Frauenpreis der Grünen

Wie "Die naggerde Hummel" nach Schwabach kam

Robert Schmitt

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13.3.2022, 19:00 Uhr
Die Bündnis-Grünen zeichneten mit dem „Frauenpreis“ den Unverpackt-Laden „Die naggerde Hummel“ aus. Im Bild von links Grünen-Chefin Katrin Greiner, Neggerde-Hummel-Gründerin Jacqueline Volland, Grünen-Frauengruppe-Vorsitzende Sylvia Sommer.  

© Robert Schmitt, NN Die Bündnis-Grünen zeichneten mit dem „Frauenpreis“ den Unverpackt-Laden „Die naggerde Hummel“ aus. Im Bild von links Grünen-Chefin Katrin Greiner, Neggerde-Hummel-Gründerin Jacqueline Volland, Grünen-Frauengruppe-Vorsitzende Sylvia Sommer.  

Jacqueline Volland hat „Die naggerde Hummel“ am 31. Oktober 2020 eröffnet. „Hauptgrund dafür war meine persönliche Einstellung“, erklärte Volland im Bürgerhaus, „denn ich habe mich schon immer stark für Umwelt- und Tierschutz engagiert.“

Nach einem Schnupperbesuch in Nürnbergs erstem Unverpackt-Laden ist die 29-jährige Hotelbetriebswirtin ihrem Herzen gefolgt. „Schwabach braucht auch einen solchen Laden“, habe sie sich gesagt. „Der Preis freut mich umso mehr, weil es unternehmerisch zur Zeit schwer ist“, sagte Volland. „Dennoch ist es sehr sehr wichtig, weiter auf diese Richtung zu setzen, denn die Zahlen sind erschreckend“, so die Jungunternehmerin.

5,3 Millionen Tonnen Plastikmüll

Immerhin seien 2018 beispielsweise weltweit 5,3 Millionen Tonnen Plastikmüll angefallen, so Sylvia Sommer, Vorsitzende der Grünen Frauengruppe, und es würden gegenwärtig rund um den Globus eine Million Plastikflaschen verkauft. „Pro Minute“, so Sommer.

Im Unverpackt-Laden hingegen falle lediglich ein gelber Sack pro Monat an. Deshalb sei der Beitrag des Geschäfts zum Umweltschutz sehr wichtig, sagte die Biologin. Zugleich wies Sommer auf das umfangreiche Sortiment und regionale Zusammenarbeit hin. „Vieles ist biozertifiziert und der Kaffee im Unverpackt-Laden wird im Blauen Haus in der Friedrichstraße geröstet.“

Der Mut ist preiswürdig

Der Mut Vollands war es hauptsächlich, der die Grünen bewogen hat die junge Frau auszuzeichnen. „Der Laden ist ein wichtiger Baustein für Umweltschutz und die Reduzierung des Verpackungsmülls in Schwabach“, erklärte Grünen-Chefin Katrin Greiner.

„Sie machen Mut und Lust zu gründen“, wandte sich Verena Osgyan unmittelbar an Jacqueline Volland und bezeichnete sie als Vorbild, „denn Frauen sind in der Gründerszene immer noch Exotinnen“, stellte die Nürnberger Landtagsabgeordnete fest. Ihrer Darstellung zufolge sind Frauen als Urheber von „Start-Ups“ unterrepräsentiert und benachteiligt.

Entsprechend forderte sie eine spezialisierte Förderung über Gründerinnen-Zentren und den leichteren Zugang zu Finanzierungen. „Nur jedes zehnte „Start-Up“ in Deutschland wird von einem weiblichen Team aufgebaut“, so Osgyan. „Wir können es uns aber nicht länger leisten, so viel kreatives Potential zu verschenken, wenn unser Standort im globalen Wettbewerb bestehen soll“, so die Hochschul- und Forschungs-Politikerin. Zugleich erklärte sie, dass Frauen bei sozialen, ökologischen oder nachhaltigen Unternehmen etwas häufiger als Gründer auftreten. „Wie Jacqueline Volland schaffen sie dann Lebensqualität vor Ort.“

„Wir erklären alles ganz genau“

Schließlich wandte sich die Ausgezeichnete noch an alle Schwabacherinnen und Schwabacher. „Man braucht keine Angst zu haben, in meinen Laden zu kommen“, so Jacqueline Volland, „denn wir erklären alles ganz genau.“ Ferner hob sie die Einkaufsqualität hervor. Insbesondere die verschiedenen Düfte seien ein echtes Erlebnis. „Einkaufen mit allen Sinnen.“

In Sachen „Hygiene“ in Corona-Zeiten beruhigte Fachfrau Sylvia Sommer. „Es ist alles so organisiert, dass kontaktlos abgefüllt werden kann“, sagte sie. Zur Namenswahl für ihr Unternehmen gab Jacqueline Volland ebenfalls Auskunft. Einerseits sollte es typisch fränkisch sein. Deshalb „naggerde“. Andererseits die Natur repräsentieren. Dafür stehe die Hummel.

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