Semesterbeginn in Bayern: Darauf müssen sich Studierende einstellen

30.9.2020, 20:13 Uhr
Für Studienanfänger wird es an Bayerns Hochschulen auch Präsenzlehre geben.

© Britta Pedersen, dpa Für Studienanfänger wird es an Bayerns Hochschulen auch Präsenzlehre geben.

"Die Verschiebungen des Sommers merken wir jetzt auch im Herbst", sagt Bernd Sibler. Durch spätere Prüfungen und Abgaberegeln wegen der Corona-Pandemie haben unter anderem die zulassungsbeschränkten Studiengänge ihre Fristen verlängert. Die deutschlandweite Platzvergabe dauert noch.

Auf einer Pressekonferenz zum Semesterstart erklärte der bayerische Wissenschaftsminister gestern, worauf sich Studenten und Professoren in den kommenden Wochen einstellen müssen. "Alle wünschen sich mehr Miteinander, mehr Austausch und mehr Diskurs vor Ort", sagt Sibler. "Ein Studium besteht nicht nur aus Lehre, sondern auch aus sozialen Beziehungen und der gemeinsamen Auseinandersetzung mit den Inhalten."


+++ Franken ist im Hochschul-Vergleich spitze +++


Dennoch erlauben es die steigenden Infizierten-Zahlen aktuell nicht, wieder zu einem normalen Betrieb an den Hochschulen zurückzukehren. Anders als an den Schulen sind nur ganz wenige Vorlesungen und Seminare vor Ort geplant. "Ich möchte gerne zurück, zu mehr Normalität an den bayerischen Hochschulen, aber das können wir im Moment leider noch nicht ermöglichen."

Weiterhin digitale Lehre

Trotzdem soll es wieder Präsenzlehre geben – und zwar für die, die es am dringendsten brauchen. "Gerade Studienanfänger profitieren sehr von der persönlicher Begleitung und auch, wer am Ende seines Studiums noch praktische Inhalte braucht, soll sie bekommen", erklärt der Minister. Wer neu ins Studium einsteigt, soll also die Chance haben, seine Dozenten und Kommilitonen persönlich kennenzulernen. Wem etwa noch ein Laborpraktikum fehlt, das nur auf dem Campus und nicht zu Hause vor dem Computer absolviert werden kann, soll auf jeden Fall die Möglichkeit dazu kriegen.

Im Gegenzug müssen alle anderen weiterhin zu Hause bleiben und digital studieren. Denn nur so bleibt genügend Platz in den Hörsälen. Maximal 200 Personen dürfen gleichzeitig an einer Vorlesung teilnehmen und das auch nur, wenn alle Hygienemaßnahmen eingehalten werden können, also 1,5 Meter Abstand auf den Plätzen und beim Aufstehen Mund–Nasen-Schutz. Alle Teilnehmer müssen sich außerdem mit ihren Kontaktdaten in einer Liste registrieren.

So viel Planungssicherheit wie möglich

Weil es aber auch unter den Erstsemestern Studenten geben kann, die größere Gruppen aufgrund einer Vorerkrankung zurzeit lieber meiden, müssen alle Vorlesungen vor Ort trotzdem zusätzlich digital angeboten werden. Keiner wird gezwungen zu kommen. "Die Pandemie begleitet uns weiter und der Gesundheitsschutz steht an erster Stelle", sagt Sibler. "Das Corona-Sommersemester hat einen enormen Schub in der Digitalisierung gebracht, das wollen wir weiter nutzen." Über 90 Prozent des Lehrangebots konnten so aufrecht erhalten werden.

Was der Winter bringt, bleibt jetzt abzuwarten. "Wir versuchen, soviel Planungssicherheit wie irgendwie möglich zu geben", sagt der Minister. Aber jeder müsse sich darauf vorbereiten, wieder komplett digital zu lehren und zu lernen.

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