«Wir schauen auf zum SC 04 Schwabach«

7.2.2009, 00:00 Uhr
«Wir schauen auf zum SC 04 Schwabach«

© Stephan Hippel

Auch die Verantwortlichen der heimischen Konkurrenz in der Bezirksoberliga hoben den SC 04 schon mal auf den Favoritenschild. Harald Schwarz, Fußball-Abteilungsleiter des TSV Kornburg, formulierte diese Einschätzung sogar ziemlich offensiv und sprach aus, was andere vielleicht denken: «Der SC 04 wird Meister, alles andere wäre eine Lachnummer.« Dabei hätten die Kornburger gegen ein Scheitern der Schwabacher nicht einmal etwas einzuwenden, zumal der Neuling aus dem Nürnberger Süden durchaus als Konkurrent für die Schwabacher angesehen werden muss. Obwohl die Elf von Stefan Nüssing zu Beginn der Saison überhaupt nicht in die Gänge kommen wollte, kam sie immer besser in Schwung und rollte das Feld von hinten auf. Platz sechs mit nur vier Punkten Rückstand auf Hersbruck lassen viel Raum für Spekulationen. Das Thema Abstieg dürfte indes gegessen sein, wenngleich man sich in dieser Spielklasse nie zu sicher fühlen dürfe. «Noch zwölf Punkte sollten für den Klassenerhalt reichen, und die werden wir wohl in den verbleibenden 13 Spielen holen«, rechnete Schwarz vor.

Die personellen Veränderungen im Kader des TSV Kornburg zur Winterpause lesen sich im Vergleich zum SC 04 eher bescheiden, dennoch glaubt man in Conny Kleen, der vom Schwabacher Rivalen gekommen ist, und Kevin Jobst vom TSV 1860 Weißenburg zwei gute Nachwuchsleute gefunden zu haben, welche die Mannschaft durchaus ein Stück weiter bringen könnten. Auch zwei Abgänge musste Nüssing beklagen. Neben Andreas Kolb, den es zum FC Stein in die Bezirksliga Nord zog, verließ Ulli Pfister den Verein in Richtung SV Seligenporten. Der Torhüter konnte dem Werben seines früheren Trainers Uwe Neunsinger (beide beim SC 04) also nicht widerstehen, zumal der Bayernligist wirklich ein Torwartproblem zu haben scheint.

Kleine Brötchen, nimmt man den SC 04 als Maßstab, muss man wohl beim FV Wendelstein oder SC Großschwarzenlohe backen. Dies zeigt schon der Blick auf die Bezirksoberliga-Tabelle. Neuling SC Großschwarzenlohe belegt einen der nicht besonders beliebten Abstiegsplätze, während der FV zwar als Tabellenelfter auf einem Nichtabstiegsplatz rangiert, aber gerade mal zwei Zähler von einem solchen entfernt liegt. «Wir wollen und können uns nicht mit den Schwabachern messen - wir schauen eher auf zum SC 04!« Auch Wendelsteins Trainer Stefan Wüst hat seinen Meisterschaftsfavoriten ausgemacht. Pikant sicherlich, dass sich beide Teams, SC 04 und FV, am ersten Spieltag nach der Winterpause gegenüber stehen werden.

Die eher bescheidenen finanziellen Möglichkeiten werden den FV wohl bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern lassen. «Um so schöner, wenn wir den Abstieg auch vermeiden können«, so der Trainer. Der wird in den verbleibenden 13 Spielen auf den bisherigen Spielerkader bauen müssen. Der sollte im Normalfall auch genügen, um die Ziele zu erreichen. Zwei Neuzugänge schlossen sich dem Verein von der Mozartstraße an. Einer der beiden ist jedoch ein alter Bekannter, hat mit Trainer Stefan Wüst noch beim FV und TSV Wendelstein zusammen gekickt. Robert Grabbert, defensiver Mittelfeldspieler, zuletzt für Morgenrot Mögeldorf im Einsatz, sucht noch einmal die Herausforderung und kommt dem FV-Trainer, weil sehr erfahren, nicht mal so ungelegen. Die Stärken von Sebastian Mittermeier, der vom TSV Kornburg zum FV gewechselt ist, sind eher in der Offensive zu suchen.

Ein Punkt Rückstand

Wie der FV Wendelstein will natürlich auch der SC Großschwarzenlohe in seinem ersten Bezirksoberligajahr den Klassenerhalt schaffen. Dazu müsste die Elf von Trainer Ralf Neubauer aber noch einen Zähler gutmachen. Der Neuling hat sich sehr gut akklimatisiert in der neuen Umgebung, wie aus den teilweise beachtlichen Ergebnissen gegen die Topmannschaften (unter anderem Siege über SC 04 und FSV Stadeln) unschwer abzulesen war. Die nötige Konstanz fehlte aber, und so gab es vor allem gegen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf immer wieder Rückschläge zu verdauen. Oftmals auch hervorgerufen von vielen personellen Sorgen während der vergangenen Monate.

In der seit einer Woche laufenden Vorbereitung hat der Trainer den Kader weitestgehend beisammen, was durchaus Hoffnung macht, die Ziele umzusetzen. Personell nachzulegen, war so nicht unbedingt notwendig. Nur einen Spieler hat man an Land ziehen können. Vom Nachbarn FV Wendelstein wechselte mit dem erst 19-jährigen Felix Hettwer ein Nachwuchsspieler mit Perspektiven nach Großschwarzenlohe.