„Wir sehen uns im Maximilianeum“

25.9.2012, 00:00 Uhr
„Wir sehen uns im Maximilianeum“

© ley

Der 33-Jährige ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Maschinenbau in Ilmenau, Fachgebiet Lichttechnik. Ob er nun zur neuen Lichtgestalt der FDP im Kreis avanciert, deren Gelder er seit vergangenem Jahr als Schatzmeister verwaltet, wird die nahe Zukunft zeigen. Auch in der Industrie hat er bereits mehrjährige Berufserfahrung gesammelt.

Analog seines Lebenslaufs sind auch seine politischen Ziele: Er will Wirtschaft und Bildung stärker vernetzen. Hier sei in Bayern zwar schon vieles passiert, „aber es gibt noch genug Arbeit“, so Kramer nach seiner fast einstimmigen Wahl, lediglich eine Enthaltung gab es.

Schafft er den Einzug in den Landtag, will er dort auch in den Technologie- und den Bildungsausschuss. Oder beide noch besser vernetzen oder am besten gleich zusammenlegen. Bei solchen Vorstellungen dachte der nach Hilpoltstein angereiste Bezirksvorsitzende der Liberalen Jörg Rohde kurz, aber laut über die Konsequenzen einer solchen Fusion nach: „Dann hätten wir auch einen Minister weniger, aber das wäre auch okay“.

Wobei er mit „wir“ nicht seine Fraktion meinte. Denn die will ihre Regierungsverantwortung in München ausweiten. Aktuelle Umfragen sprechen jedoch nicht unbedingt dafür. „Doch die berücksichtigen das bayerische Wahlsystem nicht“, spielte Rohde auf die Möglichkeit der Kandidaten an, den Sprung in die Regierung via Erst- oder Zweitstimme zu schaffen. Das steigere die Chancen der FDP, die an der Landtagswahl laut Rohde auf „acht Prozent plus X“ Stimmen kommen will. Um das zu schaffen, „brauchen wir noch etwas Rückenwind“, so der Vizepräsident des Bayerischen Landtags.

Dort will er auch bald Kramer sitzen sehen, dem er schon mal zurief: „Wir sehen uns im Maximilianeum!“

Rohde zeigte sich zuversichtlich, dass dort bald drei statt bisher nur zwei mittelfränkische Liberale (neben ihm selbst ist bislang Katja Hessel für die Bezirks-FDP vertreten) für frischen Wind sorgen könnten.

Als Wahlkreisbewerberin geht zudem Walburga Kumar ins Rennen um die Zweitstimmen bei der Landtagswahl. Einstimmig wurde die 72-Jährige hierfür gewählt. Innerparteilich sind der früheren Gynäkologin politische Ämter wohl vertraut. Derzeit ist sie Beisitzerin des Kreisverbandes der Liberalen sowie stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins in Roth, wo sie auch im Stadtrat vertreten ist.

Ebenfalls aus Roth kommt Robert Langenberger. Ihn nominierte die Stimmkreisversammlung in Abwesenheit bei einer Gegenstimme zum Direktkandidaten für die Bezirkstagswahl, die am gleichen Tag wie die Landtagswahl stattfinden wird. Der 41-jährige Diplomingenieur hatte vorab bereits schriftlich zugesagt, dass er eine solche Wahl annehmen werde.

Zweitstimmen soll indes Max Netter einfangen, der dazu einstimmig ausersehen wurde. Über mangelnde politische Ämter kann der 62-Jährige bereits jetzt nicht klagen. Der Bauunternehmer ist nicht nur stellvertretender Landrat, sondern auch Vize der Kreis-FDP sowie Mitglied im Kreistag und im Gredinger Stadtrat. Mit ihm war das Quartett des Vorentscheids komplettiert.

Die endgültigen mittelfränkischen Wahlkreislisten für Land- und Bezirkstagswahl werden von der FDP am 20. Oktober in Rothenburg aufgestellt.

Bundestagsabgeordnete Marina Schuster (Greding), die als Kreisvorsitzende die Nominierungsversammlung leitete, sicherte den Kandidaten „meine volle Unterstützung“ zu.

Aber man werde ja ohnehin wohl gemeinsam Wahlkampf betreiben. Denn die Bundestagsabgeordnete will in Berlin bleiben. Ob sie das schafft, wird die Bundestagswahl erweisen, die in zeitlicher Nähe zu den anderen beiden Wahlen stattfindet.
 

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