Waldorfschüler zeigten „Wälder“ von Wajdi Mouawad

30.1.2016, 11:14 Uhr
Waldorfschüler zeigten „Wälder“ von Wajdi Mouawad

© Foto: Schmoll

„Wohin man blickt, Wald, überall, überall, überall, überall, überall nur Wald, und mittendrin in diesem Wald sitzen wir, ohne irgendwen, den wir lieben“, sagt Loup, die Hauptfigur.

Wajdi Mouawad lässt das Publikum an der Suche von Loup und dem Wissenschaftler Douglas nach ihren familiären Wurzeln in Form einer dokumentarischen Recherche teilnehmen.

In diesem fast vier Stunden dauernden Stück wird in vielen Sprüngen und Blitzlichtern eine teilweise monströse Abstammungsgeschichte erzählt, die von der Gegenwart bis ins 19. Jahrhundert reicht. Dabei stößt Loup auf tragische Fälle, die sich um Inzest, Vergewaltigung sowie tiefe und wahre Freundschaft, die den Tod überdauert, drehen. Bis ins 19. Jahrhundert haben ihre Vorfahren immer wieder Versprechen gemacht, auch Loup.

Beeindruckende Leistung

Dieses schwierige und abendfüllende Stück, wurde unter Anleitung der beiden Regisseure Michael Barz und Jacek Klinke, welche die Theaterarbeit der Freien Waldorfschule Wendelstein seit mehreren Jahren begleiten, im Festsaal aufgeführt. Die darstellerischen Leistungen der Schüler und Schülerinnen waren beeindruckend.

In einem vier Wochen dauernden Prozess, der Anfangs unterrichtsbegleitend und in den letzten 14 Tagen ausschließlich sich dem Stück widmete, wurden die Ideen und Vorstellungen der Schüler eingebracht. Nicht nur dass Erleben des Textes, das Hineinschlüpfen in eine Rolle, das Erlernen von Gestik und Mimik und das schwierige Miteinander auf der Bühne waren von den Schülern zu lernen. Sie leisteten auch alle Arbeiten rund um das Stück: von Bühnenbild und Requisite über die Kostümen bis zur Beleuchtung.

Ein absolut verdienter und langanhaltender Applaus am Schluss belohnte die schauspielerische Leistung der Schüler.

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