimischen. Gut, beruhigend, aber bei dem Gegner – man darf sich da vom Tabellenstand nicht täuschen lassen – keine Garantie für einen späteren Erfolg.

Schwabach blieb im zweiten Viertel am Drücker, im Angriff war man aber nicht mehr ganz so erfolgreich, an der Freiwurflinie wurden nur drei von sieben Würfen genutzt. Aber die Defense blieb schier unüberwindbar und ließ nun wie der Gegner kaum mehr Dreier zu. Jedenfalls bedeutete das 17:12-Teilergebnis zur Halbzeit eine Führung der Kia Baskets von 40:27.

Starke Abwehrreihen

Die Abwehr beider Mannschaften beherrschte nach der Halbzeitpause immer stärker das Geschehen. Die 48er hielten die Witzel-Schwestern, die für knapp die Hälfte aller Korbpunkte des Gegners bislang verantwortlich zeichneten, auf sage und schreibe drei Korbpunkten. Auch die Defense der Unterfranken machten den einheimischen Angreifern das Leben schwer, aber die Offense der Kia Baskets war halt doch etwas durchsetzungsfähiger – 14:11 ging das dritte Viertel an die Einheimischen, der 54:38-Zwischenstand vor dem Schlussviertel war im Prinzip eine Vorentscheidung.

Tatsächlich ließen sich die Schwabacher Mädels nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Zudem hatte Coach Muck nochmals "vollen Einsatz" eingefordert, und die Kia Baskets lieferten: Nochmals drei Dreier bis zur 34. Minute (67:41), und das Spiel war gelaufen. Der Gast kam nur noch sporadisch zur Korberfolgen, Schwabach ließ nichts mehr anbrennen, gewann die Spielperiode klar mit 22:11 und das Spiel mit 76:49.

Und jetzt sind die 48er die Gejagten. Das werden sie schon am kommenden Wochenende in Chemnitz zu spüren bekommen. Coach David Muck wird insgeheim hoffen, dass sich keines seiner Mädels verletzt – das Verletzungspech, das in der vergangenen Saison fast zum Abstieg geführt hätte, dürfte noch in unangenehmer Erinnerung sein. Wenn es diesmal besser läuft und die Mädels 100 Prozent oder mehr zeigen, dann lässt sich die Tabellenführung behaupten. Aber was wird dann?RAYMOND HASLER

Kia Baskets Schwabach: Wägner (18/4, 2/2), Furman (12), Hansel (12/3, 2/1), Katha Kreklau (12), Heinz (9, 6/3), Schlüter (9/2, 2/1), Fett (2), Gentsch (2, 1/0).

Regionalliga Damen

Schwabach – BG Elsenfeld/Großwallstadt 76:49, Marktheidenfeld – Nördlingen 69:43, Kemmern – Würzburg 70:20, Jahn München – MTV München 86:56, München Baskets – Chemnitz 45:57.

1. M. A. Baskets Schwabach 12 20 894:737

2. TG Wildcats Würzburg II 12 20 724:644

3. TV Marktheidenfeld 11 16 673:568

4. TS Jahn München II 12 14 816:713

5. BG Litzendorf 10 12 601:622

6. SC Kemmern 1930 10 8 566:552

7. München Basket 11 8 556:656

8. ChemCats Chemnitz 12 8 647:704

9. TSV 1861 Nördlingen 12 8 715:739

10. Elsenfeld/Großwallstadt 10 6 562:623

11. MTV 1879 München 12 4 670:866

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