Sechs tote Teenager in Arnstein: Anklage gegen Vater

1.9.2017, 10:22 Uhr
Sieben Monate nach dem Kohlenmonoxid-Tod von sechs Teenagern in einem Gartenhaus in Unterfranken hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Eigentümer der Hütte erhoben.

© dpa Sieben Monate nach dem Kohlenmonoxid-Tod von sechs Teenagern in einem Gartenhaus in Unterfranken hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Eigentümer der Hütte erhoben.

Der 52-Jährige, der selbst zwei Kinder bei dem Unglück verloren hat, habe ein Stromaggregat trotz fehlender Zulassung in einem geschlossenen Raum aufgestellt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Sie werfen dem Mann fahrlässige Tötung in sechs Fällen vor. Bei einer Verurteilung drohen ihm eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Haft.

Die jungen Leute im Alter von 18 und 19 Jahren hatten an einem Abend im Januar eine Party in einer abgelegenen Laube gefeiert. Dabei verwendeten sie den Ermittlungen zufolge den in einem Nebenraum abgestellten Benzin-Generator. Unbemerkt breiteten sich in der Folge geruchslose giftige Abgase im gesamten Gartenhaus aus. Der 52-Jährige fand seine beiden Kinder und ihre vier Freunde am Morgen tot in der Hütte.

Kohlenmonoxid  ist besonders tückisch, weil es als geruchlos gilt und sich in gleicher Weise wie Sauerstoff an das Blut anlagert, sich dort aber wesentlich schlechter wieder löst. Über längere Zeit aufgenommen verhindert Kohlenmonoxid somit die Sauerstoffaufnahme im Blut und führt über eine eintretende Bewusstlosigkeit schleichend zum Tod.


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