Zu genaue Kontrolle?

"Sex-Spitzel" vom Amt? Wirbel um vier Gin-Tonic in Strip-Lokal - Zahlt sie der Staat?

Tobi Lang

Redakteur

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5.2.2023, 10:17 Uhr
Ihre Kontrollarbeit nahmen vier Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Stuttgart ganz genau. 

© IMAGO / Petra Schneider Ihre Kontrollarbeit nahmen vier Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Stuttgart ganz genau. 

Ist eine Stuttgarter Tabledance-Bar ein illegales Bordell oder nicht? Diesem Verdacht geht das Stuttgarter Ordnungsamt nach. So weit, so gut. Nur über die Wahl der Mittel, mit denen die Behörden dem Vorwurf nachgehen, darüber entbrennt nun ein Streit. Fotos, die der Bild-Zeitung vorliegen, zeigen zwei Männer gemeinsam mit zwei Damen, die sich in dem Lokal amüsieren - es sind, so das Blatt, Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Und sie fühlten sich in dem Etablissement offenbar pudelwohl.

Die Bild-Zeitung spricht von zwei "Sex-Spitzeln" und pikanten Details. "Die haben sich nicht wie üblich ausgewiesen", zitiert das Blatt den Betreiber der Tabledance-Bar. "Damit sie nicht unter dem Vorwand, sich hier privat amüsieren zu wollen, wieder kommen, habe ich allen ein Hausverbot erteilt."

Nur: Wer hat für den Ausflug bezahlt? Die Bild will wissen, dass die Kosten der Steuerzahler trägt. Dem Bericht zufolge zahlte das Quartett jeweils 15 Euro Mindestverzehr und ließ sich dafür Gin-Tonic schmecken. Also insgesamt 60 Euro. Das Rathaus will den pikanten Vorfall nicht weiter groß kommentieren. Ein Sprecher sagte: "Es gehört zu den Aufgaben des Ordnungsamts, die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu überwachen – auch vor Ort." Der Tabledance-Club schreibt auf Facebook selbst dazu: "Was soll man zu so einer Stadtverwaltung noch sagen? Unfassbar."